6h Spa: Ferrari 499P wird von Regelhütern eingebremst

Zwei Ferrari 499P aus der WEC
Es ist soweit: Am kommenden Samstag (10. Mai) gibt es den dritten Saisonlauf 2025 der Sportwagen-WM (FIA WEC). Schauplatz ist die Strecke in Spa. Dort hatte Ferrari im Vorjahr zunächst dominiert. Der Sieg ging am Ende aber an einen privaten Porsche. Insgesamt ist Ferrari aktuell in der WEC richtig gut aufgestellt. Die ersten beiden Saisonläufe 2025 in Katar und Imola wurden jeweils von einem Werks-499P gewonnen. Der Ferrari präsentierte sich zudem als das schnellste Auto.
Als negative Folge hat das jedoch Auswirkung auf die Balance of Performance (BoP), die seit einiger Zeit in der WEC herrscht. Mit der BoP versuchen die Regelhüter, die antretenden Fahrzeuge ungefähr auf ein Rundenzeiten-Niveau zu bringen. Das soll Spannung erzeugen. Natürlich leidet durch diese künstlichen Eingriffe aber auch der sportliche Wert. Für die BoP-Berechnung werden diverse Faktoren herangezogen - betrachtet werden dabei die letzten drei Saisonrennen. Das sind die angesprochenen Events in Imola und Katar sowie auch noch das Saisonfinale 2024 in Bahrain.
Für das anstehende Rennwochenende in Spa bekommt Ferrari nun einen ordentlichen Rucksack mit auf den Weg. So muss der 499P nun satte 12 Kilogramm zuladen und bringt dann 1057 kg auf die Waage. Damit nicht genug: Auch bei der Motorleistung muss Ferrari Abstriche machen. Für Spa reduziert sich die Leistung um 19 Kilowatt. Somit kommt der Ferrari dann auf 489 kW. Dies bezieht sich aber nur auf Geschwindigkeiten unter 250 km/h. Über 250 km/h darf der Ferrari 3,7 Prozent mehr Leistung haben.
Leidensgenosse von Ferrari ist Toyota. Auch das japanische Hypercar wurde für Spa mächtig eingebremst. Der GR010 Hybrid muss im Vergleich zu Imola nochmal vier Kilogramm zuladen und wiegt dann 1069 kg. Er verliert 20 kW an Leistung (nun 480 kW) und über 250 km/h bekommt er 8,3 Prozent an Leistung hinzu. Aber auch bei allen anderen Hypercars gibt es natürlich etliche Anpassungen - sowohl beim Gewicht als auch bei der Leistung.
Der Alpine kommt auf 1043 kg und 520 kW (minus 4,4 Prozent über 250 km/h), der Aston Martin auf 1035 kg und 520 kW (minus 2,7 Prozent über 250 km/h), der BMW auf 1049 kg und 503 kW (plus 1,2 Prozent über 250 km/h), der Cadillac auf 1042 kg und 501 kW (plus 3,8 Prozent über 250 km/h), der Peugeot auf 1030 kg und 520 kW (minus 3,7 Prozent über 250 km/h) und der Porsche auf 1055 kg und 494 kW (plus 3,4 Prozent über 250 km/h).
Neben dem Gewicht und der Leistung wird bei Allrad-Fahrzeugen auch geregelt, ab welcher Geschwindigkeit die Vorderräder angetrieben werden dürfen. Bei allen Fahrzeugen gibt es zudem eine vorgeschriebene Menge, wie viel Energie pro Stint verwendet werden darf. Und zudem ist auch die Nachtankzeit pro Auto geregelt. Die Werte können von einer zur nächsten Einstufung wieder geändert werden.