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Mit Aston Martin: Brisante DTM-Rückkehr von Martin

Von Andreas Reiners
Der von Maxime Martin eingesetzte Aston Martin

Der von Maxime Martin eingesetzte Aston Martin

Maxime Martin kehrt in die DTM zurück, genauer gesagt ins Rahmenprogramm. Und diesmal als Teamchef. Doch das ist durchaus brisant.

Maxime Martin ist wieder da! Der Belgier wird 2020 in die DTM zurückkehren. Allerdings nicht als Fahrer, sondern als Teamchef: Er setzt in der neuen DTM Trophy mit seinem Team Martin Racing zwei Aston Martin Vantage ein.

«Ich habe auf jeden Fall einige wirklich gute Erinnerungen an meine Zeit in der DTM», sagt der 33-Jährige: «Schon in jungen Jahren war es mein Ziel, DTM-Pilot zu werden – und das habe ich durch einige Siege, Podiumsplätze und viele großartige Kämpfe geschafft. Die DTM war schon immer eine der besten Rennserien der Welt. Ich muss zugeben, dass ich noch immer in die DTM verliebt bin.»

Maxime Martin fuhr zwischen 2014 und 2017 für BMW in der DTM, absolvierte 64 Rennen und gewann davon drei. Inzwischen macht er es sich auch hinter der Boxenmauer gemütlich und will jungen Fahrern helfen, ihre eigene Karriere zu formen. Dabei arbeitet er mit Aston Martin zusammen, für die er seit 2018 Werksfahrer ist.

«Wir haben uns schon mit der DTM Trophy befasst, als sie vergangenes Jahr erstmals angekündigt wurde», sagt Martin. «Als Teamchef war ich der Meinung, dass sie eine großartige Plattform für junge Fahrer, die in den GT-Sport einsteigen möchten, bietet – vielleicht gerade für diejenigen mit ein wenig GT4-Erfahrung oder ehemalige Formelfahrer.»

Brisant an der ganzen Nummer: Der ADAC hatte im Oktober bereits vermeldet, dass Martin ein eigenes Team gründen werde und damit in der GT4 Germany an den Start gehen werde.

Nun geht der Belgier allerdings nicht unter dem ADAC-Dach an den Start, sondern in der Serie, die als Konkurrenz zur GT4 Germany aus dem Boden gestampft wurde und in den vergangenen Wochen und Monaten für viel Wirbel sorgte und Diskussionen hinter den Kulissen. Den Aufbau der neuen Serie verstanden viele Beobachter als Affront der ITR gegen den ADAC, da man sich gegenseitig die Kunden abgräbt.

Außerdem wurde auch die Rechtefrage gestellt und geprüft: Der Name GT4 ist rechtlich geschützt, weshalb die DTM Trophy die Bezeichnung auch an keiner Stelle nutzt. Der ADAC hatte sich vom GT4-Rechteinhaber SRO Motorsports Group die Exklusivrechte an der Klasse für Deutschland gesichert. Ausnahme sind Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife.

DTM-Chef Gerhard Berger betonte beim Dream Race in Fuji, dass man sehr vorsichtig mit den Rechtefragen umgehen werde. Er sagte, dass man keinen Streit wolle: «Es gibt keinen Grund für Konflikte im Motorsport.» Er stellte aber auch klar: «Wir brauchen dieses Programm.»

Denn der Österreicher musste im schwierigen Jahr 2018 mit Mercedes-Ausstieg und abgewanderten Rahmenserie schmerzhaft feststellen, dass auch das Rahmenprogramm beim Besuch der Fans eine große Rolle spielt. Deshalb will die DTM da neue Akzente setzen, auch wenn GT4 Germany und DTM Trophy kollidieren.

Die Stimmung zwischen ITR und ADAC mag angespannt sein, offenbar können aber beide Serien parallel existieren. Im Dezember teilte der ADAC mit: «Innerhalb von nur zwölf Tagen seit dem Beginn der Einschreibefrist Anfang Dezember haben 19 Teams ihre Chance genutzt und 34 Sportwagen für die ADAC GT4 Germany 2020 genannt.» Laut Reglement werden maximal 34 Fahrzeuge für einen permanenten Startplatz zugelassen.

Die ITR teilt zwar zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Teilnehmerzahlen mit, doch sie hat neben einem Seriensponsor auch bereits erste Teams vorgestellt, was darauf schließen lässt, dass der Zuspruch zumindest so stark ist, dass man ein sehenswertes Starterfeld zusammenbekommt. Bis zum 11. März können sich Teams noch einschreiben.

«Die DTM Trophy bietet den Fahrern die perfekte Gelegenheit, ihre Fähigkeiten zu zeigen und weiterzuentwickeln. Ausschließlich Sprintrennen ohne Fahrerwechsel, auf der DTM-Bühne, vor leitenden Angestellten und mit großer Herstellerpräsenz», sagte Martin, der noch Fahrer sucht: «Wir möchten unbedingt mit möglichst vielen Fahrern sprechen bevor wir unsere Auswahl treffen. Es wird ein großartiges Jahr. Wir freuen uns sehr darauf und sind überzeugt, dass es funktioniert.»


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