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Eine Prise Formel-1-Flair

Von Andreas Reiners
Die DTM 2013: Viel Action auf der Strecke

Die DTM 2013: Viel Action auf der Strecke

Mit zahlreichen Neuerungen ist die DTM in die neue Saison gestartet. Das Zwischenfazit nach Rennen eins: in Hockenheim haben sie sich bezahlt gemacht.

Die Rezeptur ist eigentlich so einfach wie erfolgsversprechend: Man nehme ein paar Neuerungen, hole zugkräftige Protagonisten und schüttle das Ganze ein paar Mal kräftig durch. Heraus kommt eine Mixtur, die die Zuschauer in den Bann zieht und im Idealfall an die Strecke und vor den Fernseher zieht. Wie gesagt, das wäre der Idealfall.

Die DTM hat sich bei den Neuerungen bei der Formel 1 bedient. Und nach dem ersten Rennen kann man sagen: Die Formel (1) brachte den gewünschten Effekt. Show und Action waren schon immer da. Nun kamen auch die allseits gewünschten Überholmanöver hinzu. So viele und so geballt, dass sogar die Fahrer teilweise den Überblick verloren haben. Wer gerade gegen wen kämpfte, musste das Team im Blick behalten. Optionsreifen, DRS und ein erweitertes Boxenstopp-Fenster eröffnen den Herstellern nun noch mehr strategische Möglichkeiten.

Von 20 auf 2

Die ausgiebig genutzt wurden. Und so erfolgreich, dass ein Pilot wie Dirk Werner von Platz 20 um den Sieg mitfahren konnte und am Ende Zweiter wurde. Monatelang war spekuliert worden: Was bringen die weicheren Reifen, die bis zu 1,5 Sekunden schnellere Rundenzeiten ermöglichen, letztendlich im Rennen? DRS hin oder her – kann man damit in der DTM überhaupt überholen? Oder sich im besten Fall nur an den Vordermann ansaugen?

Hockenheim war der Beweis: es funktioniert. Das Problem: das wird sicher nicht auf allen Strecken so sein. Schon im zweiten Rennen in Brands Hatch droht wieder die Perlenschnur. Aber der erste Schritt ist getan, und er war richtig. Da waren sich Fahrer und Hersteller ausnahmsweise mal völlig einig. Augusto Farfus jubelte nicht nur über seinen Sieg, sondern auch über eines der tollsten Rennen, das er je gefahren sei.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hatte ein Megarennen für die Fans gesehen, sein Kollege von Audi «den gewünschten Effekt. Wir haben sehr unterschiedliche Strategien gesehen, harte Zweikämpfe und tolle Überholmanöver», so Dr. Wolfgang Ullrich. Der zweitplatzierte Werner konnte mit seinem Auto «alles machen». Und der Dritte Christian Vietoris ließ sich von seinem Team die ganze Zeit auf dem Laufenden halten. Mitdenken ist für die Piloten nun angesagt. Mehr Möglichkeiten zwar, aber auch mehr Aufgaben.

Viel Spaß mit DRS

«Das DRS hat mir sehr viel Spaß gemacht», sagte auch BMW-Pilot Timo Glock, der den verstellbaren Heckflügel schon aus der Formel 1 kannte. A propos Glock: Nach den Rücktritten von David Coulthard und Ralf Schumacher und der Absage von Robert Kubica ist der 31-Jährige das einzig verbliebene Zugpferd aus der Motorsport-Königsklasse. Dass der Odenwälder nach einem verpatzten Boxenstopp von seinem eigenen Hinterrad überholt wurde, ist nicht tragisch: Glocks Auftritt neben und auf der Strecke lässt darauf hoffen, dass er auch ergebnistechnisch in eine Führungsrolle reinwachsen kann.

Das Grundproblem der DTM ist durch die ganzen Neuerungen aber (noch) nicht gelöst worden. 87.000 Zuschauer waren über das Wochenende zum Hockenheimring gepilgert. Wohlgemerkt über das komplette Wochenende. Am Rennsonntag, als sich die Sonne nach zwei verregneten Tagen endlich mal zeigte, waren auf den Tribünen doch deutliche Lücken zu erkennen. Und im TV? Da lag die ARD bei ihrer Live-Übertragung mit 1,07 Millionen unter dem Schnitt der vergangenen Saison (1,3). Zahlen des vor allem von jungen Zuschauern gerne genutzten Livestreams im Internet sind darin aber nicht mit eingerechnet.

Der im Einstieg skizzierte Fall ist der Idealfall. Für die DTM ist es bis dorthin noch ein gutes Stück. Man ist aber auf dem richtigen Weg.

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