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Christian Horner zu Red Bull-Auto 2017: Schön schnell

Von Otto Zuber
Christian Horner

Christian Horner

​Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner (43) spricht über das neue RBR-Modell RB13: «Normalerweise ist ein schönes Auto auch ein schnelles Auto. Unser 2017er Fahrzeug ist ein sehr schöner Rennwagen.»

Jetzt nochmal tief durchatmen, Freunde, und dann geht es Schlag auf Schlag: In dieser Woche jagt eine Fahrzeugpräsentation die nächste (kompletter Plan weiter unten), dann gehen ab 27. Februar die neuen Formel-1-Renner auf den Circuit de Barcelona-Catalunya. Das bedeutet für die zehn GP-Rennställe Arbeit, sehr viel Arbeit.
Christian Horner, Teamchef von Red Bull Racing, sagt: «Wir sind wie ein Schwan, adrett an der Oberfläche, aber unter Wasser sind wir ziemlich am Paddeln – und so geht das immer kurz vor einer Saison. Wir sind aber recht gut im Zeitplan.»

Die Fans erwarten von den vierfachen Weltmeistern (2010 bis 2013 mit Sebastian Vettel) eine Menge. Der 43jährige Horner, in typisch britischer Untertreibung: «Die Regeln sind in diesem Jahr ja ein klein wenig verändert. Die Autos werden anders aussehen – viel aggressiver. Sie sind breiter, sie haben fette Walzen, sie erzeugen mehr Abtrieb, die Aerodynamik ist wieder wichtiger geworden. Wir erwarten Rundenzeiten, die zwischen vier und fünf Sekunden niedriger sind. Wir haben mit einem weissen Blatt Papier angefangen, und das ist für jeden Techniker eine aufregende Herausforderung.»

«Was uns am meisten reizt: dass sich aus diesem neuen Reglement Chancen ergeben. Es wird faszinierend sein zu sehen, wer die Regeln ideal ausgelegt hat und wer eben nicht. Und dann sehe ich die kommende Saison als gewaltigen Entwicklungswettstreit – von Melbourne bis nach Abu Dhabi. Weil die Regeln noch unreif sind, werden wir zu Beginn gewaltige Entwicklungssprünge erleben. Da hängen die Trauben tief. Die Aufgabe wird sein, cleverer als die Gegner zu entwickeln, effizienter, schneller. Das wird eine unglaubliche Aufgabe.»

Gefordert sind auch die Fahrer. Christian Horner weiter: «Die Piloten müssen körperlich mehr machen, keine Frage. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich das auf die Rennen auswirkt. Ich spüre, dass wir einige grandiose Grands Prix vor uns haben. Die Hackordnung unter den Piloten wird sich ändern, weil diese Autos den Fahrern alles abverlangen.»

Red Bull Racing ist da gut aufgestellt: Als einziges Team hat RBR zwei Piloten, die 2016 Rennen gewonnen haben. Christian Horner: «Ich bleibe dabei – wir haben die aufregendste Fahrerpaarung. Max gewinnt laufend an Erfahrung und Selbstvertrauen. Ich finde es selber spannend zu erleben, wo das mit ihm hinführt. Und Daniel war für mich 2017 der Fahrer des Jahres. Er hat einige phänomenale Leistungen gezeigt, wirklich makellos. Die beiden sind zwei grimmige Racer, die mit unheimlicher Hingabe an ihre Augaben herangehen. Die Dynamik zwischen Max und Daniel stimmt. Sie werden sich anstacheln ohne Ende, das ist aus Rennstallperspektive prima. Ich könnte mir keine besseren Piloten wünschen.»

«Auch für mich ist es stets ein aufregender Moment, wenn die Wintertests beginnen. Die Leute geben natürlich acht, welche Zeiten gefahren werden, und dann geht das grosse Spekulieren los. Wer hatte wie viel Sprit an Bord? Wer war im Renntrimm am besten? Ich sage – das spielt alles keine Rolle. Du musst bei den Wintertests die Scheuklappen anbringen und dich ganz auf dein Programm konzentrieren. Denn bis Melbourne ändert sich ohnehin wieder alles!»

Der grosse Vorteil von Horner gegenüber uns: Er weiss schon, wie der neue Rennwagen von Red Bull Racing aussieht. Christian verrät: «Der RB13 ist eines der hübschesten Autos, das wir je entworfen haben. Das neue Reglement gibt dir die Möglichkeit, einen Wagen zu bauen, dessen Proportionen einfach stimmen. Er schaut böse aus und schnell. Und die alte Faustregel lautet bekanntlich – was schön ist, das ist in der Regel auch schnell. Unser Auto ist wirklich sehr schön.»

Die wichtigsten Termine 2017

Präsentation oder Roll-Out
20. Februar: Sauber im Internet
21. Februar: Renault in London
22. Februar: Force India in Silverstone
22. Februar: Sauber in Barcelona (Roll-Out)
23. Februar: Mercedes in Silverstone
24. Februar: Ferrari in Fiorano
24. Februar: McLaren-Honda in Woking
25. Februar: Haas in Barcelona (Roll-Out)
26. Februar: Toro Rosso in Barcelona
26. Februar: Red Bull Racing in Barcelona
26. Februar: Haas in Barcelona

Wintertests
27. Februar bis 2. März: Barcelona
7. bis 10. März: Barcelona

Tests innerhalb und nach der Saison
18./19. April: Bahrain
1./2. August: Budapest
28./29. November: Abu Dhabi

Formel-1-WM 2017
26. März: Australien (Melbourne)
9. April: China (Shanghai)
16. April: Bahrain (Sakhir)
30. April: Russland (Sotschi)
14. Mai: Spanien (Barcelona)
28. Mai: Monaco (Monte Carlo)
11. Juni: Kanada (Montreal)
25. Juni: Aserbaidschan (Baku)
9. Juli: Österreich (Spielberg)
16. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
30. Juli: Ungarn (Budapest)
27. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
3. September: Italien (Monza)
17. September: Singapur
1. Oktober: Malaysia (Sepang)
8. Oktober: Japan (Suzuka)
22. Oktober: USA (Austin)
29. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
12. November: Brasilien (São Paulo) *
26. November: Abu Dhabi (Insel Yas)

* Finanzierung nicht gesichert, daher provisorisch

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