Glock: Ferrari braucht eine komplett neue Struktur

Von Andreas Reiners
Timo Glock

Timo Glock

Ferrari steckt tief in der Krise, bei dem Traditionsrennstall läuft sportlich kaum noch etwas zusammen. RTL-Experte Timo Glock empfiehlt eine komplett neue Struktur.

Man kennt das aus dem Fußball: Läuft es nicht, ist der Trainer das schwächste Glied. Die Mechanismen des Geschäfts greifen dann schnell und der Trainer muss gehen.

Bei Ferrari ticken da die Uhren etwas anders, denn Teamchef Mattia Binotto steht zwar in der Kritik, darf aber weitermachen. Nachvollziehbar ist das für Timo Glock nicht.

«Anscheinend hat er einen wasserdichten Vertrag», scherzte er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Normalerweise ist es relativ klar, dass er nach solchen Vorfällen gehen muss. Aber momentan hält er sich noch wacker im Sattel. Ich bin gespannt, wie lange noch», so Glock.

Für ihn ist klar, dass etwas passieren muss in Maranello. Mit einer Entlassung von Binotto wäre es aber nicht getan. «Irgendwann muss es da Konsequenzen geben, aber es liegt nicht nur an der einen Person, es muss eine komplett neue Struktur da rein.»

Man habe sich keinen Gefallen, im Graubereich zu agieren, «mit dem Wissen: Wenn sie uns erwischen, sind wir am A....Das Risiko war hoch, jetzt bezahlen sie dafür. Die sind froh, wenn die neuen Regeln kommen, aber Motorleistung ist Motorleistung. Das muss man sich erst einmal erarbeiten, das wird schwierig, das dauert.»

Fest steht schon länger, dass Sebastian Vettel und Ferrari getrennte Wege gehen. Jetzt ist auch klar, dass Vettel 2021 für Aston Martin fahren wird.

Was sagt Glock zur Entscheidung seines Kumpels, zu Aston Martin zu wechseln? «Für ihn war es offenbar die beste Option. Vielleicht auch, was die Zeit nach der Karriere angeht. Vielleicht hat er seine Fühler ausgestreckt, was das Team betrifft, so dass er dort länger eine Rolle spielen kann. Von daher war es eine gute Entscheidung», sagte Glock.

Für das Rennfahrer-Land Deutschland sei es gut, dass weiterhin ein Deutscher am Start sei, betonte Glock. «Was immer gut war: Die haben einen sehr effizienten Job gemacht und aus den Möglichkeiten viel herausgeholt. Das kann ein Vorteil sein, wenn das Thema mit der Budgetobergrenze kommt. Da kann das Team einen Unterschied machen», so der DTM-Pilot.


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