Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Steiner: «Das ist der beste Motivator für alles»

Von Andreas Reiners
Günther Steiner

Günther Steiner

Die Formel 1 startet im März in die umfangreichste Saison, die sie bisher erlebt hat. Was hilft gegen Druck, Frust und die Belastung am besten? Ein gutes Auto.

2021 war bereits eine große Belastung für die Formel-1-Teams. 22 Rennen, Triple-Header, eine WM, die bis kurz vor Weihnachten läuft. Und 2022 wird es nicht einfacher, denn dann trägt die Motorsport-Königsklasse 23 Rennen aus – Rekord.

Haas-Teamchef Günther Steiner weiß, was gegen Druck, Frust und die Belastung hilft: ein starkes Auto. «Die Saison wird eine Herausforderung, und sie wird leichter, wenn du ein wettbewerbsfähiges Auto hast. Das ist ein großer Unterschied, was das Arbeiten angeht», sagte Steiner bei web.de.

Bekanntlich hatten Mick Schumacher und Nikita Mazepin genau das 2021 nicht, die Hoffnung ist, dass das neue Reglement Haas ein wenig weiter nach vorne spülen wird.

Auch wenn Haas im Moment freilich andere Probleme hat. Durch den Einmarsch Russlands in der Ukraine hat sich für den Rennstall kurzfristig einiges verändert, so droht der Verlust des Sponsors Uralkali, auch die Zukunft Mazepins ist offen. Immerhin: Finanziell kann die Saison gestemmt werden, betonte Steiner.

Nicht auszuschließen, dass es im Team zu einer Trotz-Reaktion kommt. Und wenn es sportlich nach der langen Durststrecke wieder läuft, dann müsse man schauen, dass sich jemand in seinem Enthusiasmus nicht übernehme, sagte Steiner. «Wir schauen bei uns, dass Menschen zu Hause bleiben, wenn sie nicht beim Rennen im Einsatz sind. Das haben wir schon letztes Jahr angefangen, denn auch da war die Saison schon lang.»

Steiner weiter: «Zum Glück geht die Saison - zumindest ist es nicht geplant - bis in den Dezember hinein. Dann haben die Jungs ein paar Wochen zum Ausruhen. Letztes Jahr erst eine Woche vor Weihnachten aufzuhören, war schon hart. Und wir fangen ja an Weihnachten schon an, für das Jahr 2022 zu arbeiten. Aber Corona ist ja noch nicht vorbei.»

Für ihn ist klar: «Motivierte Leute halten die Saison durch. Ein wettbewerbsfähiges Auto zu haben, ist der beste Motivator für alles.»

Ein Mechaniker hatte vor einigen Wochen anonym berichtet, wie heftig die Auswirkungen der Belastung teilweise sind, dabei war von Alkohol und Tabletten die Rede.

«Aus Frust glaube ich nicht», sagte Steiner. «Wenn die Jungs mal im Rahmen eines Triple-Headers einen freien Tag haben und ein bisschen relaxt sind, ist das etwas anderes. Ich wüsste nicht, dass in unserem Team jemand aus Frust trinkt. Dann arbeitest du auch nicht mehr gut. Und von Tabletten-Missbrauch wüsste ich auch nichts. Die Jungs werden auch nicht zu mir kommen, wenn sie es machen. Aber ich sehe ja die Leute und sehe, wie sie arbeiten. Und deswegen glaube ich nicht daran. Man muss natürlich schauen, in welchem mentalen Zustand die Mannschaft ist. Aber von uns wüsste ich nicht, dass so etwas passiert ist.»


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