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Cyril Abiteboul zu Renault-Kunden: «Es tut mir leid»

Von Vanessa Georgoulas
Cyril Abiteboul (l.): «Es ist immer frustrierend, wenn man ein Auto aus dem Rennen nehmen muss»

Cyril Abiteboul (l.): «Es ist immer frustrierend, wenn man ein Auto aus dem Rennen nehmen muss»

Renault-Sport-Oberhaupt Cyril Abiteboul übt sich rückblickend in Selbstkritik, verteidigt aber auch die Entscheidung, einen aggressiven Ansatz bei der Suche nach mehr Power und Performance gewählt zu haben.

Das Red Bull Racing-Duo Max Verstappen und Daniel Ricciardo konnte 2017 zwar drei GP-Siege bejubeln, doch sämtliche Renault-Kundenteams kämpften das ganze Jahr mit Problemen mit der Standfestigkeit. Sie mussten deutlich mehr Ersatzteile und damit Strafversetzungen in der Startaufstellung hinnehmen als ihre Mercedes- und Ferrari-befeuerten Rivalen.

Das sorgte für Ärger in der Startaufstellung, speziell bei Toro Rosso, das direkt mit dem Renault-Werksteam bis zum Schluss um WM-Positionen kämpfte – und unterlag. Auch, weil die Red Bull-Nachwuchsschmiede viele Motor-bedingte Ausfälle hinnehmen musste, weshalb sich Teamchef Franz Tost zu einer Schimpftirade vor laufender Kamera hinreissen liess.

Was für den ehrgeizigen Tiroler nur ein schwacher Trost sein dürfte: Renault-Sport-Chef Cyril Abiteboul kann den Frust seiner Kunden durchaus nachvollziehen. «Natürlich war die Standfestigkeit der grosse Nachteil im Jahr 2017, der uns und. unseren Kunden teuer zu stehen kam. Das tut mir auch sehr leid», erklärte der Pariser im Interview mit Motorsport.com.

Abiteboul verteidigt dennoch die aggressive Herangehensweise bei der Weiterentwicklung der komplexen 1,6-Liter-V6-Turbo-Hybrid-Antriebseinheit: «Wir mussten aber sehr aggressiv sein, um mit die angestrebte Konvergenz mit den anderen Herstellern zu erreichen. Wir mussten einen komplett neuen Motor bauen, deshalb fehlte es uns an Laufzeit auf dem Prüfstand im Winter. Wir haben bei den Vorsaisontests und auch beim Saisonstart dann einige Probleme bemerkt. Das war sehr spät, um zu reagieren und Verbesserungen einzubauen.»

Der Franzose räumt ein: «Später haben wir dann ein bisschen mit dem Feuer gespielt und neue Performance-Modi eingeführt, die sich auch auf die Standfestigkeit ausgewirkt haben. Ausserdem mussten ein paar Parameter für die Kühlung beachtet werden, was gewisse Teams vor Probleme gestellt hat. Wir haben neue Wege gefunden, mehr Leistung aus den Triebwerken zu kitzeln, doch das hat dann zu neuen Problemen geführt. Als dann die Laufzeit immer länger wurde, gab es auch einige Zuverlässigkeitsprobleme, die einfach mit dem Alter der Komponenten zu tun hatten. Wir haben das in den Griff zu bekommen versucht, indem wir die Betriebstemperatur runtergeschraubt haben. Einige Teams schafften das, aber leichter nicht alle.»

Dennoch musste auch das Werksteam der Franzosen bluten, wie Abiteboul betont: «Die fehlende Zuverlässigkeit kam uns teuer zu stehen – wir denken, das waren etwa 45 Punkte, die wir deshalb liegen gelassen haben. Das hätte gereicht, um unser Ziel – den fünften WM-Rang – zu erreichen.» Doch dieser ging an Williams, und der Renault-Sport-Chef stellt klar: «Wir wollen das auch nicht herunterspielen, es ist immer frustrierend, wenn man ein Auto aus dem Rennen nehmen muss, ob es bei Renault passiert oder bei einem Kunden von uns. Das schadet uns und unserem Image sowie unserem Ruf. Deshalb werden wir natürlich etwas dagegen unternehmen, soviel ist sicher.»

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