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Jeder gegen Jeden: Ein bisschen Wildwest in der DTM

Von Andreas Reiners
Daniel Juncadella

Daniel Juncadella

Nach langweiligem Beginn nahm das achte Saisonrennen in Zandvoort an Fahrt auf. Besonders die zahlreiche Duelle mit Lackaustausch sorgten für Unterhaltung.

Daniel Juncadella verzog das Gesicht. Es war eine Mischung aus Frust und Schmerz. Der Spanier hatte sich bei seinem Abflug in der 20. Runde des achten Saisonrennens in Zandvoort am Rücken verletzt. Nach einer Berührung von Edoardo Mortara hatte er die Kontrolle über seinen Mercedes verloren, hob ab und landete unsanft mit dem Boliden auf dem Asphalt.

Für beide war das Rennen beendet, Juncadella war sauer. Die Sportkommissare untersuchten den Vorfalle, sprachen aber keine Strafe aus. «Manche Fahrer können nur berühren und nicht richtig kämpfen. Das ist bei Mortara schon oft passiert. Ich habe ihn normal überholt und er wollte mich nur berühren und nach außen drehen. Ich habe das Auto verloren und habe mich am Rücken verletzt», sagte Juncadella.

Es war eine von zahlreichen actiongeladenen Szenen mit harten Zweikämpfen am Rande der Legalität, wie beispielsweise in Runde 16 zwischen BMW-Pilot Marco Wittmann und Lucas Auer im Mercedes, in dessen Folge sich der Rookie von der Strecke drehte. Eine Strafe zog die Aktion aber nicht nach sich.

Im Gegensatz zur Kollision zwischen Tom Blomqvist (BMW) und Mercedes-Mann Robert Wickens. Der Kanadier drehte sich, Blomqvist bekam eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. «Es war ein schreckliches Rennen. Ich wurde innerhalb von zwei Runden von drei Audi-Fahrern berührt. So kann es meiner Meinung nach nicht gehen. Das war wirklich ein Wochenende zum Vergessen», sagte Wickens.

Ebenfalls in Runde 16 hatte sich Martin Tomczyk nach einem Gerangel so sehr die Motorhaube beschädigt, dass er aufgeben musste, zuvor aber für eine gehörige Schrecksekunde sorgte, als er auf der Geraden plötzlich langsamer wurde. Die Konkurrenz konnte in letzter Sekunde noch ausweichen.

Es war zwischenzeitlich ein bisschen Wildwest. Das, was die Fans sehen wollen, die Fahrer aber zum Teil auf die Palme bringt und die Sportkommissare vor die Entscheidung stellt: Strafe oder nicht? «Wenn es dann mal losgeht, denkt wahrscheinlich der Nächste: ‚Ich will auch mal‘», sagte ARD-Experte Norbert Haug. Wenn Unruhe in das Feld komme, gebe es öfter mal zwei oder drei Rempeleien in Folge.

Ein paar Zweikämpfe wie der zwischen Juncadella und Mortara war Haug aber ein Dorn im Auge. «Es sah vermeidbar aus. Deshalb ist so etwas einfach nicht schön. Das sollte bei der nächsten Fahrerbesprechung thematisiert werden», sagte Haug. «Es darf hart zugehen, aber sollte nicht in der Art in Richtung Gelände gehen, mit Hochsprung und womöglich mit einer Verletzung.»

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