Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Gerhard Berger: Ferrari gehört zu unseren Highlights

Von Gerhard Kuntschik
Liam Lawson im Ferrari

Liam Lawson im Ferrari

Die DTM hat die erste Hälfte ihrer Saison 2021 absolviert. Vor dem fünften Rennwochenende in Spielberg spricht Serienchef Gerhard Berger über diverse DTM-Themen.

Halbzeitbilanz mit dem Chef: Gerhard Berger wirkt relaxed und schon ein wenig zufrieden, wenn er über «seine» neue DTM spricht. «Was mich freut ist beim Blick ins Fahrerlager nicht nur die Team-, sondern auch die Markenvielfalt. Früher sahst du fünf Audi- und fünf BMW-Transporter. Jetzt ist viel mehr da, was sich ja auch der Fan wünscht. Diskussionen um das Reglement und seine Feinheiten gibt es immer, aber am Ende ist mir die Markenvielfalt wichtiger», sagt der Tiroler.

Und das meint der 62-Jährige zum Fahrerfeld: «Auch wenn sich Kelvin van der Linde mit ganz starken Leistungen in den jüngsten Rennen einen Vorsprung verschaffte, ist der Kreis der Anwärter für Spitzenplätze sehr groß. Vor allem die Rundenzeiten zeigen die Ausgeglichenheit, wenn du 22 von 23 Fahrern innerhalb einer Sekunde findest. Davon träumten wir früher in der DTM. Das zeigt, wir sind auf einem guten Weg.»

Über einen «Vorteil» von GT3-Routiniers: «Ich sehe keinen Grund, warum ein DTM-Routinier gegen gestandene GT3-Fahrer Nachteile hat oder eine Lernphase braucht. Gute Fahrer kommen überall zurecht. Als ich bis 1986 Tourenwagen fuhr, war der Umstieg aus der Formel 1 und zurück kein Problem.»

Über Rennen in Deutschland und bei Nachbarn: «Die Internationalisierung setzen wir mit oder ohne Pandemie fort. Wir schauen uns die Strecken an, deren Lizenz, wie gut überholen möglich ist, Infrastruktur. Aber der aktuelle Mix aus Hälfte in Deutschland, unserem Kernmarkt, Hälfte im Ausland hat sich bewährt.»

Über die Rückkehr an den Red Bull Ring: «Ich wäre immer gern in Spielberg gefahren. Nach 2018 kamen wir nicht mehr zu einer Übereinkunft. Wenn es für uns beide, Didi (Red-Bull-Chef Mateschitz, Anm.) und mich nicht passt, ist es vom Tisch, wenn einer nein sagt, versucht der andere ihn zu verstehen, wenn beide ja sagen, ist es durch. Jetzt haben wir wieder einen Weg gefunden, dass es für beide Seiten passt, darum sind wir wieder in Spielberg.»

Über die Ausgangslage vor dem fünften Rennwochenende: «Die Fans auf dem Red Bull Ring können sich nicht nur auf Markenvielfalt, sondern auch auf ein extrem starkes Fahrerfeld freuen. Favoriten? Auf den langen Geraden werden die Mercedes sehr schnell sein, auch Ferrari müsste dort vorn dabei sein. Es hängt ab, wie die Autocharakteristik zur jeweiligen Strecke passt. Aber mit dem Ausgleich durch die BoP (Balance of Performance) gelingt es gut, das Feld zusammenzuhalten. Auch wenn es im Hintergrund Diskussionen und Kritik gibt, die Leute von AvL List haben die BoP wirklich im Griff. Ich würde sogar sagen, in diesem Thema sind sie State of the Art.»

Über die Zukunft: «Die nächste Saison ist schon in Planung, wir sprechen mit allen Teams. Fast alle wollen wieder dabei sein, aber das ist der Stand jetzt, dann kommt der Winter mit Sponsorensuche, im Februar könnte es anders aussehen.»

Über Neueinsteiger AF Corse: «Die Italiener hatten großes Interesse an der DTM-Teilnahme, aber sie wäre ohne Red Bull nicht möglich gewesen, das war ein entscheidender Faktor. Die Fahrerbesetzung ist ideal: Lawson, ein Junger, der in die Formel 1 will, und Albon, der die Formel 1 kennt und schon trotz jungen Alters viel Erfahrung einbringt. Und beide können gewinnen, wie wir gesehen haben. Dazu das Engagement der Modemarke AlphaTauri aus der Red-Bull-Familie. Wenn ich so durchs Fahrerlager gehe, gehört AF Corse schon zu unseren Highlights. Und dann die Verbindung zu Ferrari: Ferrari und Red Bull haben einiges gemeinsam, zum Beispiel die Emotionen, intern wie bei den Fans. Da ist eine Ausstrahlung da, die wirkt. Das hilft der DTM wieder insgesamt. Und Ferrari als Werk beachtet das Engagement von AF Corse hier ganz genau, da ist auch viel Unterstützung da. Ein italienisches Magazin nannte die DTM kürzlich die Formel 1 des GT-Sports, und genau das wollen wir sein.»

Über Gastfahrer: «Sie können eine Bereicherung sein. Das haben Luca Stolz und Christopher Haase zuletzt deutlich gezeigt.»


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