Daniel Ricciardo 3. in USA: Sauer wegen F1-Regel

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo mit Gerald Butler

Daniel Ricciardo mit Gerald Butler

​Die virtuelle Safety-Car-Phase ausgerechnet wegen seines Red Bull Racing-Stallgefährten Max Verstappen hat Daniel Ricciardo die Chance auf Rang 2 gekostet. Der Australier schimpft: «Das ist frustrierend.»

Das Highlight des USA-GP von Daniel Ricciardo kam erst nach dem Rennen: Da zwang er Filmstar Gerald Butler auf dem Siegerpodest, Red Bull aus dem Rennstiefel zu trinken. Butler rührt keinen Tropfen Alkohol an, also liess sich Ricciardo etwas Besonderes einfallen – beste Werbung vor einem Millionenpublikum für Red Bull, geschickt gemacht von Ricciardo.

Der vierfache GP-Sieger brauchte ein wenig Entspannung durch Humor, denn im Laufe des Rennens kam ihm die übliche Lockerheit ein wenig abhanden. Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet sein eigener Red Bull Racing-Stallgefährte Max Verstappen sein Auto wegen Getriebedefekts abstellen musste, das führte zu einer virtuellen Safety-Car-Phase, in der die Autos mit konstantem Speed fahren müssen.

Mercedes nutzte das sehr clever, um gleich beide Silberpfeile an die Box zu holen. Da die Gegner draussen auf der Start/Ziel-Geraden langsamer als sonst fahren, fällt der Verlust durch einen Boxenhalt nicht so ins Gewicht.

Mercedes holte auf diese Weise Nico Rosberg vor Ricciardo. Daniel knurrte am Funk: «Sie haben quasi einen Boxenstopp geschenkt erhalten, nicht? Das ist so besch...»

Ricciardo kanalisierte seinen Zorn auf Rosberg, als er später dem Team funkte: «Sagt mir die Abstände zu Nico durch, ich würde mir den Kerl zu gerne kaufen.» Übrigens: Wir haben hier einen nicht jugendfreien Begriff durch Kerl ersetzt. Daniel später: «Wir haben errechnet, dass wir durch das VSC zehn Sekunden hergeschenkt haben. Vorher lag ich fünf Sekunden vor Nico, nachher lag ich um fünf Sekunden zurück.»

Später sagte Daniel: «Die virtuelle Safety-Car-Phase ist halt, wie sie ist, aber es ist wirklich enttäuschend. Ich hätte Nico ein tolles Duell liefern können, das wäre irre spannend geworden. Aber solche Dinge hast du als Fahrer nicht unter Kontrolle.»

«Mein Start war gut, ich konnte mir zwar nicht beide Mercedes holen wie erhofft, aber immerhin einen. Ich dachte – das ist besser als gar nichts. Ich hatte den besseren Grip als Nico auf der Innenseite und ging auf diese Weise relativ mühelos vorbei. Ich konnte dann Platz 2 locker halten, daher bin ich so sauer, dass wir die Position quasi ohne Not verloren haben.»

Ist es besonders bitter, weil die VSC-Phase durch Max Verstappen ausgelöst wurde? Daniel verfällt in seinen Texas-Slang: «Absolut, Sir. Ich sah ihn dort stehen und dachte – Mannomann, der Junge hat es wieder mal voll verpatzt.» (Beginnt zu lachen.) «Nein, es ist wirklich schade, aber wir haben uns wenigstens die Ferrari vom Leib gehalten.»

«In den restlichen drei Rennen werden wir versuchen, nochmals einen Sieg an Land zu ziehen. Die beste Chance haben wir in Abu Dhabi. Ich könnte auch gut mit einem Regenguss in Brasilien leben. In Mexiko wird die Strecke mit mehr Gummi auf der Bahn ganz anders sein, das könnte das Spiel verändern. Und vielleicht gibt es ja beim nächsten Mal ein virtuelles Safety-Car, das uns in die Hände spielt.»

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