Mick Schumacher in Frankreich 4., Sette Camara vorne

Von Mathias Brunner
​Erstes Training der Formel-2-Fahrer auf dem Circuit Paul Ricard bei Le Castellet. Ferrari-Zögling Mick Schumacher fährt die viertbeste Zeit, Trainingsschnellster ist der Brasilianer Sérgio Sette Camara.

Nach dem GP-Wochenende von Monaco haben die meisten Formel-2-Fahrer einmal tief durchatmen können. Ausser Tabellenführer Nicholas Latifi – der in Montreal geborene und in Toronto aufgewachsene Kanadier fuhr in seiner Heimat und auch hier in Le Castellet jeweils das erste freie Training in Diensten von Williams.

Mick Schumacher ist nach gutem Saisonbeginn in Bahrain (Achter im Hauptrennen, Sechster im Sprint) sowie nach Rang 5 im zweiten Rennen von Baku in eine Durststrecke geschlittert: Keine Punkte auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya, keine Punkte in Monte Carlo. Am Speed hat es nie gelegen, sondern eher an einer Portion Übermut, gemischt mit Pech. Der junge Schumacher hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er in seinem ersten Formel-2-Jahr eine Menge zu lernen hat, und genau das tut der 20-Jährige derzeit. Im Zwischenklassement ist er auf Rang 15 abgerutscht.

Vor dem ersten Training auf dem Circuit Paul Ricard hat Mick festgehalten: «Le Castellet ist für mich Neuland, was Rennen betrifft. Ich habe in der Formel 3 in Paul Ricard getestet, aber das ist natürlich ein anderes Paar Schuhe mit dem F2-Rennwagen. Das ist eine schnelle Strecke, die auf die Reifen geht.»

«Ich will den Schwung von Monaco in dieses Wochenende mitnehmen. Wir hatten im Fürstentum eine gute Qualifikation, das möchte ich gerne wiederholen. Der Reifenverschleiss wird sehr hoch sein, höher als auf den Pisten zuvor.» Sicherheitshalber hat Serienausrüster Pirelli härtere Reifen nach Südfrankreich gebracht als vor einem Jahr.

Mick weiter: «Seit Monaco habe ich in diesen drei Wochen viel trainiert und bin auch Kart gefahren. Jetzt kommen einige Rennen in schneller Folge, darauf freue ich mich, denn dann bleibst du ideal im Rhythmus.»

Der Rhythmus in Südfrankreich: 45 Minuten freies Training am Freitag um 12.55 Uhr, knackige 30 Minuten Quali um 16.55 Uhr, das Hauptrennen am Samstag dann um 16.45 Uhr (30 Runden oder 60 Minuten), das Spritrennen vom Sonntag um 11.25 Uhr (21 Runden oder 45 Minuten).

Erste Schreckmomente: Mick Schumacher mit einem rallyemässigen Quersteher und seine Monaco-Kollisionspartnerin Tatiana Calderón in der Boxengasse, wo sie das Material ihrer Mannschaft überfuhr. Dann ein hübscher Dreher von Calderóns Arden-Stallgefährten Anthoine Hubert. Konsequenzen für den Renault-Nachwuchspiloten: keine. Denn die Auslaufbereiche von Le Castellet sind nur unwesentlich kleiner als die Wüste Gobi.

Bereits zeichnete sich ab, was in der Quali eine Rolle spielen könnte: Viele Fahrer versuchten, sich zum Schluss einer Runde im langsamen Teil vor Start und Ziel eine Lücke nach vorne zu schaffen, das ruiniert den folgenden Piloten ihre schnelle Runde. Da ist Ärger programmiert.

Nach seiner Nullrunde in Monaco will Nicholas Latifi wieder Gas geben und den Schwung von Nyck de Vries bremsen. Der junge Niederländer hat aus den letzten drei Rennen zwei Siege und einen siebten Platz geschöpft; Latifi hingegen nur Rang 6 im Sprint von Spanien. Passenderweise wechselten sich die Titelfavoriten de Vries und Latifi zu Beginn des Trainings an der Spitze ab. Von Anfang an auch an der Spitze dabei: der Westschweizer Louis Delétraz.

Latifi sagt: «Der Schlüssel zum Titel wird Konstanz sein. Bis Monaco hatte ich das, dann aber ein Komplettausfall in Monte Carlo, gleichzeitig hatte Nick sein bestes Wochenende des Jahres. Damit ist mein Vorsprung auf einen Punkt zusammengeschmolzen.»

Nicholas Latifi zeigte dann einen Dreher, unmittelbar vor Giuliano Alesi, dem Sohn des früheren Ferrari-Piloten Jean Alesi.

Acht Minuten vor Schluss – neue Bestzeit des McLaren-Nachwuchsfahrers Sérgio Sette Camara (DAMS). Mick Schumacher liess einen Satz Pirelli verrauchen, Sette-Camara-Stallgefährte Latifi war inzwischen auf Rang 8 abgerutscht.

Die schnellsten Zehn: Sette Camara vor de Vries, Ghiotto und Mick Schumacher, dann Ferrari-Junior Callum Ilott, Renault-Zögling Guanyu Zhou, der Indonesier Sean Gelael, Tabellenführer Latifi, der Schweizer Ralph Boschung sowie Honda-Junior Nobuharu Matsushita.


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