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Kawasaki, Suzuki, Honda, Yamaha oder doch BMW?

Von Helmut Ohner
​ Am 20. April startet in Le Mans die Endurance-WM in die neue Saison. Im Vorjahr hatte Honda vor Yamaha und BMW die Nase vorne. Die sieggewohnten Teams von Suzuki und Kawasaki brennen auf Revanche.

Wenn man den Zeitraum der letzten 15 Jahr betrachtet, dann war Kawasaki (SRC Kawasaki France bzw. GSR Kawasaki) mit sechs Siegen beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans die dominierende Erscheinung. Vier Siege gingen auf das Konto von Suzuki Endurance, drei Mal hatte Honda mit F.C.C. TSR Honda France das bessere Ende für sich, Yamaha (GMT94 Yamaha und YART Yamaha) behielt zweimal die Oberhand.

Dass es nicht auf Dauer bei einem Vierkampf zwischen den japanischen Motorradherstellern bleiben muss, dafür könnte BMW mit dem Team BMW World Endurance sorgen. Zweimal, nämlich 2021 und 2023, war man als Dritter der Konkurrenz bereits hart auf den Fersen.

Auf dem 4,185 Kilometer langen Circuit Bugatti geht es aber nicht darum zu gewinnen, die Mannschaften möchten sich vor allem eine gute Ausgangsposition im Kampf um die WM-Krone bzw. den Titel im Weltcup der Klasse Superstock sichern, kann man doch im besten Fall 65 Punkte einheimsen – fünf Zähler gibt es für die Pole-Position, je zehn für die Führung nach acht bzw. 16 Stunden und 40 für den Sieg.

Die aussichtsreichen Teams

Als Vorjahressieger gibt es für F.C.C. TSR Honda France einiges zu verteidigen. Auch wenn das Team beim Vortest für den WM-Auftakt nur den bescheidenen sechsten Rang belegte, zählen Josh Hook, Mike die Meglio und Alan Techer zum engsten Favoritenkreis. Ihre Maschine hat sich als zuverlässig und schnell erwiesen wie die Erfolge in den letzten Jahren zeigen.

YART Yamaha geht als Titelverteidiger in den Langstreckenklassiker, den man 2009 gewonnen hat. Die letzten beiden Jahre musste sich die österreichische Equipe mit dem zweiten Platz zufriedengeben. Kein Wunder, dass Marvin Fritz, Karel Hanika – er hält den Streckenrekord in der Endurance-WM – und Niccolò Canepa ihrem Teamchef endlich einen zweiten Sieg bescheren wollen.

Wenn man 17-Mal den WM-Titel gewonnen hat, sind die Ansprüche an sich selbst natürlich extrem hoch. Umso mehr schmerzten die Vize-Titel 2022 und 2023. Für Yoshimura SERT Motul mit dem Trio Gregg Black, Etienne Masson und Dan Linfoot geht es auf ihrer Heimstrecke also um nichts weniger als das Wiederherstellen der aus ihrer Sicht richtigen Rangordnung.

Seit Jahren arbeitet man bei BMW World Endurance konsequent, um in der Langstrecken-WM den arrivierten Teams den Titel abzuknöpfen. 2021 wäre es beinahe soweit gewesen, doch am Ende hatte doch wieder Suzuki das bessre Ende für sich. Geht es nach Markus Reiterberger, Ilya Mikhalchik und Sylvain Guintoli soll sich das in dieser Saison ändern.

Die glorreiche Siegesserie liegt bei Webike Kawasaki Trickstar zwar schon einige Jahre zurück, trotzdem ist das Trio Gregory Leblanc, Christian Gamarino und Roman Ramos optimistisch, an frühere Erfolge anknüpfen zu können. Jérémy Guarnoni, David Checa und Erwan Nigon sorgten 2019 – in dem Jahr wurden sie auch Weltmeister – für den letzten Le-Mans-Triumph.

Spätestens seit dem Sieg beim Bol d’Or 2022 und dem dritten Platz in der Weltmeisterschaft desselben Jahres ist man bei Viltaïs Racing die Außenseiterrolle los. Florian Alt, Steven Odendaal und Leandro Mercado, die mittlerweile auf einer Honda sitzen, haben sich längst in der Spitze etabliert, was auch die Bestzeit beim Le-Mans-Vortest eindrucksvoll unterstreicht.

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