Jordan bis Aston Martin: Schumacher bis Vettel

Von Mathias Brunner
Michael Schumacher mit seinem Jordan 1991 in Spa-Francorchamps

Michael Schumacher mit seinem Jordan 1991 in Spa-Francorchamps

​Sergio Pérez bestätigte, dass er Ende 2020 Racing Point verlassen wird. Damit war der Weg frei für Sebastian Vettel, um 2021 Aston Martin zu fahren. Das Team aus Silverstone setzt oft auf deutsche Piloten.

Noch vor wenigen Wochen war Sergio Pérez davon überzeugt, dass seine Zukunft Aston Martin heisst – wenn der heutige Racing Point ab 2021 mit Name und Farben des englischen Sportwagenherstellers antritt. Der 30jährige Mexikaner hatte Ende August 2019 einen neuen Dreijahresvertrag unterzeichnet.

Als die Gerüchte um Sebastian Vettel bei Aston Martin immer lauter wurden, meinte der Mittelamerikaner noch am 20. August trotzig: «Ich werde nicht Platz machen für Vettel.» Inzwischen scheint eine Lösung gefunden worden zu sein, Pérez trotz Abkommens zu verabschieden: Am Abend des 9. September bestätigte Pérez, dass er das Team aus Silverstone nach sieben Jahren verlassen wird.

Mit dem Weggang von Pérez war der Weg frei für ein Engagement von Sebastian Vettel. Am Morgen des 10. September wurde ein Mehrjahres-Abkommen mit Vettel bestätigt. Das Team aus Silverstone, das seit rund dreissig Jahren im GP-Sport mitmacht, hat immer wieder auf deutsche Fahrer gesetzt.

Für den von Eddie Jordan gegründeten Rennstall gab im ersten GP-Jahr ein gewisser Michael Schumacher in Belgien 1991 sein Debüt.

1997 und 1998 holte der clevere Jordan den jungen Ralf Schumacher ins Team. Ralf wurde 1998 WM-Zehnter und hätte in Belgien gewonnen, hätte Eddie Jordan nicht Stallorder ausgegeben – Team-Leader Damon Hill sollte vorne bleiben.

Der gleiche Hill erhielt 1999 einen neuen deutschen Teamkollegen, Heinz-Harald Frentzen. Der Mönchengladbacher gewann dank strategischer Meisterleistungen, viel Talent und eines exzellenten Fahrzeugs in Magny-Cours und Monza und wurde sensationell WM-Dritter. Frentzen blieb bis 2001, aber er zerstritt sich mit dem Teamchef, es ging ums liebe Geld.

2004 fuhren Nick Heidfeld und Timo Glock für Jordan, aber längst war das Team auf dem absteigenden Ast, Eddie verkaufte es Ende 2005 an den Unternehmer Alexander Shnaider, 2006 trat der Rennstall als Midland an. Ein Jahr später wieder andere Besitzer und wieder ein neuer Name – ein niederländisches Konsortium übernahm, das Team hiess nun Spyker.

Adrian Sutil hatte einen Stammplatz. Markus Winkelhock kam nur auf dem Nürburgring zum Einsatz und brachte das Kunststück fertig, dank genialer Reifenwahl trotz Starts aus der Boxengasse sechs Runden lang in Führung zu liegen.

Im September 2007 kaufte der indische Unternehmer Vijay Mallya das Team, das ab 2008 als Sahara Force India F1 antrat. Bis 2016 steigerte sich die Truppe bis auf den vierten Platz im Konstrukteurs-Pokal, und wieder waren am Aufstieg deutsche Fahrer wesentlich beteiligt.

Adrian Sutil fuhr für das Team 2008 bis 2011, in seinem letzten Jahr dort wurde er ausgezeichneter WM-Neunter. Nico Hülkenberg fuhr ab 2011 als Testfahrer, wurde 2012 Einsatzpilot und erreichte 2014 und 2016 ebenfalls den neunten WM-Rang. Er behielt so gute Kontakte zum Team, dass er 2020 als Ersatz für Pérez geholt wurde, als Sergio an den beiden Silverstone-Wochenenden wegen Corona-Erkrankung nicht teilnehmen konnte.

Sebastian Vettel ist damit der neunte Deutsche, der seit 1991 für das Team aus Silverstone antritt, wenn der Rennstall erneut eine Wandlung durchmacht und als Aston Martin an den Start geht.

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