BMW chancenlos: «Hoffe, dass das kein Trend ist»

Von Andreas Reiners
Audi dominierte das Geschehen

Audi dominierte das Geschehen

Dass die beiden Hersteller Audi und BMW auf Augenhöhe agieren, ist die Grundvoraussetzung für eine spannende Saison. Im ersten Rennen waren die Münchner allerdings chancenlos.

Mike Rockenfeller ist lange genug dabei. Der Meister von 2013 weiß daher, wie der Hase läuft. Und er weiß, dass viele Dinge in der DTM längst nicht so heiß gegessen wie sie gekocht werden. «Ich würde einen Gegner nie unterschätzen», sagte Rockenfeller: «Sie werden im Laufe der Saison noch näher dran sein.»

Der Audi-Pilot wurde zum Auftakt in Spa Vierter, er war Teil des Fünffach-Erfolgs der Ingolstädter um Sieger Nico Müller, Jamie Green, Loic Duval und René Rast, der Fünfter wurde.

Der Großteil des Audi-Lagers war indes doch überrascht, dass BMW so schwach auf der Brust war. Im Vorfeld hieß es von vielen Seiten, BMW habe aufgeholt, sei möglicherweise auf Augenhöhe mit Audi, nachdem die 2019 doch sehr dominant aufgetreten waren.

«Das sagt noch nichts aus, aber ich habe BMW doch stärker erwartet», meinte Duval. «Ich war überrascht, ich habe sie besser erwartet», sagte auch Rosberg-Teamchef Kimmo Liimatainen. «Es ist aber zu früh, da ein Urteil zu fällen.» 

«Sie haben stärker ausgehsehen bei den Tests», sagte Rast. «Im Rennen hatten sie wohl auch Probleme mit den Reifen. Aber es ist nur ein Rennen, ich glaube nicht, dass wir weit vor ihnen sind.»

Bester BMW-Mann war Philipp Eng auf Rang sechs, mit einem Rückstand von 36 Sekunden auf die Spitze. Im Q alifying betrug der Rückstand mehr als eine halbe Sekunde, was in der DTM ziemlich eindeutig ist. «Alles ist möglich in der DTM, das kann sich von heute auf Morgen sehr schnell ändern», sagte Eng: «Ich denke nicht, dass es ein Trend ist. Ich hoffe, dass es keiner ist. Wir haben uns verbessert, deshalb bin ich optimistisch für den Rest der Saison.»

Auch bei BMW ist man überrascht, nämlich wie stark wiederum Audi ist. «Die sechs Zehntel Rückstand im Qualifying sind enttäuschend», sagt Sheldon van der Linde, im Qualifying der beste BMW-Mann: «Wir sind definitiv überrascht.»

Das Problem: BMW ist zu schwach im Qualifying. Hinzu kommen dann die Probleme mit den Reifen: Audi hatte zwar im Verlauf des Rennens auch Schwierigkeiten, konnte aber vor allem am Anfang pushen. Glock, als Sechster im Qualifying Zweitbester BMW-Pilot, konnte das Tempo am Anfang schlicht nicht mitgehen.

«Audi war bereits im letzten Jahr schnell. Es gibt keinen Grund, warum sie nicht auch jetzt schnell sein sollten», so Glock. Hinzu kommt, dass Audi auf den Geraden schneller ist. «Und hier gibt es viele Geraden», sagt van der Linde.

Eine weitere Möglichkeit: Die Mindest-Reifenluftdrücke werden für alle Autos vorgegeben und kontrolliert, vor allem auch aus Sicherheitsgründen, um Konstruktionsschäden zu vermeiden. In Spa waren sie höher als üblich. «Das ist auch ein Thema für den höheren Reifenverschleiß hier in Spa. Es liegt aber an uns, die Reifen zu managen oder die Strategie zu ändern. Es ist für alle gleich. Es ist einfach schwer zu sagen, ob es daran liegt oder ob es streckenspezifisch ist, dass Audi besser ist.»

«Wir haben bei Philipp Eng und Lucas Auer (der Siebter wurde, Anm.d.Red.) gesehen, dass man bei gutem Reifenmanagement im Rennen noch nach vorn kommen kann», sagte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt: «Leider ist uns das nicht bei allen Fahrzeugen gelungen. Das müssen wir uns jetzt genau anschauen und versuchen, es besser zu machen.»


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