Christian Horner: Auto von Verstappen war kaputt

GP-Teams mit riskantem Trick: Die FIA ist alarmiert

Von Mathias Brunner
Alle reden von der spektakulären Seitenkasten-Lösung am neuen Silberpfeil. Aber richtig Ärger wird ein anderer Bereich geben: Wann greift der Autosport-Weltverband gegen biegsame Böden durch?

Mercedes hält die Gegner auf Trab, mit der grandiosen Lösung bei den Seitenkästen. Auch Formel-1-Sportchef Ross Brawn muss zugeben: «Das habe ich nicht kommen sehen.»

Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist davon überzeugt: Diese Lösung ist hundertprozentig legal, bei der Planung der Seitenkästen waren die Regelhüter der FIA von Anfang an eingeweiht.

Ärger könnte etwas Anderes geben: In Bahrain war zu beoabachten, wie sich die Unterboden-Aussenseite einiger Autos an den Asphalt schmiegt. Hier wird versucht, seitlichen Luftabfluss zu verhindern, was die Saugnapfwirkung stabilisiert. De facto arbeitet der äussere Rand des Bodens dann wie eine Schürze bei den früheren Formel-1-Flügelautos aus den 1970er Jahren.

Auf eine Quali-Runde mag das gut gehen. Aber wie soll ein schleifender Boden eine GP-Distanz überstehen?

Formel-1-Sportchef Ross Brawn sagt gegenüber F1TV: «Ja, die Steifigkeit der Böden wird ein grosses Thema sein. Ein verwandtes Thema waren die Heckflügel – wenn sich ein Flügel ab einem bestimmten Speed leicht nach hinten neigt und damit der Wagen windschlüpfiger wird.»

«Die Teams lernen diese neue Rennwagengeneration nun langsam besser kennen. Und der heikle Bereich des Unterbodens gehört dazu. Die Kollegen der FIA sind am Thema dran, mit Tests in Sachen Steifigkeit und Belastung. Wir müssen genau definieren, wie sehr sich ein Boden verbiegen darf.»

Ross Brawn glaubt: «Wir werden erleben, wie mehr Teams Metallstreben anbringen, um dem Boden zusätzliche Festigkeit zu verleihen. Wir wollen ohnehin, dass die Böden steifer werden, denn wir glauben – ein Teil des Problems des ‘porpoising’ geht darauf zurück, dass sich der Boden verbiegt.» Einige Autos hüpfen in Bahrain noch immer bedrohlich.

Die neue Rennwagengeneration als Flügelautos muss sehr tief gelegt werden, damit sich die Saugnapfwirkung des Fahrzeugs bestmöglich entfalten kann. Auf den Geraden erzeugen die Flügelprofile am Fahrzeugboden aber so viel Abtrieb, dass die Autos aufzusetzen beginnen. In solch einem Moment reisst der Abtrieb kurz ab, das Fahrzeug hebt sich leicht an, dann wird der Wagen wieder an den Boden gesaugt – der Wagen stampft oder hüpft, das ist «porpoising».

Bahrain-Test, Tag 1

1. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:33,902 min (103 Runden) C5
2. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:34,359 (52) C3
3. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:34,531 min (64) C3
4. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:34,736 (50) C5
5. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, 1:35,070 (104) C4
6. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:35,356 (50) C2
7. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:35,495 (66) C3
8. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:35,706 (39)
9. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:35,941 (60) C3
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:35,977 (138) C3
11. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:36,365 (62) C3
12. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, 1:36,745 (24) C3
13. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:36,768 (42) C2
14. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:37,164 (54) C3
15. Pietro Fittipaldi (BR), Haas VF-22-Ferrari, 1:37,422 (47) C2

Reifenmischungen: C1 sehr hart, C2 hart, C3 mittelhart, C4 weich, C5 sehr weich

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