DTM in der «Grünen Hölle»: Berger arbeitet am Traum
2018 durfte SPEEDWEEK der Nordschleife mitfahren
Den Traum hat Gerhard Berger schon länger: Mit der DTM auf der Nordschleife fahren. Wenigstens für eine Runde, quasi als Abschluss eines «normalen» Rennens auf dem Nürburgring. So war sein Gedanke in der Saison 2018, damals fuhr die DTM noch mit den Renn-Prototypen.
Mit den Class-1-Autos war der Ausflug in die grüne Hölle, auf die 20,832 Kilometer lange Nordschleife stets Träumerei, weil unrealistisch. Doch mit dem neuen GT3-Reglement sieht das anders aus, schließlich sind die Autos bereits auf der Nordschleife unterwegs.
Weshalb Berger weiter fleißig an seinem Traum bastelt. «Eine Rückkehr der DTM auf die Nordschleife ist für uns ein vorrangiges Thema», erklärte Berger beim Saisonauftakt in Portimao.
«Aber wir brauchen dabei auch die Unterstützung der Nürburgring-GmbH und der Partner.» Berger wäre für beide Möglichkeiten – Alleinveranstaltung oder Kooperation – offen.
Ein Problem sind die Kosten, denn durch die Länge der Strecke muss die DTM einen großen Aufwand in Sachen Sicherheitskräfte betreiben, dazu auch wegen des TV-Partners extrem viele Kameras aufstellen. Doch Berger bleibt dran.
Sollte die DTM die Organisationsprobleme lösen, wäre der Auftritt aber keine Premiere: In den Jahren 1988, 89, 90, 92 und 93 fuhren die DTM-Boliden in der «Grünen Hölle». Bei den fünf Auftritten wurden insgesamt zehn Rennen ausgetragen.
Vier Runden waren auf der anspruchsvollen Nordschleife zu absolvieren. Letzter DTM-Nordschleifen-Sieger wurde Nicola Larini, der 1993 später auch den DTM-Titel holte, er setzte sich im Alfa Romeo 155 V6 TI im ersten Lauf gegen Ludwig, im zweiten Rennen gegen seinen Markenkollegen Christian Danner durch.
2018 gab es übrigens noch einmal einen Kurz-Auftritt, bei dem ich sogar mitfahren durfte: Ex-Champion Martin Tomczyk zeigte mir damals in einem DTM-Auto, wie höllisch die Nordschleife tatsächlich ist (hier geht es zum Bericht).