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Rennen im Risikogebiet: DTM zieht Corona-Reißleine

Von Andreas Reiners
Die DTM gastiert am Wochenende in Zolder

Die DTM gastiert am Wochenende in Zolder

Die DTM tritt wegen der stark ansteigenden Infektionszahlen in Belgien auf die Bremse. Heißt: Keine Fans, nur eine Rahmenserie und kaum Personal beim Rennwochenende in Zolder.

Die DTM ist bis jetzt ohne große Probleme durch die Corona-Saison gekommen. Das Hygiene- und Infektionsschutzkonzept greift, die Rennen gingen planmäßig und in Assen und am Nürburgring sogar vor Zuschauern über die Bühne.

Doch jetzt zieht die Serie vor dem Double-Header in Zolder (9.-11. und 16.-18. Oktober) die Corona-Reißleine, nachdem auch in Belgien die Infektionszahlen zuletzt stark anstiegen und das Land vom Auswärtigen Amt in Deutschland zum Risikogebiet erklärt wurde.

Belgien hat derzeit knapp über 100.000 Fälle und 10.000 Tote zu beklagen. Umgerechnet macht das 11.000 Infizierte pro eine Million Einwohner, in Deutschland sind es - zum Vergleich - 3600 Infizierte pro eine Million Einwohner.

Deshalb wird das kommende Rennwochenende der DTM in Zolder massiv eingestampft und das Drumherum auf das Nötigste reduziert. Nach dem Motto: Wer ist im Fahrerlager wichtig beziehungsweise unverzichtbar, um ein Rennwochenende stemmen zu können. Der Rest soll aus Sicherheitsgründen gar nicht erst anreisen.

Bedeutet konkret: Zum einen hat die ITR den Karten-Vorverkauf Anfang der Woche gestoppt. Ursprünglich sollten 800 Fans pro Renntag zugelassen werden, das wird für den Double-Header in Zolder komplett gekippt. Das Geld wird den Käufern zurückerstattet.

Daneben ist auch das Rahmenprogramm geschrumpft. Die GTC-Race-Serie und die Tourenwagen-Classics haben von sich aus abgesagt, lediglich der Porsche-Carrera-Cup Benelux wird vor Ort sein und fahren.

Hinzu kommt TV-Partner Sat.1, der normalerweise mit rund 20 Mitarbeitern vor Ort die Sendung produziert, diesmal aber mit einer dreiköpfigen Not-Besetzung in Zolder agiert, darunter Moderator Matthias Killing.

Heißt: Moderatorin Andrea Kaiser, Kommentator Eddie Mielke und Experte Martin Tomczyk arbeiten vom Studio in Unterföhring aus.

Auch die ITR selbst kommt mit einem Mini-Team, Rumpftruppen schicken auch Audi und BMW nach Zolder, Journalisten sind diesmal gar nicht vor Ort. Ob die Beschränkungen vor Ort auch am zweiten Rennwochenende gelten, hängt von der Entwicklung der Infektionen ab. Im Moment sieht es aber stark danach aus, dass auch vom 16. bis 18. Oktober ein Rumpfprogramm gefahren wird.

«So sehr wir uns auf einen spannenden Endspurt in der DTM 2020 freuen, eines ist klar: Zolder wird keine gewohnte DTM-Veranstaltung. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen der Infektionszahlen haben wir in enger Abstimmung mit dem lokalen Veranstalter entschieden, die Rennen, anders als vorgesehen,ohne Zuschauer auszutragen. Diese Entscheidung ist uns alles andere als leicht gefallen, schließlich lebt der Sport und die DTM von den Fans und ihren Emotionen. Die Sicherheit aller Beteiligten geht aber vor. Daher haben wir unser bewährtes Infektionsschutzkonzept an die akuelle Situation angepasst. Es werden deutlich weniger Personen vor Ort sein als sonst üblich», sagte Marcel Mohaupt, Managing Director der ITR.


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