Formel 1: Neues Punktesystem wird diskutiert

Qualifying Monza: Valtteri Bottas holt Sprint-Pole

Von Vanessa Georgoulas
Valtteri Bottas wird den Sprint von der besten Position in Angriff nehmen dürfen

Valtteri Bottas wird den Sprint von der besten Position in Angriff nehmen dürfen

Mercedes-Star Lewis Hamilton hatte im ersten freien Training in Monza den Ton angegeben, im Qualifying zum Sprint am Samstag behielt aber sein Teamkollege Valtteri Bottas die Nase vorn.

Nach nur 60 Trainingsminuten wurde es für die GP-Stars in Monza schon das erste Mal ernst, denn am Freitagnachmittag wurde das Qualifying zum samstäglichen Sprint ausgetragen. Die Ersten, die sich auf der 33 Grad Celsius heissen Bahn zeigten, waren die beiden Ferrari-Stars Charles Leclerc und Carlos Sainz, die gleich Gesellschaft bekamen.

Leclerc kreuzte die Start-Ziellinie als Erster, war mit 1:22,801 min aber nicht so schnell unterwegs, weshalb er auf dem Zeitenmonitor schnell nach hinten rutschte. Nach den ersten fünf Minuten hatte Lando Norris die Nase vorn. Für den jungen McLaren-Piloten währte die Freude nicht lange, denn kurz darauf reichten ihn die beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas, sein Teamkollege Daniel Ricciardo, AlphaTauri-Star Pierre Gasly und Alfa-Romeo-Lokalmatador Antonio Giovinazzi bis auf die sechste Position durch.

Zur Q1-Halbzeit hatten nur die beiden Alpine-Fahrer Fernando Alonso und Esteban Ocon sowie Mick Schumacher noch keine Runde gedreht. Das Trio hatte aber schon die Box verlassen und war dabei, eine Runde zu drehen, während die meisten Fahrer bereits zum zweiten Versuch ausrückten. Max Verstappen ärgerte sich über die bummelnden Kollegen, die versuchten, sich möglichst Windschatten-günstig auf der Strecke zu positionieren. Auch Gasly ärgerte sich am Boxenfunk über die GP-Kollegen.

Ganz andere Probleme bekundete Charles Leclerc, der sich beschwerte: «Das Auto ist so schwierig zu fahren.» Der Monegasse hatte Sorgen mit dem Motor, die seinen Einsatz auf dem Highspeed-Kurs erschwerten. Auf der anderen Seite der Wohlfühlskala fand sich Hamilton, der mit 1:20,543 min die Q1-Bestzeit aufstellte.

Nicholas Latifi (Platz 16), Yuki Tsunoda (P17), Mick Schumacher (P18), Robert Kubica (P19) und Nikita Mazepin (P20) war die Zeitenjagd hingegen schon nach 18 Minuten vorbei, sie machten die erste Gruppe der ausgeschiedenen aus. Mehrere Fahrer mussten es hinnehmen, dass ihnen eine Rundenzeit gestrichen wurde, weil sie entweder in der fünften oder in der elften Kurve Ausritte unternahmen. Besonders bitter war das für den jungen Japaner Yuki Tsunoda, der nach dem Q1-Ende noch auf den 17. Platz zurückgestuft wurde und damit ausschied.

Q2: Chaos in der Boxengasse

Die Rennleitung kündigte zum Q2-Start an, eine Szene nach der Session zu untersuchen, die sich zwischen Mazepin und Kubica zugetragen hatte, während die verblieben 15 Quali-Teilnehmer wieder auf die Strecke fuhren. Hamilton schaffte es mit 1:19,936 min am Schnellsten um die Piste. Verstappen blieb mehr als siebeneinhalb Zehntel langsamer als der Titelverteidiger und belegte somit nach dem ersten Versuch die sechste Position.

Auf Platz 9 fand sich Leclerc wieder, der die neuntschnellste Runde schaffte, aber immer noch mit dem gleichen Problem kämpfte, wie er seinen Ingenieuren über Funk mitteilte. Ums Weiterkommen mussten hingegen Ocon, Vettel, Sainz, Russell und Alonso zittern, die auf den Positionen 11 bis 15 lagen. Doch noch blieb ihnen genug Zeit für einen weiteren Versuch.

Allerdings wartete jeder darauf, dass der erste Konkurrent ausrückte, sodass am Ende alle fast gleichzeitig losfuhren, als Pérez als Erster schliesslich die Box verliess. In der Boxengasse wurde es entsprechend eng und zwischen dem Aston Martin von Vettel und Hamiltons Mercedes krachte es beinahe, die Rennleitung kündigte an, die Szene nach dem Q3 genauer zu analysieren.

Vettel durfte sich am Ende ärgern, er verpasste den Q3-Einzug um 31 Tausendstel und musste sich mit dem elften Platz begnügen. Sein Teamkollege Lance Stroll reihte sich dahinter ein, Alonso, Ocon und Russell komplettierten die zweite Gruppe der Ausgeschiedenen.

Das Mercedes-Team bestätigte zum Q3-Start, dass Bottas aus strategischen Gründen einen neuen Motor im Heck brummen hatte, weshalb er den GP am Sonntag vom Ende des Feldes wird in Angriff nehmen müssen. An der Zeitenjagd um den Sprint beteiligte er sich dennoch, um der Red Bull Racing-Konkurrenz keine Punkte zu überlassen.

Beim ersten Q3-Versuch war erneut Hamilton derjenige, der mit 1:19,949 min die Messlatte gesetzt hatte. Verstappen, Norris, Ricciardo, Bottas, Gasly, Leclerc, Sainz, Pérez und Giovinazzi belegten die weiteren Top-Ten-Positionen. Doch noch war die Zeitenjagd nicht gelaufen, und erneut war es der Mexikaner, der den Anfang machte.

Am Ende hatte Bottas die Nase vorn, er darf den Sprint am Samstag vom ersten Startplatz in Angriff nehmen. Die erste Startreihe teilt er sich mit Hamilton, der 96 Tausendstel langsamer blieb. Verstappen, Norris, Ricciardo, Gasly, Sainz, Leclerc, Pérez und Giovinazzi komplettierten die Top-10 der Sprint-Startaufstellung.

Qualifying, Monza

01. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:19,555 min
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:19,651
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:19,966
04. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:19,989
05. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:19,995
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:20,260
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:20,462
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:20,510
09. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:20,611
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:20,808
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:20,913
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:21,020
13. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:21,069
14. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:21,103
15. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:21,392
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:21,925
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:21,973
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:11,248
19. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:22,530
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:22,716

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