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Heidfeld: «Wie viel Zeit gibt man Binotto noch?»

Von Andreas Reiners
Mattia Binotto

Mattia Binotto

Ferrari steckt tief in der Krise. Sky-Experte Nick Heidfeld erwartet für den Toskana-GP leichte Verbesserungen. Dafür stellt der Deutsche Teamchef Mattia Binotto infrage.

Schlimmer geht es für Ferrari eigentlich kaum noch. Bis es dann doch schlimmer kommt, wie beim Doppel-Ausfall zuletzt beim Italien-GP in Monza. «Beim nächsten Rennen in Mugello sollte es unter normalen Bedingungen ein bisschen besser laufen. Die Strecke kann man eher mit den Kursen vergleichen, die vor Spa und Monza gefahren wurden», schrieb Nick Heidfeld in seiner Kolumne.

Trotzdem sei nichts Berauschendes zu erwarten, so Heidfeld: «Das ist umso tragischer, weil es das 1000. Rennen in der Formel 1 für Ferrari ist. Gerade jetzt, wo es so unglaublich schlecht läuft, ist das natürlich bitter.»

Für Vettel gab es von Heidfeld ein Lob, denn Vettel geht mit der Situation tatsächlich recht souverän um. Seitenhiebe gegen handelnde Personen, vor allem gegen sein Team, gab es schon früher nicht und hört man auch heute nicht von ihm. Vettel kontert die Fragen nach der Krise oft mit Galgenhumor.

«Man spürt zwar, wie ab und zu der Frust in ihm hochsteigt, wie Galgenhumor und Kritik aufkommen, aber er probiert sich immer wieder zu berappeln», sagte Heidfeld, der es «erstaunlich» findet, «wie gut er sich zusammenreißen kann. Wir wissen alle, wie früh er bei Ferrari vor die Tür gesetzt wurde und wie schlecht die Atmosphäre mittlerweile ist und vor allem, wie viele Probleme Ferrari und speziell Seb dieses Jahr schon hatten. Wenn es von ihm sogenannte kleine Spitzen in Richtung Team gibt, dann ist das aus meiner Sicht mehr als verständlich.»

Die Frage, die auch Heidfeld in seiner Kolumne stellt: «Wie viel Zeit gibt man Teamchef Mattia Binotto jetzt noch? Es ist gut möglich, dass er es schafft, in den nächsten ein, zwei oder drei Jahren das Ganze umzudrehen und einen super Job zu machen. Doch hat man diese Zeit in der Formel 1? Jetzt alles Negative auf ihn abzuladen ist fragwürdig, aber er ist nun mal jetzt am Ruder.»

Heidfeld wägt ab zwischen einer extremen Konstanz, wie sie bei Mercedes herrscht, und den schnellen Personalwechseln bei Ferrari. Es werde mit Sicherheit nicht besser, wenn man an den falschen Leuten festhalte, so der Mönchengladbacher: «Es scheint bei Ferrari momentan offensichtlich so zu sein, dass dort nicht überall die richtigen Leute sitzen.»

Konkrete Namen hat er nicht im Kopf, er glaubt aber, dass «jemand Externes» reinkommen sollte. «Jemand, der nichts mit Ferrari zu tun hat. Der keine internen Vorbelastungen im Sinne einer Vorgeschichte oder politischen Verstrickungen hat. Natürlich würde es eine Zeit dauern, alles wieder auf Vordermann zu bringen. Im Idealfall wäre es ein Top-Mann aus einem anderen Formel-1-Team, der weiß, worauf es ankommt. Dieser bräuchte jedoch volle Rückendeckung von ganz oben und eine freie Hand zu entscheiden. Derjenige müsste klar und objektiv auf den Tisch bringen, was geändert werden muss», so Heidfeld.


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