Ferrari-Junior Mick Schumacher: 8. in Le Castellet

Von Mathias Brunner
​Der 20jährige Mick Schumacher wird zum ersten Formel-2-Rennen aus Startposition 8 losfahren. Die Pole-Position auf dem Circuit Paul Ricard hat McLaren-Junior Sérgio Sette Camara erkämpft.

Mässige Leistung des jungen Mick Schumacher auf dem Circuit Paul Ricard bei Le Castellet: Der Ferrari-Juniorpilot und Prema-Fahrer hat im Qualifying zum neunten Formel-2-Rennen den achten Platz herausgefahren. Der Formel-3-Europameister hatte sich nach der viertschnellsten Zeit im freien Training mehr ausgerechnet.

Das Qualiying begann mit einem Paukenschlag: Kollision zwischen Louis Delétraz und Giuliano Alesi, der Westschweizer schleppte sein Auto am Heck schwer beschädigt zur Box zurück, Alesis Wagen blieb mit kaputter Vorderradaufhängung liegen. Gleichzeitig brachte Nikita Mazepin seinen Renner mit rauchendem Motor an die Box. Die Rennleitung zeigte die rote Flagge, Unterbrechung.

Delétraz schäumte am Funk: «Alle reden von gefährlichem Fahren, und da fährt mir der Kerl einfach hinten rein.» Teamchef Trevor Carlin: «Das ist einfach lächerlich, so eine Aktion während der Aufwärmrunde! Wir versuchen nun, einen kaputten Querlenker zu ersetzen, um Delétraz vielleicht zum Schluss nochmals auf die Bahn zu schicken – damit Louis wenigstens nicht als Letzter ins Rennen gehen muss.»

Die FIA kündigte eine Untersuchung an und hat alle Beteiligten nach der Quali vorgeladen. Damit also noch 17 Wagen auf der Bahn. Nikita Mazepin: «In Kurve 10 war keine Leistung mehr da, dann sah ich den ganzen Rauch im Rückspiegel. Ich versuchte, den Renner an die Box zurück zu bringen, aber ich hatte auch ein wenig Angst vor Feuer.»

Mick Schumacher hatte mit Rang 4 im freien Training angekündigt, was in ihm steckt. Der Formel-3-Champion hoffte auf einen Platz in den ersten beiden Startreihen.

Auf der Jagd nach vier Punkten für die Pole-Position war Nick de Vries besonders gierig: Der Niederländer liegt in der Meisterschaft nur einen Zähler hinter Nicholas Latifi. Aber die erste Duftmarke setzte ein weiterer Ferrari-Junior – Callum Ilott, kurz bevor McLaren-Nachwuchsfahrer Sérgio Sette Camara Bestzeit fuhr.

Mick Schumacher hatte keine freie Runde und tauchte nur auf Rang 14 auf, als alle Fahrer ihren ersten Reifensatz verfeuert hatten.

Ilott war dann noch schneller unterwegs, kam aber von der Bahn ab und konnte sich nicht verbessern. Dafür Auftritt von Renault-Junior Jack Atiken – der Baku-Sieger setzte sich kurz an die Spitze, bevor Sette Camara noch schneller wurde. Meisterschafts-Leader Latifi stiess auf Rang 3 vor, vor Ilott und de Vries.

Zehn Minuten vor Schluss gingen die Meisterschaftsfavoriten de Vries und Latifi auf die Bahn, um hoffentlich eine freie Runde mit dem zweiten Reifensatz zu finden. Die anderen Piloten folgten. Längst war klar: Einige Piloten würden nicht unbehindert fahren, auch mit nur noch 17 Wagen auf der Bahn. Mick Schumacher ging als Letzter auf die Bahn, fast vier Minuten nach Latifi, würde sich dieses Vorgehen auszahlen?

Latifi patzte dann in Kurve 3, damit war diese Runde beim Teufel. Dann wieder rote Flagge! Ralph Boschung hatte seinen Wagen zur Seite stellen müssen. «Mein Motor ist kaputt», meldete der Schweizer, bevor er einen Kraftausdruck benutzte, der mit einem fetten Pieper versehen werden musste. Die Uhr blieb bei knapp drei Minuten stehen.

Profitiert hatte nur Nick de Vries, der hinter Sette Camara auf Rang 2 vorrückte, Aitken konnte nicht schneller fahren, war Dritter, Vierter dann Ilott vor Latifi. Keine Chance für Mick Schumacher, weiterhin 14.

Alle drängelten sich am Ende der Boxengasse, als die Uhr wieder zu laufen begann. Ärger lag in der Luft: Reifen aufwärmen, ein freies Stück Asphalt suchen, eine fehlerfreie Runde fahren – keine leichte Aufgabe für die Formel-2-Heisssporne. GP3-Champion Anthoine Hubert kam nicht weit – sein Arden-Renner blieb stehen.

Aitken rückte vor de Vries, dann kam Renault-Junior Guanyu Zhou: Zweitschnellster! Und um die Dramatik dieser Quali noch ein wenig zu steigern, zeigte der Brasilianer Sette Camara einen Dreher. Schnellster blieb er trotzdem, vor Zhou, Aitken, de Vries, Ilott, Latifi, Matsushita und Mick Schumacher auf Rang 8.


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