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Jean Todt: Plädoyer gegen Fahrhilfen in der Formel 1

Von Otto Zuber
FIA-Präsident Jean Todt

FIA-Präsident Jean Todt

Nach seinem Votum für die Rückkehr der Tankstopps plädiert FIA-Präsident Jean Todt nun für eine kritische Analyse der technischen und personellen Unterstützung, die den GP-Stars die Arbeit erleichtert.

Jean Todt hatte bereits vor kurzer Zeit viele Sympathien gewonnen, als er im BBC-Interview erklärte: «Persönlich würde ich mich über ein Tankstopp-Comeback freuen». Der Präsident des Automobilweltverbands FIA forderte im gleichen Atemzug eine Studie über die Vor- und Nachteile des Nachtankens.

Doch damit gibt sich der Franzose nicht zufrieden: Er will auch den Fahrern das Leben wieder schwieriger machen, damit die Rennen wieder unvorhersehbarer werden. Im «RaceFans»-Interview fordert er eine kritische Betrachtung von Fahrhilfen wie das Antiblockiersystem. «Wir müssen die Liste aller Fahrhilfen prüfen», sagt er.

«Warum haben wir das Antistallsystem?», fragt der frühere Ferrari-Teamchef. «Wir wollen doch, dass die Fahrer wieder mehr Fehler machen», wundert er sich, und betont, dass eine Abschaffung die Starts wieder problematischer machen würde.

Todt geht aber noch einen Schritt weiter und verweist auf die enorme personelle Unterstützung, die den Teams in den heimischen Werken zur Verfügung stehen. «Wir sollten das alles abschaffen», fordert er. «Denn wir wollen Rennen, die unvorhersehbar verlaufen. Und wenn wir das erreichen wollen, müssen wir die Telemetrie verbannen, genauso wie die Fahrhilfen und die Tatsache, dass 50 Leute im Werk darauf warten, das Team an der Strecke zu unterstützen. Genau das müssen wir tun.»

Und auch zum Nachtanken äussert sich der 73-Jährige noch einmal: «Ich sagte, man sollte sich das anschauen, wenn es Beschwerden gibt, dass die Autos am Start zu schwer sind. Sollte das der Fall sein, dann sollten wir das Nachtanken wieder erlauben. Sie sagen, es ist teuer, aber ich entgegne da, dass man sich nur die Motorhomes der Teams mal anschauen muss.»

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