KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Jan Kopecky feiert zehnten Sieg in Zlin

Von Toni Hoffmann
Jan Kopecky erzielte mit einer taktischen Fahrt durch die letzte Etappe am Sonntag einen rekordverdächtigen 10. Sieg bei der Barum Czech Rally Zlín, dem vorletzten Lauf zur Rallye-Europameisterschaft.

Der neue Europameister stand mit dem Spanier Efrén Llarena nach dem Startverzicht von Simone Tempestini vor dem Start schon sfest. Doch sein Auftritt in Tschechien in dieser neuen Rolle dauerte nur zwei Prüfungen. In der dritten Entscheidung schied der neue Champion nach einem Unfall im Skoda Fabia Rally2 aus.

Der Sonntag war ein weiterer hektischer Tag beim siebten und vorletzten Lauf der FIA Rallye-Europameisterschaft, da ständig wechselnde Wetterbedingungen die Fahrer auf Trab hielten. Auf heftige Regenschauer und nasse Asphaltstraßen in einer Prüfung folgten trockene Bedingungen und blauer Himmel in der nächsten, während die berühmten Waldabschnitte von Zlín mit jedem vorbeifahrenden Auto matschiger und rutschiger wurden.

Nachdem sich Kopecký am Samstag einen satten Vorsprung von 34,6 Sekunden erspielt hatte, wechselte er in Richtung «Sicherung der Führung». Er ging weniger Risiken ein, machte keine Fehler und setzte sich, obwohl er am Sonntag keine Prüfung gewinnen konnte, immer noch weiter von seinen Konkurrenten ab. Seine Leistung im Skoda Fabia Rally2 wurde belohnt. Er gewann mit 37,5 Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann Felip Mares und 39,3 Sekunden auf den Österreichischen Champion Simon Wagner, beide ebenfalls Skoda, zum zehnten Mal in seiner Karriere in Zlin.

«Das war einer der schwierigsten Siege von allen, weil die Bedingungen wirklich verrückt waren», sagte Kopecky. «Auch heute hat uns der Regen auf jeder einzelnen Prüfung verfolgt. Vielen Dank an alle, die uns geholfen haben – das war es ein sehr gutes Wochenende für uns.»

Filip Mareš holte sich vor Simon Wagner und Erik Cais den zweiten Platz. Es war ein fehlerfreier letzter Tag für den lokalen Star und er lag am Ende nur 1,8 Sekunden vor Wagner. Bei Wagner waren es gemischte Gefühle. In der Power Stage fuhr er auf einer harmlosen Linkskurve zu weit und verlor mindestens fünf Sekunden, als er Vollgas gab, um seinen Fabia aus dem Graben zu ziehen. Ohne diesen Moment hätte er Zweiter in der Gesamtwertung sein können.

Auch Cais, der einzige Nicht-Skoda-Fahrer in den Top 10, war enttäuscht. Zum zweiten Mal in Folge schlug wie im Vorjahr in der Endphase der Defektteufel zu, diesmal in Form eines Reifenschadens am Ford Fiesta Rally2 hinten links, der dem Youngster jede Chance auf einen Podiumsplatz verwehrte. Er endete 7,0 Sekunden hinter Wagner.

Knapp vier Minuten dahinter lag Norbert Herczig, der als Gesamtfünfter sein bestes Saisonergebnis erzielte. Er führte mit nur 24,3 Sekunden Vorsprung auf Teamkollegin Simone Campedelli vom Team MRF Tyres, wobei der Lokalmatador Martin László mehr als zwei Minuten im Rückstand war. Laurent Pellier und Marine Pelamourgues sicherten sich in ihrem Opel Corsa Rally4 den Titel des FIA Junior ERC. Paulo Soria und Marcelo Der Ohannesian wurden ebenfalls zu Champions in der Clio Trophy von Toksport WRT gekrönt.

Beim Skoda-Heimspiel, bei dem neun Fabia unter die Top 10 kamen, erreichten Fürst Albert von Thurn und Taxis und sein österreichischer Beifahrer Bernhard Ettel den neunten Rang (+ 6:28,1).

Die ERC-Saison endet vom 20. bis 22. Oktober bei der Rallye RACC Catalunya - Costa Daurada, zugleich vorletzter Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft.

 

Endstand nach 13 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit

1

Kopecky/Hlousek (CZ), Skoda

1:59:27,6

2

Mares/Bucha (CZ), Skoda

+ 37,5

3

Wagner/Winter (A), Skoda

+ 39,3

4

Cais/Tesinsky (CZ), Ford

+ 46,3

5

Strietesky/Hovorka (CZ), Skoda

+ 56,5

6

Herczig/Ferencz (H), Skoda

+ 3:43,0

7

Campedelli/Canton (I) Skoda

+ 4:07,3

8

Laszlo/Berendi (H), Skoda

+ 6:21,2

9

Von Thurn und Taxis/Ettl (D/A), Skoda

+ 6:28,1

10

Brezik/Krajca (CZ), Skoda

+ 6:55,0

 

 

ERC-Stand nach 7 von 8 Läufen

 

Pos.

Fahrer/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Llarena (E), Skoka (Champion)

137

2

Tempestini (RO), Skoda

79

3

Pardo (E), Skoda

76

4

N. Solans (E), Hyundai

70

5

Campedelli (I), Skoda

70

6

Battistolli (I), Skoda

57

7

Torn (EE), Ford

55

8

Herczig (H), Skoda

55

9

Bonato (F), Citroën

54

10

Wagner (A), Skoda

54

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