James Allison zu 8 WM-Titeln: «Das war kein Glück!»

Von Mathias Brunner
Die Formel-1-Mannschaft von Mercedes-Benz hat bislang sämtliche Titel in der Turbohybrid-Ära der Königsklasse erobert, acht in Folge! Mercedes-Technikchef James Allison sagt, wie hungrig sein Team ist.

Seit mehr als dreissig Jahren arbeitet James Allison nun in der Formel 1, sein Weg begann 1991 bei Benetton. Er arbeitete an der Seite des grossen Michael Schumacher, als Ferrari den grössten Erfolge der Team-Historie einfuhr – fünf WM-Titel von Schumi in Folge (2000 bis 2004), sechs Siege in der Konstrukteurs-Meisterschaft hintereinandern (1999 bis 2004).

Seit Februar 2017 ist der heute 53-jährige Engländer Allison bei Mercedes-Benz tätig, welche es noch besser machen als damals die Italiener: Seit Einführung der neuen Turbohybrid-Rennwagen Anfang 2014 hat die GP-Mannschaft von Mercedes-Benz durchgehend den Konstrukteurs-Titel erobert, acht Mal in Folge, Rekord. Aber nun stehen wir am Anfang einer neuen Epoche.

James Allison sagt im Rahmen eines Videos eines Videos auf dem YouTube-Kanal von Mercedes-Benz: «Niemals in meiner ganzen Zeit in der Formel 1 habe ich eine so radikale Umstellung des Rennwagenkonzepts erlebt. Ich würde sogar so weit gehen und sagen – wenn ich mich in Wikipedia vertiefe, finde ich in der ganzen Geschichte des Sports keine so krasse Veränderung.»

«Das beginnt beim Reglement, das mal eben doppelt so dick geworden ist als das Regelwerk 2021. Die Autos sind wirklich von der Fahrzeug-Nasenspitze bis zum Rücklicht komplett neu, mit Ausnahme des Grundkonzepts von Motor und Getriebe. Wir haben alle fast bei null angefangen: Neue Aerodynamik, neue Fahrzeug-Philosophie, neue Räder und Reifen. Auch bei der Antriebseinheit mussten wir im Kopf behalten, dass die Entwicklung zu Beginn der Saison bis zur nächsten Motorgeneration 2026 eingefroren wird. Und alle hoffen, dass sie das Richtige getan haben, denn Änderungen sind sehr schwierig umzusetzen.»

Allison sagt weiter: «Es ist normal, dass die Ingenieure durch Änderungen im Reglement angestachelt werden. Aber es gibt noch einen anderen Grund dafür als das total neue Fahrzeug. Wir sehen diesen Schritt auch als eine Chance, um den Leuten zu beweisen – unsere bisherigen Titel, das war doch kein Glück! Wir sind nicht in diese Turbohybrid-Ära gestolpert und haben zufällig so viel Erfolg gehabt. Wir haben es auch nie als unser Vorrecht gesehen, uns auf diesem Niveau halten zu können. Das war alles das Ergebnis von sehr viel sehr harter Arbeit.»

«Wir sehen den 2022er Rennwagen als eine tolle Herausforderung. Wir wollen zeigen, dass wir das neue Reglement verstanden haben. Wir wollen es uns auch weiterhin verdienen, konkurrenzfähig zu sein. Und das geht nur, wenn alles ineinandergreifen wird – Design, Herstellung, Umsetzung auf der Rennstrecke.»

Ob das klappt, wird sich mit Beginn der Wintertests zeigen, die am 23. Februar auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya in Spanien beginnen.

Fahrzeugpräsentationen

10. Februar: Aston Martin
11. Februar: McLaren
17. Februar: Ferrari
18. Februar: Mercedes

Wintertestfahrten

23.–25. Februar: Barcelona, Spanien
11.–13. März: Sakhir, Bahrain

Geplante Formel-1-WM 2022

20. März: Sakhir, Bahrain
27. März: Dschidda, Saudi-Arabien
10. April: Melbourne, Australien
24. April: Imola, Italien
8. Mai: Miami, USA
22. Mai: Barcelona, Spanien
29. Mai: Monte Carlo, Monaco
12. Juni: Baku, Aserbaidschan
19. Juni: Montreal, Kanada
3. Juli: Silverstone, Grossbritannien
10. Juli: Spielberg, Österreich
24. Juli: Le Castellet, Frankreich
31. Juli: Budapest, Ungarn
28. August: Spa-Francorchamps, Belgien
04. September: Zandvoort, Niederlande
11. September: Monza, Italien
25. September: Sotschi, Russland
2. Oktober: Singapur
9. Oktober: Suzuka, Japan
23. Oktober: Austin, USA
30. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
13. November: São Paulo, Brasilien
20. November: Yas Marina, Abu Dhabi

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