Vettel-Strafe: FIA urteilt heute, Hilfe von Ricciardo

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo

Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo

​Der Autoverband FIA will noch heute darüber entscheiden, ob der Fall Vettel in Kanada neu aufgerollt wird. Der Australier Daniel Ricciardo nimmt seinen früheren Stallgefährten Sebastian in Schutz.

Um 14.15 Uhr an diesem Trainings-Freitag trat Ferrari-Sportchef Laurent Mekies bei der Rennleitung an. Die Rennkommissare hatten nur etwas mehr als eine halbe Stunde Zeit, um zu entscheiden – soll der Fall Vettel aus Kanada frisch aufgerollt werden? Ferrari hat bereits angekündigt: «Wir sagen dazu nichts, wir überlassen das ganz der FIA.» Ein FIA-Sprecher sagt dazu nur: «Wir werden heute noch informieren, ob der Fall weitergezogen wird oder nicht.»

Falls nein, ist das Verfahren zu Ende. Falls ja, wird der ganze Fall neu betrachtet und nicht nur Ferrari angehört, sondern auch Vertreter von Mercedes, samt der Superstars Vettel und Hamilton.

Ein Formel-1-Fahrer nach dem anderen stärkt inzwischen Sebastian Vettel den Rücken. Die meisten GP-Asse sind von der Strafe für den Ferrari-Star in Kanada irritiert bis empört. Der Tenor lautet: «Man hatte uns zugesichert, dass wir 2019 mit härteren Bandagen kämpfen dürfen. Da passt die Fünfsekundenstrafe für Vettel in Montreal nicht ins Bild.»

Daniel Ricciardo ist neben Sebastian Vettel bei Red Bull Racing gefahren. Er weiss, wie der Heppenheimer tickt. Und Ricciardo hat in Monaco am eigenen Leib erlebt, wie es ist, wenn ein Fahrer vor einem von der Bahn gerät, auf die Strecke zurückkehrt und einem den Weg verwehrt. Stichwort Monaco 2016, Tatort Hafenschikane. Das Wesentliche dabei: Der Mercedes-Star quetschte nach dem Geradeausrumpeln in der Schikane den damaligen RBR-Fahrer Ricciardo rechts an die Leitschiene. Eine Strafe gab es keine.

Daniel meint nun im Fahrerlager des Circuit Paul Ricard: «Wenn Vettel in Kanada Hamilton in die Mauer gedrückt hätte, dann würde ich die Situation anders sehen. Aber die normale Linie sowohl von Hamilton als auch von Vettel, der auf die Strecke zurückkehrte, musste zwangsläufig zum fast gleichen Punkt führen. Ich meine, die beiden kämpften um den Sieg. Ich finde sogar, Vettel hätte seinem Gegner das Leben erheblich schwerer machen können.»

«In solchen Situationen sollten die Rennkommissare ein wenig weltoffener sein. Es ging um den Sieg, da muss man den Piloten schon ein wenig Freiraum gestatten. Sehen wir das mal aus Sicht von Seb: Er rutscht ins Gras, gewiss, das war ein Fahrfehler. Aber er war ohnehin schon bestraft, weil er dadurch Zeit verlor und Hamilton nun direkt im Nacken hatte. Er hatte Dreck auf den Rädern, da kämpfst du als Fahrer nur noch um die Kontrolle des Wagens. Unterm Strich hätte ich als Rennkommissar in Kanada keine Strafe ausgesprochen, schon gar nicht vor dem Hintergrund, dass Hamilton damals in Monaco straffrei ausgegangen ist.»


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