Nico Hülkenberg hat eine Zukunft in der Formel 1

Qualifying Australien-GP: Pole für Lewis Hamilton!

Von Vanessa Georgoulas
Die erste Pole-Position des Jahres geht an Lewis Hamilton. Beim Qualifying zum Australien-GP setzte sich der Mercedes-Pilot durch. Ferrari-Star Sebastian Vettel komplettiert die erste Startreihe.

Zwei Gesprächsthemen dominierten vor dem Qualifying zum Australien-GP auf dem Albert Park Circuit die Diskussionen: Einerseits überraschte Pascal Wehrlein die GP-Gemeinde mit seiner Entscheidung, das erste Rennen des Jahres nicht zu bestreiten, weil er sich noch nicht fit genug fühlt.

Der Deutsche musste nach einem Unfall beim Hallen-Wettbewerb «Race of Champions» einen Trainingsrückstand hinnehmen. Für den Mercedes-Nachwuchspiloten kommt Ferrari-Reservist Antonio Giovinazzi zum Zug. Der Italiener hatte schon die erste Testwoche in Barcelona für Wehrlein bestreiten dürfen, weil dieser noch keine Freigabe von den Ärzten erhalten hatte.

Auch Williams-Goldjunge Lance Stroll musste um seine Teilnahme zittern. Der 18-jährige Kanadier hatte seinen FW40 im dritten freien Training in die Mauer gesetzt und seinem Team damit sehr viel Arbeit beschert. Die Schrauber legten sich ins Zeug und schafften es, den Teenager rechtzeitig noch im Q1 auf die Piste zu schicken.

Weniger Glück hatte Stoffel Vandoorne. Der McLaren-Honda-Aufsteiger war der Erste, der sich auf die Strecke traute, musste nach drei Umläufen die Box ansteuern, weil ein Problem mit dem Benzindurchfluss aufgetreten war. Auch der talentierte Red Bull Racing-Pilot Max Verstappen musste sich quälen. Bei einem Ausritt neben die Piste zog sich der Niederländer einen Bremsplatten zu. «Aber ich muss weitermachen», funkte er kleinlaut.

Q1: Frühes Aus für Stoffel Vandoorne

McLaren-Talent Vandoorne konnte zwar noch einmal ausrücken, verpasste als 18. den Einzug ins zweite Qualifying-Segment aber deutlich. Hinterher berichtete der Belgier am Funk, dass er beim Aufwärmen seiner Reifen gestört wurde. Noch langsamer waren nur Stroll und Renault-Pilot Jolyon Palmer.

Auch Haas-F1-Neuzugang Kevin Magnussen (17.) und Wehrlein-Ersatz Giovinazzi (16.) gehörten zur ersten Verlierer-Gruppe, wobei der Ferrari-Junior den Sprung nur um wenige Zehntel verpasste. In letzter Minute schaffte es sein Teamkollege Marcus Ericsson, die Zeit des schnellen Ersatzmannes zu unterbieten.

An der Spitze hatte sich Mercedes-Star Lewis Hamilton mit 1:24,191 min die Spitzenposition vor Ferrari-Star Kimi Räikkönen gesichert. Der Finne war nur 0,161 sec langsamer als der Silberpfeil-Pilot unterwegs. Verstappen, Valtteri Bottas im zweiten Mercedes, Renault-Neuzugang Nico Hülkenberg, Force India-Pilot Sergio Pérez, Williams-Urgestein Felipe Massa, Sebastian Vettel im zweiten Ferrari, Red Bull Racing-Talent Daniel Ricciardo und Haas-F1-Hoffnungsträger Romain Grosjean komplettierten die Top-10.

Auch für Toro Rosso-Talent Carlos Sainz, McLaren-Honda-Star Fernando Alonso, Sainz' Teamkollege Daniil Kvyat, Force India-Neuzugang Esteban Ocon und Ericsson war das Qualifying noch nicht vorbei. Bis auf Ferrari-Star Vettel, der seine Bestzeit auf den superweichen Reifen gedreht hatte, waren alle bereits auf der ultraweichen und damit schnellsten Mischung unterwegs, als sie ihre schnellsten Umläufe fuhren.

Q2: Fernando Alonso mit Problemen

Das zweite freie Training brachte eine neue Bestzeit. Bottas drehte gleich zu Beginn eine Runde in 1:23,215 min. Teamkollege Lewis Hamilton blieb knapp drei Zehntel langsamer. Für Unterhaltung sorgte Grosjean, der sich über Funk lauthals über den Sauber-Piloten Ericsson beschwerte, der ihm im Weg gewesen war. «Ich habe so viel Zeit verloren!», jammerte der Genfer, der nach seinem ersten Versuch die zwölfte Position auf dem Zeitenmonitor belegte.

Noch schlimmer erging es Alonso, der nach einem Ritt auf den Randsteinen wieder aufs Gas stieg, aber keine Power mehr hatte. Dies berichtete der zweifache Champion, während er die Box ansteuerte.

Der Erste, der eine zweite schnelle Runde drehte, war Sebastian Vettel. Der Heppenheimer kam auf zwei Zehntel an die Bestzeit von Bottas heran, besetzte auf der Zeitenliste aber weiterhin den vierten Platz hinter Bottas, Hamilton und Räikkönen. Hinter dem Ferrari-Piloten reihten sich Ricciardo, Verstappen, Massa, Grosjean, Kvyat und Sainz auf den Top-10-Positionen ein.

Für Pérez, Hülkenberg, Alonso, Ocon und Ericsson war das Abschlusstraining hingegen gelaufen. Für Diskussionen sorgte die Aufnahme von Pérez' letztem Versuch, denn der Mexikaner wurde offensichtlich vom bummelnden Massa aufgehalten.

«Das ist ziemlich eindeutig, Massa wird Schwierigkeiten haben, gegen einen Protest in diesem Fall zu argumentieren», erklärte der ehemalige GP-Pilot und heutige Sky Sports F1-Experte Martin Brundle. Doch Pérez winkte ab: «Das sah im TV wohl schlimmer aus, als es war, das war okay.» Vielmehr machte der 27-Jährige Probleme mit dem Motor dafür verantwortlich.

Q3: Regen und Pole-Position

Zum Start des dritten und letzten Qualifying-Abschnitts sorgte der einsetzende Regen in Kurve 14 für Aufregung. Räikkönen bestätigte über Funk: «Es regnet ein bisschen». Lange durften sich die GP-Stars nicht darüber aufregen, denn Ricciardo setze seinen RB13 genau an dieser Stelle in die Reifenstapel.

Die Enttäuschung war dem Lokalmatador anzuhören, als er sich über Funk bei seinem Team entschuldigte. Auch der Blick in die Zuschauertribünen zeigte nur enttäuschte Gesichter – die Fans des sonst so fröhlichen Lockenkopfs litten mit ihrem Liebling.

Nach der Unterbrechung durften die GP-Stars wieder Gas geben. Die Uhr zeigte noch acht Minuten, als die Boxenampel wieder auf Grün sprang. Hamilton setzte sich beim ersten Versuch mit 1:22,496 min an die Spitze vor Vettel, der genau drei Zehntel langsamer unterwegs war.

Nur zwei Tausendstel trennten Bottas auf der dritten Position vom Ferrari-Konkurrenten. Etwas grösser gestaltete sich die Lücke von Räikkönen auf Position 4, der auf seiner schnellsten Runde mehr als neun Zehntel langsamer als der Spitzenreiter unterwegs war.

Am Ende durfte sich Hamilton über die Pole freuen. Der Brite verbesserte die Bestmarke am Ende noch einmal auf 1:22,188 min. Hinter ihm reihte sich Ferrari-Star Sebastian Vettel ein. Der Deutsche war nur 0,268 sec langsamer als der Pole-Setter. Bottas, Räikkönen, Verstappen, Grosjean, Massa, Sainz, Kvyat und Ricciardo komplettierten die Top-10.

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