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Der nächste Knall: Audis Motorsportchef Seebach weg

Von Andreas Reiners
Julius Seebach

Julius Seebach

Audi hat am Freitag nicht nur den Formel-1-Einstieg, sondern auch eine interessante Personalie verkündet: Julius Seebach hört als Motorsportchef auf.

Audi steigt in die Formel 1 ein: Das gab der Autobauer an diesem Freitag in Spa bekannt (alle Hintergründe dazu hier). Das war allerdings nicht alles, was die Ingolstädter verkündeten. Denn auch eine Personalie war in der Pressemitteilung Thema: Julius Seebach hört als Motorsportchef auf. Und das nach nicht einmal zwei Jahren. Nachfolger von Seebach wird zum 1. September Rolf Michl.

Seebach hatte im Dezember 2020 zusätzlich zu seiner Funktion als Geschäftsführer der Audi Sport GmbH auch die Verantwortung für die internationalen Audi-Motorsportaktivitäten übernommen.

Seebach fing allerdings nicht ohne Nebengeräusche an, denn die Trennung von seinem Vorgänger Dieter Gass verlief ungelenk, um es freundlich auszudrücken. Über große Motorsport-Kenntnisse verfügt Seebach nicht, er gilt eher als Finanzexperte.

Dass sich innerhalb der Motorsport-Abteilung von Audi einiges änderte, auch was die Tonalität angeht – daraus machte der sonst in politischen Dingen eher zurückhaltende Mike Rockenfeller keinen Hehl.

«Ich habe gewisse sportliche Ziele und Ansichten, wie man miteinander umgeht. Und die sehe ich nicht mehr bei Audi für mich. Ich war immer happy und dankbar, dass ich so eine loyale Firma wie Audi als Partner hatte und andersherum genauso. Ich habe immer versucht, mich in den Dienst der Marke zu stellen. Das wurde immer gegenseitig wertgeschätzt. Das Gefühl habe ich nicht mehr», sagte Rockenfeller, als er im Oktober 2021 seinen Audi-Abschied verkündete.

Dabei bedankte sich Rockenfeller speziell bei den früheren Audi-Motorsportchefs Dr. Wolfgang Ullrich und Gass. «Ich habe zwei Namen genannt, bei denen ich mich bedankt habe und die anderen brauche ich nicht zu nennen», sagte er damals.

In Seebachs Amtszeit fallen einige markante Veränderungen, für die Audi jede Menge Kritik einstecken musste. Zuletzt machte Aushängeschild René Rast seinen Abschied öffentlich – Audi konnte ihm kein vernünftiges Rennprogramm mehr anbieten.

Was auch daran liegt, dass das einst so ehrgeizige LMDh-Projekt vor dem Aus stehen soll. Dass dies tatsächlich der Fall ist, dürfte Rasts Abschied nach zwölf gemeinsamen Jahren eigentlich beweisen.

Stattdessen heuert Rast bei Konkurrent BMW an, wo ihn Andreas Roos, früherer Projektleiter für Audis Motorsportprogramme, als BMW-Motorsportchef schon mit offenen Armen empfing. Und dort trifft Rast auch auf das Team WRT, dass sich nach zehn Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit ebenfalls von Audi trennte.

Das Dakar-Projekt ist das einzig verbliebene Werksprogramm von Audi. Beim Debüt Anfang des Jahres wurden vier Tagessiege gefeiert, allerdings sind die Kosten für das Projekt bei der Vorbereitung auf 2023 gestiegen.

Seebach wechselt nun zum 1. September 2022 in die Audi AG und wird in der Technischen Entwicklung direkt an den Vorstand berichtend ein neues strategisches Geschäftsfeld übernehmen.
Nachfolger von Seebach wird zum 1. September Rolf Michl, seit Februar Chief Operating Officer Racing bei Audi Sport und jemand mit Motorsport-Erfahrung. Er bildet zusammen mit Dr. Sebastian Grams die Geschäftsführung der Audi Sport GmbH. Technikvorstan Oliver Hoffmann: «Rolf ist eine authentische Führungspersönlichkeit und bringt für die Funktion die notwendige Erfahrung aus Motorsport und Serie mit.»


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