Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Pirelli-Chef Provera: Ferrari in Singapur vorne!

Von Mathias Brunner
​Marco Tronchetti Provera, Chef von Formel-1-Alleinausrüster Pirelli, ist davon überzeugt: «Ferrari hat die Lücke zu Mercedes nicht nur geschlossen, sie sind auf langsameren Kursen sogar vorne. So wie in Singapur.»

Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera hat sich festgelegt: Der Sieg in Singapur, so ist der Mailänder überzeugt, führt über Ferrari. Bei der italienischen Sky meint der Italiener: «Ferrari hat die Lücke zu Mercedes nicht nur geschlossen, sie sind auf langsameren Kursen vorne. So wie in Singapur. Ich sehe Mercedes auf schnellen Strecken noch immer im Vorteil, aber ich bin überzeugt – Ferrari kann in Singapur eine ganz tolle Leistung zeigen.»

Wir stehen mitten in einem wunderbaren WM-Kampf. Sky-GP-Experte Martin Brundle: «2017 reisen wir zu den Rennen, und es ist vorher wirklich nicht klar, wer dieses Mal die Nase vorne haben wird – Mercedes oder Ferrari? Oder erleben wir gar einen Erfolg von Red Bull Racing, die immer stärker werden? Das finde ich alles herrlich.»

Vor einem Grand Prix steht jeweils nur eines fest: Pirelli wird gewinnen. Der italienische Reifenhersteller ist seit 2011 Alleinausrüster im Grand-Prix-Sport, dieser Vertrag gilt bis Ende 2019.

Tronchetti Provera ist davon überzeugt: «Ferrari-Siege in der Formel 1 sind gut für alle. Eine Formel 1 ohne ein konkurrenzfähiges Ferrari verliert an Anziehungskraft. Nach Jahren des Leidens dürfen sich die Italiener endlich wieder freuen, und alle drücken Sebastian Vettel fest die Daumen. Ich auch. Ich weiss, dass ich neutral sein sollte. Aber ein siegreiches Ferrari erzeugt in der Formel 1 eine ganz andere Dynamik. Und dann bin ich halt letztlich auch Italiener, ein Ferrari-Sieg geht mir einfach ans Herz.»

Als Ferrari einen beneidenswerten Saisonbeginn zeigte, begann in der Neidgesellschaft Formel 1 schnell das Gerücht zu kursieren: Hat Pirelli die Walzen auf Ferrari massgeschneidert? Es fiel auf, wie schnell die Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen die Mailänder Reifen ins beste Nutzfenster bringen und sie dort halten konnten. Damit tat sich Hauptgegner Mercedes schwer.

Tronchetti Provera: «Es ist sehr einfach – die Reifen sind für alle gleich. Der Grund für die guten Leistungen von Ferrari ist schlicht, dass dieses Team ein hervorragendes Auto gebaut hat. Vielleicht hat dieser Fortschritt einige Leute überrascht. Wir sollten diese Leistung anerkennen. Sebastian Vettel hat unheimlich seriös gearbeitet, was die Entwicklung der 2017er Reifen angeht, er hat sich uns ständig zur Verfügung gestellt. Andere waren nicht so oft verfügbar.»

Provera zieht auch eine Zwischenbilanz für die Formel 1 unter neuer Leitung. Er meint: «Bernie Ecclestone hat für die Formel 1 Unglaubliches erreicht. Ohne ihn gäbe es den modernen GP-Sport nicht. Ohne ihn wäre Liberty Media nie in die Formel 1 gekommen. Aber die neuen Besitzer haben enorme Marketing-Erfahrung und können für die Formel 1 viel Gutes tun.»

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