Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

IOC handelt, FIA unter Druck: Aus für Mazepin kommt

Von Mathias Brunner
Die Lage von Nikita Mazepin ist aussichtslos

Die Lage von Nikita Mazepin ist aussichtslos

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) empfiehlt seinen Mitgliedsverbänden den Ausschluss russischer Sportler bei internationalen Veranstaltungen. Die FIA ist im Zugzwang.

Die Sportwelt reagiert auf den Einmarsch von Russland in der Ukraine. Ein Grand Prix in Sotschi wurde von der Formel 1 zur Unmöglichkeit erklärt, auf Drängen von Teams und Piloten. Die UEFA verlegte das Champions League-Finale von St. Petersburg nach Paris. Am 28. Februar handelt auch das Internationale Olympische Komitee (IOC). Den Mitgliedsverbänden wird empfohlen, russischen Athleten die Teilnahme an internationalen Wettbewerben zu untersagen.

Das IOC teilt mit: «Um die Integrität weltweiter Sportveranstaltungen zu schützen, empfiehlt die IOC-Exekutive, dass internationale Sportverbände und Veranstalter die Teilnahme russischer und belarussischer Athleten und Offizieller an internationalen Wettbewerben nicht mehr erlauben.»

Am Abend des 28. Februar teilten FIFA und UEFA – alle Mannschaften aus Russland sind mit sofortiger Wirkung von sämtlichen Wettbewerben ausgeschlossen. Russland nimmt daher nicht an den WM-Playoffs teil, und RB Leipzi rückt kampflos ins Viertelfinale der Europa League, das Spiel gegen Spartak Moskau findet nicht statt.

Die Entscheidung des IOC erhöht den Druck auf den Autosport-Weltverband FIA. Die FIA wird seit 2013 von der IOC anerkannt und richtet sich beispielsweise bei Dopinkontrollen nach den Richtlinien des Internationalen Olympischen Komitees.

Das führte dazu, dass Haas-Rennfahrer Nikita Mazepin 2021 in der Formel 1 nicht für Russland antreten durfte, sondern für die RAF (Russian Athletics Federation).

Denn im Dezember 2019 hatte die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA eine vierjährige Olympia-Sperre gegen Russland verhängt, die im Dezember 2020 vom internationalen Sportgerichtshof (CAS) auf zwei Jahre halbiert wurde. Sowohl die WADA als auch der CAS kemen zum Schluss, dass während der olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 systematisch Doping betrieben wurde.

Haas-Teamchef Günther Steiner hat im Rahmen der ersten Wintertests in Spanien bestätigt, dass Mazepin schon bald sein Cockpit los sein könnte.

Der Südtiroler sagte: «Ihr habt gesehen, dass wir die Logos von Uralkali entfernt haben, weil wir ein Zeichen setzen wollten. Wir müssen nun entscheiden, wie das alles weitergeht – mit dem Sponsor und auch mit Mazepin. Nikita macht sich natürlich Sorgen. Was seine Zukunft in Team angeht, so gibt es für nichts in der Formel 1 Garantien, auch für ihn nicht.»

Mazepin selber hat in Spanien alle Interview-Runden abgesagt und sich lediglich über seine sozialen Netzwerke zu Wort gemeldet. «An meine Fans und Follower – das sind schwierige Zeiten, und ich habe die Zügel nicht in der Hand, was gesagt oder getan wird. Ich will mich darauf konzentrieren, was ich selber kontrollieren kann; indem ich hart arbeite und für das Haas-Team mein Bestes gebe. Mein tiefer Dank für euer Verständnis und für eure Unterstützung.»

Der ukrainische Motorsportverband (FAU) hat die FIA zum Handeln aufgefordert: Alle Piloten mit russischer Lizenz sollen ausserhalb ihres Landes nicht mehr an Wettbewerben teilnehmen können. FAU-Präsident Leonid Kostyuchenko bezieht sich in seiner Forderung auf ein Schreiben des neuen FIA-Chefs Mohammed Ben Sulayem. Der hatte sich mit diesen Worten an Kostyucheko gewandt: «Sie können sich meiner vollen Unterstützung und des Rückhalts durch die FIA sicher sein.»

Barcelona-Test

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:19,138 min (Pirelli-Reifenmischung C5)
2. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:19,233 min (C5)
3. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:19,556 min (C4)
4. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:19,568 (C4)
5. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:19,689 (C3)
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:19,756 min (C3)
7. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:19,824 (C5)
8. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:19,918 (C4)
9. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:20,072 (C3)
10. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes, 1:20,288 (C4)
11. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, 1:20,318 (C4)
12. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, 1:20,699 (C4)
13. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, 1:21,242 (C3)
14. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-22-Ferrari, 1:21,512 (C3)
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:21,638 (C3)
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:21,885 (C3)
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:21,920 (C3)
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, 1:21,949 (C3)
19. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:22,164 (C3)
20. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:22,288 (C3)
21. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:24,909 (C3)

Reifenmischungen: C5 (extraweich), C4 (weich), C3 (mittelhart)

Wintertestfahrten

10.–12. März: Sakhir, Bahrain

Geplante Formel-1-WM 2022

20. März: Sakhir, Bahrain
27. März: Dschidda, Saudi-Arabien
10. April: Melbourne, Australien
24. April: Imola, Italien
8. Mai: Miami, USA
22. Mai: Barcelona, Spanien
29. Mai: Monte Carlo, Monaco
12. Juni: Baku, Aserbaidschan
19. Juni: Montreal, Kanada
3. Juli: Silverstone, Grossbritannien
10. Juli: Spielberg, Österreich
24. Juli: Le Castellet, Frankreich
31. Juli: Budapest, Ungarn
28. August: Spa-Francorchamps, Belgien
04. September: Zandvoort, Niederlande
11. September: Monza, Italien
2. Oktober: Singapur
9. Oktober: Suzuka, Japan
23. Oktober: Austin, USA
30. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
13. November: São Paulo, Brasilien
20. November: Yas Marina, Abu Dhabi

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