Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Haupt: Stuck hatte sogar im Rennen Augen für Frauen

Von Andreas Reiners
 Hubert Haupt

Hubert Haupt

Hubert Haupt wird im August sein DTM-Comeback im Cockpit feiern. Wenn er an seine erste Ära zurückdenkt, kommen Anekdoten hoch - wie die von Hans-Joachim Stuck und den Frauen.

Hubert Haupt und die DTM: Die Geschichte setzt sich auch 2021 fort. Der heute 52-Jährige hatte 1991 im Alter von 22 Jahren einen Platz im Audi-Werkskader erhalten, er war damals Ziehkind seines Teamkollegen Hans-Joachim Stuck. Sein erstes Intermezzo endete 1992 allerdings mit dem abrupten Audi-Ausstieg.

«Das war eine super Zeit! Die DTM war neben der Formel 1 die populärste Rennserie überhaupt. Da ist brutal gefightet worden, und man ist sich gegenseitig auch mal in die Kiste gefahren. Da waren 40 Autos am Start, es gab eine große Freundschaft zwischen den Fahrern, eine total lockere Stimmung. Das war kein perfekter, aber so richtig cooler Motorsport», sagte Haupt im Interview mit dem Playboy.

2001 kehrte er mit Opel noch einmal für eine Saison in die DTM zurück. 36 Rennen absolvierte er insgesamt als Fahrer, dabei fuhr er einen Podestplatz ein.

2021 ist er als Teambesitzer erneut zurückgekehrt, mit Hubert Haupt Racing (HRT) bringt er zwei Mercedes-AMG GT3 an den Start und wird bei den Rennen auf dem Nürburgring (20.-22. August) sogar sein Renn-Comeback feiern, HRT wird dann einen dritten Mercedes-AMG GT3 einsetzen.

Bedeutet: Haupt ist der einzige Fahrer in der Geschichte der Serie mit Starts in der ursprünglichen DTM/ITC (1984–1996), der darauffolgenden Epoche (2000-2020) und in der aktuellen GT3-Ära (ab 2021).

«Der Sport ist sehr viel professioneller geworden», sagte er, wenn er die Kapitel miteinander vergleicht: «Das Investment ist deutlich höher, die Fahrer sind ernster und fitter. Meine jungen Kollegen schauen sich Tag und Nacht Analysen, Daten und Videos an. Das haben wir früher in dieser Intensität nicht gemacht. Früher sind wir nach Gefühl ums Eck gefahren, heute ist das viel datengetriebener. Der Motorsport hat sich, wie der gesamte Sport, enorm gewandelt.»

Früher habe es vor allem viele Lebemänner gegeben, sagte er: «Stinkfaul, relaxt, lustig – und trotzdem haben die einen super Sport abgeliefert.»

Als konkretes Beispiel nennt Haupt Ex-Champion Stuck, «der hatte sogar im Rennen noch ein Auge für die Welt der Frauen. Wenn er irgendwo eine schöne Frau entdeckt hatte, hat er über den Funk gesagt: ‚Hey, schau mal die da hinten links!‘ So ging das die ganze Zeit.»

Das sei heute undenkbar, so Haupt: «Heute sind da im Funk noch zehn Ingenieure dabei, da muss man sich jeden Satz zweimal überlegen.»


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