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Flörsch-Kritik: Ferraris Frauen-Suche nur PR-Gag?

Von Andreas Reiners
Sophia Flörsch

Sophia Flörsch

Ferrari hat die Förderung der Frauen in der eigenen Fahrerakademie als Ziel für sich entdeckt. Sophia Flörsch kritisiert das als Marketing.

Die Zahlen sind alarmierend, denn es ist inzwischen eine Ewigkeit her: Zuletzt stand vor fast 44 Jahren eine Frau in der Startaufstellung der Formel 1.

Das Traurige: Ob sich das so schnell ändert, ist fraglich, auch wenn immer mal wieder eine Frau anklopft. Eine echte Chance hat bislang keine bekommen.

An talentierten Kartfahrerinen fehlt es nicht, wohl aber an gezielter Förderung. Die W Series wurde 2019 eingeführt, um Frauen auf dem Weg zu unterstützen.

Fuhr die Formelserie für Frauen bislang im Rahmenprogramm der DTM, wird der Kalender 2020 ausgeweitet: Die W Series, in der die Fahrerinnen in der anstehenden Saison auch Punkte für die Superlizenz sammeln können, fährt im Rahmenprogramm der Formel 1 in den USA und Mexiko.

Mit dabei ist Titelverteidigerin Jamie Chadwick, die den Schritt ijn die Königsklasse schaffen könnte. Zumindest erhält die 21-Jährige Unterstützung. Ihre Rolle als Entwicklungsfahrerin bei Williams wird ausgebaut. Wie der Rennstall zuletzt mitteilte, werde man «ihr Simulatorprogramm erweitern» und sie wird gleichzeitig «voll in das Team sowohl auf der Strecke als auch in der Fabrik in Grove eintauchen».

Auch bei Ferrari hat man die Förderung der Frauen als Ziel für sich entdeckt. «Die Fahrerakademie ist für uns ein wichtiges Investment und Charles Leclerc ist dafür das beste Beispiel», erklärte Teamchef Mattia Binotto.

«Wir bei Ferrari müssen nach der nächsten Generation Ausschau halten. Dabei sieht sich die Akademie für die Zukunft auch nach Frauen um. Frauen sollen Teil der Ferrari-Akademie sein. Daran arbeiten wir, um sicherzustellen, dass es sehr bald passieren kann.»

Sophia Flörsch kritisiert das als Marketing-Maßnahme. Die 19-Jährige, die am Mittwoch für den Laureus-Award für das Comeback des Jahres nominiert wurde, hatte bereits die W Series kritisiert und auf eine Teilnahme verzichtet.

«Was für eine Diskussion Ist das der Geist der modernen Menschen? Solange wir im Rennsport nur Marketing betreiben, wird sich nichts ändern. Wir müssen zeigen, dass wir gleich sind. Konzeptioneller Beweis. Wie Michele Mouton», schrieb sie bei Twitter.

Mouton mischte in den 1970er und 1980er Jahren die Rallye-Welt der Männer auf und wurde 1982 WM-Zweite hinter Walter Röhrl.


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