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Bahrain: Vettel-Panne, Williams-Pause, Ocon vorne

Von Mathias Brunner
Viel los auf dem Bahrain International Circuit: Brennende Bremse am Williams von Nicholas Latifi, Sebastian Vettel muss den Aston Martin parken. Esteban Ocon in der pink-farbenen Alpine liegt derzeit vorne.

Sebastin Vettel ist ein Mann, der immer das grössere Bild im Auge behält: Als am zweiten Testmorgen auf dem Bahrain International Circuit sein Wagen Mucken macht, lenkte der vierfache Formel-1-Weltmeister den Aston Martin geistesgegenwärtig auf eine Querspange der Rennstrecke, um eine rote Flagge zu verhindern.

Zuvor war zu sehen, wie Vettels Wagen aus der Boxengasse auf die Bahn stotterte, mit unruhigem Heck, offenbar bereits in Schwierigkeiten. Ex-GP-Pilot Anthony Davidson meint: «Aufgrund der Bewegungen der Hinterachse könnte ich mir vorstellen, dass eine Halbachse kaputtgegangen ist.» Das Problem war jedoch ein loses rechtes Hinterrad. Vettel stand ungeduldig mit aufgesetztem Helm neben dem Wagen, um nochmals auf die Bahn gehen zu können.

Als Sebastian eine Viertelstunde mit weichen Reifen auf die Bahn ging – rote Flagge! Liegengeblieben war dieses Mal niemand, es handelte sich um einen Software-Funktionstest der Rennleitung für einen stehenden Start. Vettel, Bottas, Leclerc, Verstappen und Russell wollten diese Gelegenheit nutzen.

Aber dann erhielt Alfa Romeo-Fahrer Bottas die Anweisung, das Auto zu stoppen – allem Anschein nach ein Getriebeproblem. Wieder rote Flagge, dieses Mal eine richtige.

Bei den Nachbarn von Williams geht sein längerem nichts mehr: Nicholas Latifi blieb mit brennender Bremse auf der Bahn liegen. Seither wird am blauen Renner gearbeitet. Wann das Auto wieder auf die Strecke gehen kann, ist unklar. Der Testbetrieb ruhte für 25 Minuten.

Schnellster Mann ist derzeit Esteban Ocon mit einer Alpine, die im Pink von Sponsor BWT lackiert ist. So tritt das Team bei den ersten beiden Grands Prix der Saison in Bahrain und Saudi-Arabien an. Am ersten Tag war es bei den Franzosen nur um Datensammlung gegangen.

Mercedes-Fahrer George Russell arbeitet an einer Rennsimulation mit dem neuen Silberpfeil. Was von freiem Auge erkennbar ist: Der Mercedes hüpft auf den Geraden nicht mehr so stark wie am Donnerstag. Da wurden offenbar mit der Abstimmung Fortschritte gemacht. Der junge Engländer hat am Morgen am meisten Runden von allen Piloten zurückgelegt.

Haas-Teamchef Günther Steiner über die Arbeit mit Mick Schumacher: «Wir haben noch immer Kleinigkeiten, die uns davon abhalten, so viel zu fahren wie wir gerne wollen. Alles an diesem Wagen ist neu, da muss man mit solchen Problemen rechnen.»

McLaren hat anhaltende Schwierigkeiten mit der Bremse.

Unterböden bleiben ein heisses Thema: Ferrari hat eine Strebe zum Boden gezogen, um ein übermässiges Verbiegen zu verhindern, Zeitlupenaufnahmen zeigen, wie flexibel die Aussenseite des Bodens am roten Renner ist.

Ex-GP-Fahrer Martin Brundle hat sich das Geschehen entlang der Bahn angeschaut und entdeckt: «Der Mercedes liegt aus den Kurven heraus besser als der Ferrari und der Wagen von Red Bull Racing.»

Bahrain-Test, Tag 2, Stand 12.00 Uhr

1. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:34,276 min (59 Runden) C4
2. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:34,366 min (54) C3
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:35,874 (45) C2
4. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:36,020 (46) C3
5. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:36,354 (29) C2
6. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:36,802 (44) C3
7. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:36,987 (25) C2
8. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, 1:37,846 (23) C2
9. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:38,585 (67) C2
10. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, 1:39,845 (12) C2

Reifenmischungen: C1 sehr hart, C2 hart, C3 mittelhart, C4 weich, C5 sehr weich

Bahrain-Test, Tag 1
1. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:33,902 min (103 Runden) C5
2. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:34,359 (52) C3
3. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:34,531 min (64) C3
4. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:34,736 (50) C5
5. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, 1:35,070 (104) C4
6. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:35,356 (50) C2
7. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:35,495 (66) C3
8. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:35,706 (39)
9. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:35,941 (60) C3
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:35,977 (138) C3
11. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:36,365 (62) C3
12. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, 1:36,745 (24) C3
13. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:36,768 (42) C2
14. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:37,164 (54) C3
15. Pietro Fittipaldi (BR), Haas VF-22-Ferrari, 1:37,422 (47) C2

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