Regeln nicht für alle gleich?
Flavio Briatore ist sauer!
Das Spiel ist immer das Gleiche: Die besten Gehirne der Formel 1 versuchen, Schlupflöcher im Reglement zu finden. Toyota und Williams sind fündig geworden - sie bauten das gegen hinten ansteigende Ende des Bodens in mehreren Etagen, so dass man dem Wortlaut des Regelbuchs zwar gerecht worden ist, aber gleichzeitig die Abmessungen des Diffusors im Vergleich zur Konkurrenz deutlich grösser auslegen konnte.
Das ergibt einen deutlich gesteigerten Saugnapfeffekt im Heck. Die FIA untersuchte die Bauweise am Toyota und am Williams und befand sie für legal.
Williams-Technikchef Sam Michael wundert sich: «Wir sind überrascht, dass eine solche Diskussion entstanden ist. Mit solchen Konstruktionen haben andere seit Jahren experimentiert. Von daher war es weder für uns, noch für die FIA ein großes Thema.»
Renault-Weltmeistermacher Flavio Briatore wettert: «Es ist doch nicht in Ordnung, dass die einen die Regeln so auslegen und die anderen so, und beides soll dann legal sein. Wir wollen endlich ein wasserdichtes Reglement, das für alle gleich ist. Ich sehe einige Teams, welche die Regeln nicht respektieren.»
Charlie Whiting, der Sicherheitsdelegierte und Starter der Formel 1 und zugleich der Ansprechpartner der Teams bei der FIA, wenn es um die Legalität von Teilen geht, hat die Einfälle von Williams und Toyota abgenickt.
Das bedeutet aber nicht, dass diese zwei Rennställe vor Protesten gefeit sind. FIA-Präsident Max Mosley: «Toyota und Williams haben die Regeln geschickt ausgelegt. Aber ich könnte mir schon vorstellen, dass jemand gegen diese Auslegung Protest einlegen wird. Und was dann die Rennkommissare entscheiden, weiss keiner.»