Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Christian Horner: «Mercedes radikal, Ferrari stark»

Von Mathias Brunner
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner (48) spricht über die Fortschritte bei Red Bull Racing. Der Engländer schätzt auch die revolutionäre Kühler-Lösung am Mercedes und den Ferrari ein.

Formel-1-Champion Max Verstappen hat sich für den Bahrain-Test vorgenommen: «So viele Kilometer als möglich. Nur dann lernst du diesen neuen Rennwagen richtig kennen.»

Frage daher an Max’ Teamchef Christian Horner: Wo steht Red Bull Racing derzeit? Der Brite sagt: «Bislang läuft es ganz ordentlich. Wir haben erheblich stärkeren Wind als am ersten Tag, ob diese Verhältnisse jenen entsprechen, die wir am ersten GP-Wochenende haben werden – ich weiss es nicht. Wir erledigen viel Grundlagenarbeit und sammeln Daten. Wir werden noch einige neue Teile während des Tests ans Auto bringen, aber mehr kommt dann für den WM-Auftakt.»

Klar wird Horner auf die atemberaubende Seitenkasten-Lösung von Mercedes angesprochen. Horner schmunzelt: «Diese Frage musste ja kommen! Ich finde es interessant, mit was Mercedes da aufgekreuzt ist. Wir sprechen hier von einem ganz anderem Konzept als bei anderen Autos, unseres eingeschlossen. Für mich ist das ein schönes Beispiel für den Einfallsreichtung der Formel-1-Ingenieure, auch vor dem Hintergrund eines engmaschigen Reglements. Ob das der richtige Lösungsansatz ist, wird sich zeigen.»

Hält Horner die Mercedes-Lösung für reglementskonform? Christian meint: «Aus unserer Sicht erfüllt diese Lösung alle Kriterien, ja. Der Wagen ist interessant und innovativ, eine ganz andere Auslegung des Reglements. Doch wir haben keinen Zweifel an der Legalität.»

Aber entspricht der Wagen auch dem Geiste des Reglements? «Es liegt nicht an uns, das zu beurteilen», findet Horner. «Die FIA hat Zugang zu allen Konstruktionszeichnungen, und gerade bei einem solchen Konzept wird der Regelhüter von einem Team mit grosser Vorlaufzeit informiert. Was Mercedes macht, ist radikal. Ob diese Lösung ein schnelles Auto erlaubt, wird sich zeigen. Alles Weitere liegt in den Händen der FIA.»

«In der Formel 1 macht ein Thema schnell die Runde, und wir haben früh gehört, dass Mercedes etwas Spektakuläres plant. Wenn ein Team einen so neuen Weg begeht, dann muss das nicht gezwungenermassen bedeuten, dass alle Anderen nachziehen müssen. Auch bei ihrem Kühl-Layout mussten sie gewisse Kompromisse eingehen. Abgesehen davon, dass der Mercedes komplett anders aussieht, kann ich noch keine Schlüsse ziehen. Dazu ist es zu früh.»

«Den besten Eindruck macht aus meiner Sicht Ferrari, die waren schon in Spanien sehr stark, und sie sind es auch hier in Bahrain. Aber diese Autos befinden sich in der Anfangsphase ihrer Entwicklung. Alle Teams arbeiten auf Hochdruck an neuen Teilen, und die Rennwagen werden sich stark verändern. Die Ausgangslage von Mercedes ist die gleiche wie immer – sie werden in der WM eine ganz wichtige Rolle spielen.»

«Wo stehen wir wirklich? Ganz einfache Antwort: Wir wissen es nicht. Einen ersten Schnappschuss von der Konkurrenzfähigkeit im Startfeld werden wir erst am 19. März erhalten, im Abschlusstraining zum Grossen Preis von Bahrain. Mercedes hat gewiss noch nicht gezeigt, was sie wirklich können.»

Bahrain-Test, Tag 2, Stand 12.00 Uhr

1. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:34,276 min (xx Runden) C4
2. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:34,366 min (xx) C3
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:35,874 (xx) C2
4. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:36,020 (43) C3
5. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:36,354 (xx) C2
6. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:36,802 (xx) C3
7. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:36,987 (18) C2
8. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, 1:37,846 (23) C2
9. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:38,585 (xx) C2
10. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, 1:39,845 (12) C2

Reifenmischungen: C1 sehr hart, C2 hart, C3 mittelhart, C4 weich, C5 sehr weich

Bahrain-Test, Tag 1

1. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:33,902 min (103 Runden) C5
2. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:34,359 (52) C3
3. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:34,531 min (64) C3
4. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:34,736 (50) C5
5. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, 1:35,070 (104) C4
6. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:35,356 (50) C2
7. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:35,495 (66) C3
8. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:35,706 (39)
9. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:35,941 (60) C3
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:35,977 (138) C3
11. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:36,365 (62) C3
12. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, 1:36,745 (24) C3
13. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:36,768 (42) C2
14. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:37,164 (54) C3
15. Pietro Fittipaldi (BR), Haas VF-22-Ferrari, 1:37,422 (47) C2


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