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Diese Hypercars fahren aktuell in IMSA und FIA WEC

Von Oliver Müller
Hypercar nach LMDh-Regeln: Der BMW M Hybrid V8

Hypercar nach LMDh-Regeln: Der BMW M Hybrid V8

Die Hypercars bilden die Spitze im Sportwagen-Sport. Mit LMH und LMDh gibt es zwei verschiedene Konzepte bei der Technik. Neben der Sportwagen-WM dürfen sie auch in der IMSA antreten. SPEEDWEEK.com zählt die Autos auf.

Die Hypercar-Kategorie ist ganz klar die Top-Klasse im internationalen Sportwagen-Sport. Viele große Hersteller sind dort engagiert und fahren um die Gesamtsiege. Die Klasse wurde zur Saison 2021 ins Leben gerufen. Zuvor wurde lange am Reglement gebastelt, als gegen Ende der 2010er Jahre nach einem Nachfolge-Konstrukt für die LMP1-Kategorie gesucht wurde. Immer wieder gab es neue Ideen und andere Konzepte. Doch außer Platzhirsch Toyota wollte zunächst kein anderer Hersteller so wirklich mitspielen.

Eigentlich folgte der Durchbruch erst im Januar 2020. Denn im Vorfeld der 24h von Daytona verkündete die amerikanische IMSA-Serie gemeinsam mit dem Le Mans-Ausrichter ACO, dass die Nachfolger der amerikanischen DPi (Daytona Prototype international) auch in der FIA WEC mitfahren dürften - und umgekehrt. Das weckte dann endlich das erhoffte Interesse bei den Herstellern. Denn nun konnten (zumindest von der Theorie her) mit einem Fahrzeug die beiden großen Langstrecken-Klassiker in Le Mans und Daytona gewonnen werden.

Dafür brauchte es aber auch Angleichungen ans technische Reglement, damit die für europäischen LMH (steht für Le Mans Hypercar) und die LMDh (also die Nachfolger der DPi) auf ein Rundenzeiten-Niveau kommen würden. So wurden diverse Performance-Fester definiert, wie beispielsweise in Bezug auf den Abtrieb/Luftwiderstand, das Gewicht (1030 kg) oder die Leistung (520 Kilowatt). Darüber hinaus sollte eine Balance of Performance (die auch das Gewicht und die Leistung leicht variieren lässt) für weiteren Ausgleich sorgen.

Von den großen Herstellern war 2021 dann aber lediglich Toyota mit einem LMH am Start. Der GR010 Hybrid wird von einem 3.5 Liter V6-Turbomotor angetrieben. Weitere LMH kamen dann in den Folgejahren in die WEC, wie 2022 der Peugeot 9X8 (2.6 Liter V6-Turbo) und 2023 der Ferrari 499P (3.0 Liter V6-Turbomotor). Seit 2025 fährt auch der Aston Martin Valkyrie (6.5 Liter V12-Saugmotor) mit. Das britische Auto tritt in der WEC an und zusätzlich (als erster LMH überhaupt) auch in der IMSA.

Grundsätzlich haben die Hersteller bei einem LMH viel mehr technische Freiheiten als bei einem LMDh. So können sie das Auto komplett selbst entwerfen, ein eigenes Chassis auflegen und haben auch beim Hybridsystem einigen Spielraum. Der Aston Martin verzichtet sogar komplett auf Hybridpower. Bei den LMDh muss das Chassis von einem der vier Zulieferer Dallara, Ligier, Multimatic oder Oreca kommen. Das LMDh-Hybridsystem liefert Bosch. Die Hersteller entwickeln (gemeinsam mit der Chassis-Schmiede) dann nur eine Karosserie/Aerodynamik - dazu kommt vom Prinzip her nur noch der eigene Motor. Das macht die LMDh natürlich um einiges günstiger als die LMH.

2023 debütierten die LMDh schließlich in WEC und IMSA. Der Porsche 963 (4.6 Liter V8-Turbo) und der Cadillac V-Series.R (5.5 Liter V8-Sauger) sind seitdem in beiden Serien am Start. Der BMW M Hybrid V8 (4.0 Liter V8-Turbo) und der Acura ARX-06 (2.4 Liter V6-Turbo) traten 2023 jedoch nur in der IMSA an. Seit 2024 ist der BMW auch in der WEC unterwegs. Acura setzt weiterhin lediglich auf die IMSA.

Zur Saison 2024 kamen dann der Lamborghini SC63 (3.8 Liter V8-Turbo) und der Alpine A424 (3.4 Liter V6-Turbo) in die WEC. 2025 lässt der Lamborghini die WEC aus und startet nur in der IMSA, wo er bereits 2024 fuhr. Ab 2026 folgt in der WEC dann der nächste LMDh. Dieser stammt von der Hyundai-Tochter Genesis. 2027 wollen dann auch McLaren und Ford mit einem LMDh in die WEC kommen.

Spannend ist zudem die Aufteilung auf die vier Chassis. Porsche fährt mit Multimatic. Lamborghini setzt auf Ligier. BMW, Cadillac und McLaren sind mit Dallara verbunden. Oreca hat mit Ford, Genesis, Alpine und Acura sogar vier Kunden.

Zum Schluss noch der kurze Blick auf die privaten Projekte, die jedoch allesamt 2025 nicht im Rennbetrieb in WEC oder IMSA unterwegs sind. Das sind der Glickenhaus 007 LMH, der Vanwall Vandervell 680 und der Isotta Fraschini Tipo6-C. Alle drei Autos wurden auf LMH-Regeln gebaut. Der Isotta Fraschini hatte sogar ein Hybridsystem. Gegen die Übermacht der großen Werke taten sich die Privaten jedoch schwer.

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