René Rast: «Am Sachsenring schaut es schlecht aus»

René Rast feierte am Nürburgring seinen 30. DTM-Sieg
Es war emotional so eine Achterbahn wie die Strecke in der Eifel topographisch angelegt ist: René Rast musste im Samstagrennen der DTM eine 15-Sekunden-Zeitstrafe nach Kollision mit Titelverteidiger Mirko Bortolotti hinnehmen, die ihn von Platz sieben auf 14 zurückwarf. Doch der Wahl-Bregenzer steckte den Rückschlag weg und raste Sonntag nach einem tollen Start zum 30. Sieg in der Tourenwagenserie. Mit 20 Punkten Rückstand auf Leader Lucas Auer (Mercedes) ist der BMW-Pilot wieder im Titelrennen und könnte seinen vierten, den ersten mit BMW, erreichen.
Und wie sah er selbst das Wochenende? Rast dazu: «Mit den 15 Strafsekunden habe ich nicht gerechnet. Es war für mich ein Rennunfall, wie er in der ersten Runde passieren kann, wenn drei Autos nebeneinander sind. Ich bin in die Lücke reingefahren, die da war und dann zuging. Mit dem Indy-Start der zwei Kolonnen zeichnet sich so etwas ab.» Doch in der Meisterschaft ist der 38-Jährige mit dem Erfolg am Sonntag wieder im Rennen: «Es wurde mit dem Samstag-Ergebnis viel schwieriger. Weil ja auch die Konkurrenten vor dir punkten. Sonntag wurde die Chance gewahrt. Ich merkte schon in der Einführungsrunde, dass mein M4 hervorragend liegt, so konnte ich von Beginn an attackieren. Ich hatte ehrlich gesagt ein Podium erhofft, nicht aber einen so souveränen Sieg mit 7,7 Sekunden Vorsprung auf Teamkollegen Marco Wittmann.»
Nun geht es in der DTM noch zum Sachsenring, Red Bull Ring und nach Hockenheim? Rast schätzt seine und die Chancen für BMW so ein: «Der Red Bull Ring und Hockenheim sollten für uns positiv sein. Der Sachsenring ist für uns eine Katastrophe! Und die Einstufung der Autos durch das BoP (Balance of Performance durch die externe Organisation SRO, Anm.) ist immer ein Unsicherheitsfaktor. Das Ziel ist ja, das richtige Maß zu finden, damit alle Autos ausgewogen balanciert sind.»
Die Zwischenbilanz fällt für den dreifachen Meister mit Audi differenziert aus: «Es war schwierig bisher, es hätte besser laufen können. In Zandvoort machte ich einen Fehler im ersten Rennen und verlor das Auto, das zweite war dann maximal gut. In Nürnberg fehlte uns Geschwindigkeit. Der Abschluss auf dem Nürburgring war fantastisch.»
Und trotz der Dominanz von BMW am Sonntag in der Eifel meint er zu den Favoriten: «Ferrari und Mercedes sind wohl in der besten Position.» Doch das kann sich ja mit jedem Rennen ändern, wie man immer wieder sah.