Regeländerung: Geht die Spannung verloren?

Von Agnes Carlier
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff

Die Leistungsdichte im Formel-1-Feld ist so hoch wie schon lange nicht mehr. Doch die neuen Regeln könnten 2022 wieder für grössere Performance-Unterschiede sorgen, warnt Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff.

Bereits nach den Wintertestfahrten frohlockten die GP-Experten, uns erwarte in diesem Jahr ein besonders heisser WM-Fight. Und die ersten beiden Kräftemessen in Bahrain und Imola geben ihnen recht. Während Hamilton im Bahrain-Qualifying eine Niederlage gegen Max Verstappen einstecken musste und Tags darauf im Rennen mit dem Sieg Wiedergutmachung leisten konnte, war der Niederländer in Imola derjenige, der im Qualifying unterlag und im Grand Prix triumphierte.

GP-Veteran und Sky Sports F1-Experte Martin Brundle hält in seiner Imola-Analyse denn auch fest: «Dieser Kampf zwischen Hamilton und Verstappen wird sich über die gesamte Saison hinziehen. Und wie wir aus der Geschichte wissen, steigen zwei Spitzenfahrer, wenn sie so kämpfen, irgendwie auf eine noch höhere Ebene auf.» Deshalb erwartet der Brite auch ein klassisches WM-Duell.

Aber auch hinter den Spitzenkandidaten für den WM-Titel wird hart und mit geringen Zeitabständen gekämpft. Die Leistungsdichte ist so hoch wie schon lange nicht mehr, und das freut die WM-Teilnehmer und Formel-1-Fans gleichermassen. Doch die anstehende Regelrevolution, die 2022 umgesetzt werden soll, könnte das Feld leistungsmässig wieder auseinanderziehen, ist sich Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff bewusst.

In seiner Medienrunde erklärte der Wiener: «Wir haben das immer gesagt und es ist auch schlicht logisch: Wenn sich die Regeln kaum verändern, dann rückt das Feld leistungsmässig zusammen.» Und er räumte ein, dass bei einer grossen Regeländerung wie 2022 die Gefahr besteht, dass ein oder zwei Rennställe einen derart grossen Vorsprung erzielen können, dass die restlichen Teams Jahre brauchen werden, um wieder den Anschluss zu finden.

«Ich garantiere, dass wir nächstes Jahr eine Situation haben werden, in der die Leistungsabstände wieder grösser sind», prophezeite Wolff, und erklärte: «Vielleicht wird Mercedes dann nicht mehr vorne sein, aber wir werden wieder die Situation von früher haben.»

Imola-GP, Italien

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:35:15,117 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +22,000 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +23,702
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +25,579
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +27,036
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +51,220
07. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +52,818
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +56,909
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:05,704 min
10. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:06,561
11. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:07,151
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:13,184
13. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:34,773
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +2 Runden*
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
* ausgeschieden, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet
Out
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Crash
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Crash
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, Crash

WM-Stand nach 2 von 23 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 44 Punkte
2. Verstappen 43
3. Norris 27
4. Leclerc 20
5. Bottas 16
6. Sainz 14
7. Ricciardo 14
8. Pérez 10
9. Stroll 5
10. Gasly 6
11. Tsunoda 2
12. Ocon 2
13. Alonso 1
14. Räikkönen 0
15. Giovinazzi 0
16. Russell 0
17. Vettel 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Marken
1. Mercedes 60
2. Red Bull Racing 53
3. McLaren 41
4. Ferrari 34
5. AlphaTauri 8
6. Aston Martin 5
7. Alpine 3
8. Alfa Romeo 0
9. Williams 0
10. Haas 0

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