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DTM: Wird der Start in die Turbomotor-Ära verschoben?

Von Andreas Reiners
Der Start in die neue Ära könnte verschoben werden

Der Start in die neue Ära könnte verschoben werden

Die für 2017 geplante neue Ära «Class One» wurde vollmundig angekündigt. Die Tourenwagen sollten von neuen Vierzylinder-Turbomotoren mit rund 600 PS angetrieben werden. Doch das steht nun auf der Kippe.

Denn die Entwicklung des neuen Motors könnte nun vorerst gestoppt werden. Das bestätigten die Hersteller Mercedes und Audi auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com. «Wir sind immer im Dialog mit den anderen Herstellern um die Serie attraktiv zu gestalten, dabei stellen wir auch getroffene Entscheidungen auf den Prüfstand. Dies betrifft u.a. die Performancegewichte, aber auch den Motor als zentralen Bestandteil des technischen Reglements», sagte Mercedes‘ DTM-Leiter Ulrich Fritz.

Im Rahmen der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) in Frankfurt kam das Thema Turbomotoren offenbar erstmals auf den Tisch. Dabei geht es wie so oft in der DTM auch um Kostenreduzierung. Alternativszenarien werden nun intensiv diskutiert.

Im Gespräch ist nun eine Verschiebung der Einführung um zwei Jahre auf 2019. Für die Japanische GT-Meisterschaft dürfte dies ein Schlag ins Gesicht sein, wenn es denn tatsächlich so kommt. Denn eine finale Entscheidung in der Sache ist bis dato noch nicht gefallen.

Doch natürlich wäre eine Verschiebung kein gutes Zeichen. DTM-Chef Hans Werner Aufrecht kämpft seit Jahren um die Internationalisierung. Mit Japan und einer noch nicht existierenden US-Serie soll ein einheitliches technisches Reglement geschaffen werden.

Ein Ziel: Weitere Hersteller wie Honda, Lexus oder Nissan sollen so in die DTM gelockt werden, um die Serie nicht nur attraktiver werden zu lassen, sondern auch um sich damit unabhängiger machen zu können. Denn sollte bei drei Herstellern einer das Handtuch werfen, wäre das wohl gleichbedeutend mit dem Aus für die DTM.

Noch im Mai hatte das «Class One» Steering Committee, bestehend aus Vertretern der japanischen GTA, der amerikanischen IMSA und der ITR, «wegweisende Entscheidungen getroffen», wie es damals in einer Pressemitteilung hieß. Damals wurde das Motorenreglement verabschiedet und im Bereich Aerodynamik das Lastenheft definiert.

«Wir sind der Meinung, dass sich der Unterhaltungswert der DTM nicht maßgeblich verändert durch die Einführung eines neuen Motors, die Kosten aber sehr wohl. Deshalb versuchen wir zusammen mit den beiden anderen Herstellern Alternativszenarien darzustellen», wurde Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff von «auto motor und sport» zitiert.

Zuletzt kolportierte Gerüchte, dass Mercedes langsam aber sicher den Ausstieg aus der DTM vorbereite, wies der Österreicher aber entschieden zurück: «Ganz im Gegenteil. Mercedes will dabeibleiben. Und dafür entwickeln wir mit den beiden anderen Herstellern neue Visionen.»

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