Luca Bauer: «Besser, als diesen Winter nicht fahren»

Von Thorsten Horn
Luca Bauer dreht am Samstag seine ersten Runden

Luca Bauer dreht am Samstag seine ersten Runden

Anders als die weiteren deutschen Spike-Ritter Hans Weber und Benedikt Monn, wird Luca Bauer die Europameisterschaft am Sonntag in Polen ohne jedes Eisspeedway-Training bestreiten müssen.

«Ich konnte nur das Übliche, wie Motocross fahren und etwas in Sachen Fitness zur Vorbereitung machen, aber gefahren bin ich bisher noch nicht», meinte der 22-jährige Luca Bauer vor seinem Start in der neuen Arena Lodowa in Tomaszow Mazowieki. Dazu führte er aus: «Wir sind nicht nach Schweden gefahren, weil, wie wir gehört haben, es dort zu warm war. Wir hatten es zwar im Auge, haben es dann aber gelassen, da sich das für uns nicht ausbezahlt hätte. Wir haben auch bei uns Seen gesucht, auf denen man eventuell hätte fahren können. Aber dann hat es wieder drauf geschneit und es ist auch wieder zu warm geworden.»

Wie in den Vorjahren in Russland zu trainieren, zum Beispiel beim Freund der Familie Bauer Nikolai Krasnikov, war auch keine Möglichkeit. «Das habe ich die letzten Jahre immer gemacht, aber derzeit kommt man schichtweg nicht rüber. Das ist zwar alles blöd, aber man kann es nicht ändern.»

Demzufolge sind die Trainingsrunden am Samstag Luca Bauers erste in diesem Winter auf dem Eis. Seine Erwartungshaltung ist eher gering: «Ich habe mir kein großes Ziel gesetzt. Wenn es gut läuft, ist es super. Wenn nicht, kann ich es nicht ändern. Ohne Training kann man halt gar nichts sagen. Ich lasse mich überraschen.»

«Wenn ein Rennen stattfindet, dann sollte man das auch wahrnehmen. Schließlich hat man auch Sponsoren», ist Bauer von der Richtigkeit seiner Entscheidung, sich dem mit WM-Fahrern gespickten Feld zu stellen, überzeugt. «Wenn es vielleicht sogar das einzige Rennen in diesem Winter ist, dann muss man auch hinfahren. Ich freue mich trotzdem auf den EM-Lauf, auch wenn es vielleicht nicht so gut laufen sollte. Man kann es auch als gutes Training sehen. Es ist immer noch besser, als in diesem Winter gar nicht zu fahren», kleidet er seine schlimmste Befürchtung in Worte.

In der offiziellen Startliste wird Luca Bauer als Italiener geführt, was sich auf seine italienische Lizenz bezieht. Diese hat er gelöst, weil seine Enttäuschung über den deutschen Verband nach wie vor groß ist: Vor ein paar Jahren wurde ihm von Seiten des DMSB ein Start bei der EM verwehrt.

«Seitdem bin ich beim italienischen Verband und bleibe auch dort», erzählte der Youngster SPEEDWEEK.com. «Dort sind Leute, die haben Freude daran, dass für sie jemand Eisspeedway fährt. Da brauche ich mich nicht mit dem Hauptamt in Frankfurt rumärgern. In Italien ist auch alles zehnmal einfacher, wenn ich eine Lizenz brauche. Da kann ich nichts Schlechtes sagen», so der gelernte Kfz-Mechaniker, der seit letztem Sommer zusammen mit seinem Vater auf einem Golfplatz arbeitet und von dessen Besitzer tatkräftig unterstützt wird.

Das Startfeld der Eisspeedway-EM:

1 Martin HAARAHILTUNEN (S)
2 Luca BAUER (D)
3 Konstantin KOLENKIN (RUS)
4 Lukas HUTLA (CZ)
5 Michal KNAPP (PL)
6 Johann WEBER (D)
7 Franz ZORN (A)
8 Dmitrij SOLIANNIKOV (RUS)
9 Jasper IWEMA (NL)
10 Benedikt MONN (D)
11 Andrej DIVIS (CZ)
12 Stefan SVENSSON (S)
13 Atte SUOLAMMI (FIN)
14 Philip LAGEDER (A)
15 Nikita TOLOKNOV (RUS)
16 Aki ALA-RIIHIMÄKI (FIN)
Reserve:
17 Jiri WILDT (CZ)

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