Gewalt in den USA: Lewis Hamilton ist schockiert

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

​Die USA kommen nicht zur Ruhe: Proteste und Krawalle wegen des Todes des Afroamerikaners George Floyd nehmen zu. Mercedes-Star Lewis Hamilton ist schockiert und prangert das Verhalten der Formel 1 an.

Aus zahlreichen Städten der USA erreichen uns verstörende Bilder. Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd in Minneapolis, auf dessen Nacken mehr als acht Minuten lang ein Polizist gekniet war, gilt in 40 Städten eine Ausgangssperre. Ein Viertel der Nationalgarde ist aufgeboten worden, in 15 der 50 Bundesstaaten, um die Unruhen in den Griff zu bekommen. Als Demonstranten vor dem Weissen Haus auftauchten, wurde Präsident Donald Trump von seinem Stab sicherheitshalber in einen Bunker gebracht. Nach dem brutalen Polizeieinsatz gegen Floyd kommt es seit nunmehr sechs Tagen zu Protesten, die vielerorts in Krawalle und Plünderungen münden.

Nun hat sich Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton zu Wort gemeldet. Der sechsfache Champion hat die Rennsportgemeinde dafür angeprangert, nach dem Tod von George Floyd in Schweigen verfallen zu sein. Hamilton auf Instagram: «Ich sehe einige der grössten Stars, und doch schweigt ihr bei dieser Ungerechtigkeit. Niemand aus meiner Industrie setzt ein Zeichen, aus einem Sport, der von Weissen dominiert wird. Ich bin einer der wenigen Farbigen und stehe alleine. Ich würde erwarten, dass ihr inzwischen erkennt, warum all dies passiert und dass ihr dazu etwas sagt.»

In einem zweiten Post fügte der 84fache GP-Sieger hinzu: «Ich stehe nicht zu Menschen, die plündern und Gebäude niederbrennen. Ich stehe zu Menschen, die friedlich demonstrieren. Es kann keinen Frieden geben, bis unsere so genannten Anführer Änderungen vornehmen.»

Ferrari-Fahrer Charles Leclerc schrieb danach: «Um ehrlich zu sein, fühlte ich mich unwohl und deplatziert, um auf sozialen Netzwerken meine Gedanken zu teilen. Deshalb habe ich mich nicht früher zu Wort gemeldet. Das war falsch. Mir fehlten die Worte, um die Scheusslichkeit einiger Videos zu beschreiben, die ich auf dem Internet gesehen habe. Rassismus muss Aktion erzeugen, kein Schweigen. Bringt euch ein und ermutigt Andere, auf Missstände aufmerksam zu machen. Es liegt in unserer Verantwortung, gegen Ungerechtigkeit vorzugehen. Bleibt nicht stumm!»

Der siebenfache GP-Sieger Daniel Ricciardo fügt hinzu: «Was ich in den vergangenen Tagen gesehen habe, stimmt mich tieftraurig. Was George Floyd passiert ist und was in unserer heutigen Gesellschaft weiter tagtäglich passiert, das ist eine Schande. Wir müssen mehr denn je zusammenstehen. Rassismus ist giftig und muss bekämpft werden, aber nicht mit Gewalt, sondern mit Eintracht. Wir müssen uns erheben und zeigen, dass WIR kein leeres Wort ist. Wir müssen bessere Menschen werden. Wir haben 2020, um Himmelswillen!»

Lando Norris zeigt den Slogan «Black Lives Matter» (schwarze Leben zählen) und schreibt dazu: «Wir müssen dafür einstehen, was richtig ist.»

Williams-Fahrer Nicholas Latifi: «Das muss aufhören. #GerechtigkeitfürGeorgeFloyd.»

Mercedes-Junior und Williams-Fahrer George Russell schreibt: «Wir haben alle eine Stimme und müssen dafür einstehen, was richtig ist. Bislang war ich unsicher, wie ich in solchen Situationen reagieren soll. Wie Charles Leclerc kam es mir seltsam vor, mich zu diesem Thema zu äussern. Aber mir wird klar – wir erreichen gar nichts, wenn wir schweigen. Wir müssen Rassismus endlich den Garaus machen. Wir tragen die Verantwortung, Ungerechtigkeit zu beenden.»

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