Marken-Schach wie früher? «Wird ein heißes Thema»

Von Andreas Reiners
Die vier Titalkandidaten Götz, Wittmann, Lawson und van der Linde (v.l.n.r.)

Die vier Titalkandidaten Götz, Wittmann, Lawson und van der Linde (v.l.n.r.)

Wenn es auf das Saisonfinale zugeht, war die Stallorder beziehungsweise die Hilfe unter Teamkollegen früher ein großes Thema. Und heute?

Liam Lawson konnte sich einen Seitenhieb nicht verkneifen. Deshalb erinnerte er seinen Titelrivalen Kelvin van der Linde daran, dass er in Hockenheim und am Norisring bei Abt einen weiteren Mitstreiter an seiner Seite hat: Gaststarter Lucas di Grassi. «Es ist interessant, dass ihr ein weiteres Auto gebracht habt, um dir zu helfen», lachte Tabellenführer Lawson (175 Punkte).

Di Grassi hatte bereits im Vorfeld betont, dass er dem Gesamtdritten van der Linde (160 Punkte) unterstützen werde, falls sich die Möglichkeit ergeben sollte. Di Grassi selbst hält das aufgrund seiner mangelnden GT-Erfahrung aber eher für unwahrscheinlich.

Trotzdem ist die Unterstützung untereinander vor den letzten vier Rennen ein Thema. Früher war es klar, dass die Teams den Titelkandidaten so gut es geht unterstützen, die Kräfte für einen Fahrer bündeln. Im Fokus stand für die jeweilige Marke schließlich vor allem immer die Marke – alles für den Titel also. In Zeiten der Kundenteams ist es ein bisschen anders, denn da kämpfen die Rennställe normalerweise vor allem für sich selbst.

Bei Mercedes wird Schützenhilfe in einem gewissen Maß erwartet. «Wir haben von Fahrzeug zu Fahrzeug unterschiedliche Interessen, wir haben alle möglichen Konstellationen am Start. Wir helfen uns, um das Maximale aus jedem einzelnen Auto und Fahrer herausholen zu können. Wir erwarten deshalb ein gewisses Bekenntnis, dass man im Sinne der Marke handelt», stellte Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing klar.

Der Gesamtvierte Maximilian Götz (155 Punkte) selbst weiß: «Das wird ein heißes Thema. Wir versuchen natürlich, das mal zu spielen. Es würde mich freuen, ich kann es aber nicht erzwingen oder mich darauf verlassen.» Für ihn ist klar: «Wichtig ist, dass es auf der Strecke fair bleibt.»

Darauf hofft auch Marco Wittmann, mit 165 Punkten Zweiter. «Ich habe keinen Teamkollegen. Ich habe zwar zwei Markenkollegen, aber davon erwarte ich nichts. Ich war die ganze Saison mehr oder weniger alleine. So mache ich weiter, den Rest kann ich nicht beeinflussen. Ich hoffe, es bleibt fair und es spielt keiner Spielchen», so Wittmann.

Lawson hat bei AF Corse in Alex Albon nur einen Teamkollegen, «aber wir hatten solche Spielchen noch nicht. Ich konnte in Assen zuletzt früher stoppen, aber das war es auch schon. Aber Rocky ist ein gutes Beispiel, als er zwölf Autos im Zug aufgehalten hat. Es kann definitiv ein Teil davon sein, aber wir machen es nicht.»

Was Lawson meinte: Als van der Lindes Teamkollege Mike Rockenfeller im Samstagsrennen in Assen mit alten Reifen und klar langsamer als der Rest lange draußen blieb, um van der Linde zu helfen.

Van der Linde: «Wenn Mike eine andere Marke hinter sich sieht, wird er ihn nicht vorbeilassen. Aber das zu planen oder absichtlich zu machen, das wollen wir nicht.»

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