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Kevin Magnussen (Haas): «Wie die Handbremse gezogen»

Von Mathias Brunner
​Der Däne Kevin Magnussen erklärt im Interview, wieso er am ersten Testtag gleich mal den Frontflügel seines Haas-Renners zerknüllt hat und wie sich ein Auto der 2017er Modellgeneration anfühlt.

Die Gruppe Berichterstatter hinter der Haas-Box ist überschaubar. Haas ist eben nicht Ferrari. Aber immerhin stellte sich Haas-Fahrer Kevin Magnussen den Medienvertretern. Bei Ferrari wird offiziell an den ersten beiden Tagen überhaupt nicht gesprochen. Dieses Vorgehen ist den Fans gegenüber jämmerlich, denn alle gieren nach den Eindrücken der Piloten zu den neuen 2017er Autos. Aber offenbar ist das Ferrari egal. Wie auch immer, hier ein kurzes Interview mit Kevin Magnussen.

Kevin, wie sind die ersten Eindrücke des neuen Fahrzeugs?

Ich wäre gerne mehr gefahren. Du hast immer einen Plan, was du am ersten Tag alles ausprobieren möchtest. Aber du musst auch dafür vorbereitet sein, dass es Schwierigkeiten gibt. Kleine Probleme mit Sensoren oder so sind bei einem ersten Test normal, und das ist bei uns nicht anders. Ich hoffe, ich kann am Nachmittag mehr fahren.

Fühlen sich diese Autos anders an?

Du spürst das Plus an Grip sehr deutlich, vor allen in den schnellen Bögen liegt der Wagen viel stabiler, aufgrund des höheren Abtriebs. Körperlich würde ich jetzt nicht sagen, dass ein enormer Unterschied ist. Aber ich bin auch zu wenig lange am Stück gefahren, zudem sind wir ja vom Limit des Autos weit entfernt. Das Gefühl mit dem richtigen Wagen entspricht ziemlich genau jenem im Simulator, was die Balance angeht, natürlich nicht in Sachen Fliehkräfte. Ich bin selber gespannt, wohin die Reise geht, wenn wir den Wagen mal richtig ausquetschen und mit weichen Reifen fahren.

Apropos Pirelli: Lassen sich diese neuen Reifen wirklich länger und härter benutzen?

Ja, das ist der erste Eindruck, den ich gewonnen habe. Das Fahrgefühl ist wirklich gut.

Was ist zum Schluss des Morgentrainings passiert?

Beim Anbremsen von Kurve 10 hat die Hinterachse komplett blockiert, es war, als hätte ich in einem Strassenauto die Handbremse gezogen! Ich verlor die Kontrolle über den Wagen, habe mich gedreht und habe mit der Front die Mauer berührt. Dabei ist der Frontflügel kaputt gegangen. Aber auch das gehört zum Testen – dass du eben in Sachen Bremsbalance den richtigen Kompromiss suchst.

Du hast als erster Fahrer drei verschiedene Turbo-Motoren gefahren: Mercedes 2014, Renault 2016 und nun Ferrari. Was lässt sich dazu sagen?

So viel ist diese Erfahrung nicht wert. Auch wenn die Hersteller verschieden waren, so kommen sie doch alle ungefähr zum gleichen Ergebnis. Die Unterschiede ergeben sich aus der Leistung und aus der Fahrbarkeit des Motors. Insofern bin ich heute sehr happy.

Die Fans diskutieren leidenschaftlich, ob das Überholen leichter wird oder schwieriger.

So ganz sicher bin ich mir selber nicht. Bislang konnte ich keinem Auto nahe genug folgen, um diese Frage schlüssig zu beanworten. Meine Logik würde sagen, dass es schwieriger wird, weil die Autos mehr Saugnapfwirkung aufbauen. Allerdings sind die Renner auf den Geraden wegen des höheren Luftwiderstands langsamer geworden. Das bedeutet: Der Vorteil durch den verstellbaren Hecklflügel sollte als Angreifer grösser sein.

1. Testtag Barcelona, Mittagszeiten

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF70-H, 1:22,791 (62 Runden)
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W08, 1:23,169 (79)
3. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM10-Mercedes, 1:23,709 (39)
4. Felipe Massa (BR), Williams FW40-Mercedes, 1:25,552 (39)
5. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR12-Renault, 1:25,632 (17)
6. Nico Hülkenberg (D), Renault RS17, 1:26,319 (22)
7. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-17-Ferrari, 1:26,404 (15)
8. Marcus Ericsson (S), Sauber C36-Ferrari, 1:26,865 (31)
9. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:28,712 (4)
10. Fernando Alonso (E), McLaren MCL32-Honda, – (1)

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