Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Tsunoda-Ärger: Horner wehrt sich gegen Kritik

Von Andreas Reiners
Yuki Tsunoda

Yuki Tsunoda

Der Ärger um Yuki Tsunoda war auch nach dem Mexiko-GP noch ein großes Thema, denn in den sozialen Medien kochten die Aktion des Japaners und die Folgen hoch. Und das brachte Christian Horner auf die Palme.

Der Ärger um Yuki Tsunoda war auch nach dem Mexiko-GP noch nicht verraucht. Der Japaner hatte beim Qualifying am Samstag seinem Teamkollegen Pierre Gasly Windschatten gespendet (weil er selbst wegen einer Motorstrafe von hinten aus starten musste) und anschließend den anderen Fahrern Platz gemacht.

Dabei irritierte der AlphaTauri-Pilot aber Max Verstappen und Sergio Pérez vom Schwesterteam Red Bull Racing. Pérez kam von der Strecke ab, Verstappen ging vom Gas, weil er glaubte, es gebe eine Gelbe Flagge. Verstappen und Perez starteten deshalb von Rang drei und vier, die Mercedes-Rivalen Valtteri Bottas und Lewis Hamilton standen vor ihnen.

Das sorgte für Ärger bei Red Bull Racing. «I think we got Tsunoda'd», ärgerte sich Teamchef Christian Horner: «Ich verstehe nicht, warum er an dieser Stelle der Strecke herumrollen muss. Es ist sehr enttäuschend, weil beide Fahrer davon beeinflusst wurden und beide sind genervt.»

Der Zwischenfall sorgte in den sozialen Medien für jede Menge kritische Kommentare. So bekam Tsunoda sein Fett weg, allerdings auch Red Bull Racing, weil Horner und Helmut Marko ihren Nachwuchsfahrer öffentlich kritisierten.

Das brachte wiederum Horner auf die Palme, der bemängelte, Zitate würden aus dem Kontext gerissen. «Leider haben die sozialen Medien die Angewohnheit, bestimmte Schlagzeilen aufzugreifen und sie dann auszuschlachten. Es wäre eine ziemlich langweilige Welt, wenn man die Leistung eines Fahrers nicht kommentieren könnte», sagte er.

Franz Tost nahm Tsunoda nach dem Rennen nochmals in Schutz gegen die Kritik nach dem Qualifying. Marko wurde bei Tost vorstellig, wie der verriet. «Er ist sofort zu mir gekommen, und ich habe gesagt, er soll mal schön ruhig bleiben», sagte Tost, der erklärte: «Wir haben zu Yuki gesagt, dass Pérez kommt, und dass er vier Sekunden hinter ihm sei, er solle aufpassen. Und er ist sofort neben die Strecke gefahren. Und dass Sergio ihm folgt, liegt nicht an Yuki. Hier zu diskutieren, ist ein Witz. Und das hat Helmut dann auch eingesehen. Von einer Dirty Air zu sprechen, bei einem, der so langsam fährt, das kann er seiner Großmutter erzählen. Er fährt neben der Strecke – was will er denn noch mehr?»

Horner und Marko denken inzwischen auch anders: «Ich denke, nachdem ich die Gelegenheit hatte, darüber nachzudenken, denke ich, dass man Yuki fairerweise vielleicht ein bisschen mehr hätte helfen können, mit mehr Informationen», erklärte Horner und meinte damit AlphaTauri.

«Das Ergebnis war unglücklich, vor allem weil er nur da war, um seinem Teamkollegen Windschatten zu geben. Aber es ist, wie es ist. Am Ende ist es gut ausgegangen, denn der Start aus der zweiten Reihe hat für uns gut funktioniert», so Horner. Und Marko beendete das Thema mit dem Satz: «Der arme Tsunoda kann nichts dafür.»

Mexiko-GP, Mexiko-Stadt

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:38:39,086h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +16,555 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +17,752
04. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:03,845 min
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1:21,037 min
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1 Runde
07. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
08. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
09. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +2 Runden
15. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12,+2 Runden
16. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +2 Runden
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +2 Runden
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
Out
Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, Crash
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, Crash

WM-Stand nach 18 von 22 Rennen

Fahrer 
1. Verstappen 312.5 Punkte
2. Hamilton 293.5 Punkte
3. Bottas 185
4. Pérez 165
5. Norris 150
6. Leclerc 138
7. Sainz 130.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 86
10. Alonso 60
11. Ocon 46
12. Vettel 42
13. Stroll 26
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 478.5
2. Red Bull Racing 477.5
3. Ferrari 268.5
4. McLaren 255
5. Alpine 106
6. AlphaTauri 106
7. Aston Martin 68
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 11
10. Haas 0


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