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DTM: Springt nach Aston-Martin-Aus HWA ein?

Von Andreas Reiners
Setzt HWA die Autos selbst ein?

Setzt HWA die Autos selbst ein?

Die DTM sucht nach dem Aston-Martin-Ausstieg nach neuen Mitstreitern. Helfen will das Traditionsteam HWA. Das hängt aber von einigen Bedingungen ab.

Wird HWA mal wieder zum Retter der DTM? Fest steht: Das erfolgreichste Team in der Geschichte der Serie mischt bei den Zukunftsplänen nach dem Aus von Aston Martin zumindest mit. CEO Ulrich Fritz bestätigte im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, dass man bereit ist, zu helfen.

«Natürlich sprechen wir mit Gerhard Berger und der ITR, wie man die Zukunft der DTM darstellen kann. Denn als HWA sind wir auch nach 30 Jahren immer noch mit Herzblut dabei. Wenn wir etwas tun können, das der DTM hilft, dann würde wir das tun», sagte er. Ein konkretes Angebot von Ex-DTM-Chef und HWA-Gründer Hans Werner Aufrecht gibt es bereits.

Theoretisch wäre ein Einstieg sogar machbar: Insgesamt fünf Aston Martin Vantage DTM aus dem DTM-Projekt mit R-Motorsport stehen nach der Trennung von den Schweizern nämlich noch in Affalterbach, vier Einsatzautos und ein Testträger. R-Motorsport und HWA waren nach nur einer Saison getrennte Wege gegangen, die Schweizer wollten sich für die DTM-Saison 2020 neu aufstellen, stiegen dann aber doch ganz aus.

Die Praxis ist für HWA, wie immer in solchen Fällen, aber deutlich komplizierter, denn ein Einsatz der Autos ist «extrem abhängig von Rahmenbedingungen», wie Fritz erklärte: «Das ist zum einen die generelle Finanzierbarkeit, daneben die lizenzrechtliche Klärung und Ende Januar auch die logistische und technische Darstellbarkeit.»

Denn Fakt ist: Ungünstiger könnte der Zeitpunkt für einen Einstieg kaum fallen, schließlich finden vom 16. bis 18. März bereits die Testfahrten in Monza statt, in nur drei Monaten (24. bis 26. April) steigt in Zolder der Saisonauftakt.

Doch das ist gar nicht das größte Problem, denn Grundbedingung sind die Finanzen. «Ist es überhaupt finanziell darstellbar? Wenn man die Frage mit ‚Ja‘ beantworten kann, was man in der Kürze der Zeit glaube ich nicht kann, dann kann man sich über alles andere Gedanken machen», sagte Fritz, der glaubt: «Die Chance, dass wir das hinbekommen, ist aufgrund der Rahmenbedingungen minimalst.»

Denn das gemeinsame Projekt mit R-Motorsport hat gezeigt, dass es Privatteams in der DTM ohne die Unterstützung durch einen großen Hersteller äußerst schwer haben, die nötigen Gelder aufzutreiben und es dann auch noch mit den großen Herstellern aufzunehmen.

Doch selbst wenn man das Finanzielle stemmen kann, ist da immer noch die Lizenz von Aston Martin, die exklusiv R-Motorsport gehört, und das auf Jahre. Heißt: HWA kann die Autos mit den Vantage-Silhouetten nicht ohne Weiteres im Rennsport einsetzen, da müsste im zweiten Schritt erst eine Lösung gefunden werden.

Und dann wären da noch Logistik und Technik, denn zum einen wurden keine Teile für die Saison bestellt, zum anderen sind die Motoren nicht weiterentwickelt worden und durch die Laufzeit auch gar nicht mehr brauchbar. Und: HWA hat sich nach der Trennung von R-Motorsport nach der Saison 2019 neu orientiert, geht zum Beispiel 2020 erstmals in der Formel 2 an den Start. «Das Ziel war nicht, nach einem Jahr mit dem DTM-Projekt schon wieder aufzuhören. Wir haben uns damals von dem Gedanken verabschieden müssen, und deshalb haben wir die Firma in der Zwischenzeit neu aufgestellt», so Fritz.

Deshalb sei es nicht von null auf 100 machbar, so ein DTM-Projekt, wie auch immer es am Ende aussieht, mal eben umzusetzen, «sonst fährt man hinterher, und das ist auf Dauer nicht unser Anspruch. Die HWA ist im Motorsport groß geworden, wir müssen im Motorsport Geld verdienen und können deshalb nicht jedes Jahr ein neues Abenteuer wagen. Das muss sehr gut durchdacht sein».

Fritz weiß: «Für die DTM ist es eine schwierige Situation, sie muss sich als Zugpferd des deutschen Motorsports mal wieder neu erfinden, denn zwei Hersteller sind natürlich keine nachhaltige Lösung. Aber manchmal geht man aus solchen Situationen auch gestärkt heraus.»


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