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Bahrain: Gasly vor Ferrari, Mercedes erhält Gegenwind

Von Mathias Brunner
Erster Testtag auf dem Bahrain International Circuit: Ferrari bestärkt den soliden Eindruck. Aufatmen bei Alfa Romeo. Mercedes bekommt mit dem umgebauten Wagen aus zwei Gründen Gegenwind.

Und auf einmal ist alles anders: Bei mehr als 30 Grad in Bahrain lernen die zehn GP-Teams derzeit erheblich mehr über die neuen Rennwagen als bei 15 Grad in Spanien. Insider wie Ralf Schumacher hatten erwartet, dass für den zweiten Wintertest viele Neuheiten an die Autos kommen würden, und die Formel-1-Fans wurden nicht enttäuscht.

Am meisten zu reden geben die Seitenkästen von Mercedes oder vielmehr: was davon übrig geblieben ist. Die in der Turbohybrid-Ära der Formel 1 seit 2014 ungeschlagenen Konstrukteurs-Meister haben die Kühler so einfallsreich angeordnet, so dass die klassischen Seitenkästen fast verschwunden sind.

Laut FIA ist diese Lösung legal. Mercedes-Benz hat bei der Entwicklung in aller Transparenz mit den Regelhütern gearbeitet, wie Teamchef Toto Wolff betont hat. Die Seitenkästen sind das Eine, die Lösung am Rückspiegel etwas Anderes. Die ist von Ferrari-Teamchef Mattia Binotto kritisiert worden.

Gegenwind erhält Mercedes auch aus anderen Gründen. Die jüngsten Verbesserungen am Red Bull Racing-Renner von Max Verstappen sollen am 11. März auf die Bahn kommen, und die Vollgasbranche ist gespannt zu sehen, ob RBR eine so tolle Lösung wie Mercedes zeigen wird.

Was am ersten Bahrain-Testtag auffiel: Das Phänomen der hüpfenden Autos ist weiterhin zu beobachten – besonders krass beim Mercedes. Red Bull Racing hat das erheblich besser im Griff.

Der langjährige GP-Pilot Martin Brundle weiss: «Das ist recht einfach zu lösen, die Teams müssen einfach die Bodenfreiheit leicht erhöhen. Natürlich kostet das Leistungsfähigkeit.»

Sergio Pérez (Red Bull Racing) spulte eine Rennsimulation ab, samt Reifenwechsel. Der Mexikaner hatte sogar Zeit, dem zuschauenden Lando Norris zuzuwinken.

Was am Nachmittag des ersten Bahrain-Testtags aufgefallen ist: Alfa Romeo scheint die grossen Probleme mit dem Boden in Barcelona gelöst zu haben – Valtteri Bottas und Guanyu Zhou kamen üppig zum Fahren, und die Zeiten dürfen sich sehen lassen.

Williams-Fahrer Alex Albon verlor Zeit, als seine Mannschaft zu viel Spiel in der Hinterradaufhängung feststellte. McLaren-Fahrer Lando Norris wurde auch am Nachmittag von Bremsproblemen genervt.

Ferrari macht weiterhin einen soliden Eindruck: Der Wagen von Charles Leclerc und Carlos Sainz liegt gut, die Standfestigkeit ist erfreulich.

Bei Alpine wurde die Testarbeit von Fernando Alonso durch ein Problem mit einem Kühler eingeschränkt. Dafür ist das Problem mit dem DRS (drag reduction system) gelöst. In Barcelona konnten Alonso und Esteban Ocon den Heckflügel nicht flachstellen, weil es ein Problem mit dem Mechanismus gab.

Es gab am ganzen Tag nur zwei rote Flaggen: Als am Nachmittag beim Aston Martin ein Messgitter verloren ging. Und als Sergio Pérez seinen RBR-Renner neun Minuten vor Feierabend mit den Hinterrädern in ein Kiesbett setzte – der Routinier war von zu wenig warmen Hinterreifen erwischt worden.

Bahrain-Test, Tag 1

1. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:33,902 min (103 Runden) C5
2. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:34,359 (52) C3
3. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:34,531 min (64) C3
4. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:34,736 (50) C5
5. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, 1:35,070 (104) C4
6. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:35,356 (50) C2
7. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:35,495 (66) C3
8. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:35,706 (39) C3
9. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:35,941 (60) C3
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:35,977 (138) C3
11. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:36,365 (62) C3
12. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, 1:36,745 (24) C3
13. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:36,768 (42) C2
14. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:37,164 (54) C3
15. Pietro Fittipaldi (BR), Haas VF-22-Ferrari, 1:37,422 (47) C2

Reifenmischungen: C1 sehr hart, C2 hart, C3 mittelhart, C4 weich, C5 sehr weich

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