Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Carlos Sainz (Toro Rosso, 8.): «Riesenfortschritt»

Von Mathias Brunner
​Der 22jährige Madrilene Carlos Sainz ist vom neuen, bildschönen Toro-Rosso-Renner angetan: «Das ist gemessen an früher ein Riesenfortschritt. Aber ich staune, wie viel die Anderen zum Fahren gekommen sind.»

Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost hat als Ziel ausgegeben, das sein Rennstall fünfte Kraft der Formel 1 wird, da ist Carlos Sainz noch nicht ganz auf Kurs: Der Toro Rosso ist am ersten Testtag von Barcelona das siebtschnellste Auto gewesen. Was dem jungen Spanier Hoffnung schenkt: Er ist viel weniger zum Fahren gekommen als die Rivalen, und Toro Rosso hat noch gar nicht begonnen, das Potenzial des Autos anzurühren.

«Ein bisschen überall», sagte Sainz auf die Frage, wo denn am ersten Wintertesttag die Probleme lagen. Er hat heute auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya 51 Runden gedreht, Mercedes ist fast drei Mal so viel gefahren (152 Runden), Ferrari und Williams doppelt so viel. Sainz weiter: «Es gab einige Probleme, die uns zum Improvisieren gezwungen haben, eher beim Chassis als beim Motor. Bei Testfahrten muss man damit rechnen. Wie aber die Top-Teams so viel fahren können, ist mir wirklich schleierhaft.»

«Ich hoffe, Daniil Kvyat kommt morgen mehr zum Fahren. 100 Runden pro Tag sollten wir schon schaffen. Das sollte das Ziel für jeden Testtag sein.»

«Was ist schon sagen kann: Das ist ein Riesenfortschritt in Sachen Abtrieb und Haftung – da fährst du automatisch mit einem Lächeln im Gesicht.»

Technikchef James Key: «Wir hatten ein Problem an der Vorderachse, das wir aber für morgen lösen können. Wir wollten heute eine Grundlage schaffen, daher am Morgen die Aerodynamiktests mit dem grossen Messrechen. Die kleinen Problemchen sind ärgerlich, aber mir ist wichtig, dass nichts fundamental falsch ist. Nichts hat uns auf dem falschen Fuss erwischt. Der Wagen reagiert, wie er sollte. Klar hätte ich das Auto gerne länger auf der Bahn gesehen. Aber ich kann mich nicht beklagen. In Sachen Speed – um den ging es heute überhaupt nicht. Der kommt später.»

1. Testtag Barcelona

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W08, 1:21,765 min (73 Runden)
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF70-H, 1:21,878 (126)
3. Felipe Massa (BR), Williams FW40-Mercedes, 1:22,076 (103)
4. Kevin Magnussen (DK), Haas-VF-17-Ferrari, 1,22,894 (50)
5. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:22,926 (50)
6. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W08, 1:23,169 (79)
7. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM10-Mercedes, 1:23,709 (39)
8. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR12-Renault, 1:24,494 (51)
9. Nico Hülkenberg (D), Renault RS17, 1:24,784 (57)
10. Fernando Alonso (E), McLaren MCL32-Honda, 1:24,825 (29)
11. Marcus Ericsson (S), Sauber C36-Ferrari, 1:26,841 (72)

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