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Franz Tost (Toro Rosso): «Wir wollen auf WM-Rang 5!»

Von Mathias Brunner
​Der Tiroler Franz Tost ist mit dem neuen Auto, das in Barcelona gezeigt worden ist, sichtlich zufrieden. Aber der Teamchef von Toro Rosso hat auch ein glasklares Ziel ausgegeben: «WM-Rang 5 muss her.»
Franz, welches Ziel habt ihr euch für 2017 vorgenommen?

Wir wollen in der WM auf Rang 5 vorstossen. Aber wo wir heute stehen, das lässt sich unmöglich sagen. Alle Teams haben so gut wie bei null begonnen. Ich bin davon überzeugt, dass sich unser neues Auto bewähren wird. Wir haben mit Renault einen tollen Motorpartner. Wir haben zwei junge, aber zwei erfahrene Piloten, das ist ganz wichtig. Das ist überhaupt das erste Mal, dass wir davon bei Toro Rosso profitieren können. Das Team selber hat Fortschritte gemacht, und daher glaube ich unterm Strich, dass wir unser Ziel erreichen können. Rang 5 ist eine Ansage, die es in sich hat, aber wir werden dafür kämpfen.

Wie zufrieden bist du mit dem neuen Baby?

Sehr. Das fängt bei der grossartigen neuen Lackierung an. Das Blau leuchtet, das Silber glänzt. Wenn der Wagen so schnell sein wird, wie er ausschaut, dann bin ich mehr als zufrieden.

Wieso die neue Lackierung?

Wir fanden nach all den Jahren einfach, es wäre an der Zeit, mal etwas Anderes zu machen. Klar hat das auch Marketing-Gründe. Also hat sich Red Bull was Tolles einfallen lassen.

Brauchte Toro Rosso einen neuen Start?

(Schmunzelt.) Zu Beginn der Saison brauchen alle einen neuen Start!

Wird euer Renault-Motor auch weiterhin Renault heissen?

Es gibt noch immer Verhandlungen, die dazu führen könnten, dass der Motor einen Namen bekommen könnte. Wir haben die Freiheit, den Motor anders nennen zu dürfen. Wenn wir den passenden Partner finden, dann sind wir dafür offen. Das kann sogar während der Saison passieren.

Technikchef James Key hat gemeint, die Ähnlichkeiten mit den Lösungen von Mercedes seien teilweise verblüffend.

(Lächelt.) James hat da als Designer das bessere Auge als ich. Den Mercedes habe ich im Detail noch nicht gesehen. Mir gefällt bei unserem Auto einfach die neue Lackierung unheimlich gut; ich finde generell das Design des Wagens sehr gelungen.

Wie früh hat die Arbeit begonnen?

Das erste Konzept entstand Ende 2015, mit einer Projektgruppe von gut fünf Leuten. 2016 dann haben wir von Monat zu Monat mehr Manpower zum neuen Auto rübergezogen.

Was lässt sich in Sachen Entwicklung sagen?

Es wird ein Wettlauf der Teams. Ich hoffe, wir sind die ganze Saison über konkurrenzfähig, nicht nur während Teilen davon. In diesem Jahr ist die Entwicklung entscheidend. Die Top-Teams haben einfach mehr Möglichkeiten. Aber die Top-Teams sind nicht unsere Gegner. Wir kämpfen gegen Teams wie Sauber, Force India und Renault. Klar hat ein Spitzenrennstall ganz andere Möglichkeiten – mehr Budget, mehr Personal, bessere Infrastruktur. Da liegt es an uns, eben sehr effizient zu entwickeln, und das können wir. Der grösste Teil der Verbesserungen 2017 kommen aus der aerodynamischen Abteilung, und da sind wir gut aufgestellt.

Im vergangenen Jahr hatte Daniil Kvyat daran zu knabbern, zu Toro Rosso zurückzukommen. Er gab später freimütig zu, eine Weile gebraucht zu haben, um sich zu fangen. Wie erlebst du ihn heute?

Schon zum Schluss der WM 2016 hatte er sich gefangen, ich erinnere an sein prima Rennen in Singapur. Für mich ist er wieder ganz der Alte.

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