Nico Hülkenberg hat eine Zukunft in der Formel 1

Andreas Seidl (McLaren): «Keiner will Land verlassen»

Von Mathias Brunner
McLaren-Teamchef Andreas Seidl

McLaren-Teamchef Andreas Seidl

Beim ersten Wintertest in Barcelona machte McLaren einen sehr guten Eindruck, aber dann verloren die Engländer komplett den Tritt. Teamchef Andreas Seidl sagt, was beim Traditionsrenstall schief läuft.

Natürlich muss das die erste Frage sein an McLaren-Teamchef Andreas Seidl: Was sagt der Passauer zu den Vorkommnissen in Dschidda am Freitag, mit diesem Raketen-Angriff der Huthi-Rebellen?

Andreas Seidl anwortet: «Das war alarmierend, keine Frage. Daher war es ganz wichtig, dass wir uns alle an einen Tisch setzen, um die ganzen Bedenken zu besprechen – Fahrer, Teamchefs, FIA, Formel 1, Organisatoren, Behörden. Wir haben ein umfassendes Bild davon bekommen, welche Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden sind. Nachdem wir das alles gesehen hatten, kamen wir überein, dass wir weitermachen. Hinter dieser Lösung stehe ich.»

«Wir reden hier immer von den Fahrern und den Teamchefs. Aber wir sollten nicht vergessen, dass wir hier von 2000 Fachleuten sprechen, die um die Welt reisen. Wir mussten die richtige Entscheidung für alle betroffenen Parteien treffen, und ich bin der Ansicht – das haben wir.»

«Die Formel 1 ist ein globaler Sport, sehr technisch, und sie ist natürlich ein Riesen-Geschäft. Es liegt in unserem Interesse, dass wir als Sport wachsen. Gleichzeitig halte ich Sicherheit für das Wichtigste. Und ich habe das Vertrauen, dass die Verantwortlichen hier das Richtige tun. Ich glaube fest daran, dass die Formel 1 die Welt zum Besseren verändern kann. Ich persönlich habe auch kein Problem damit, in Länder mit anderen Kulturen zu reisen und dort Veränderung anzutreiben.»

Hat jemand von McLaren seinen Teamchef Andreas Seidl gebeten, das Land verlassen zu dürfen? «Nein. Aber dabei ist es ganz wichtig, dass wir offen darüber informieren, was passiert ist und welche Zusagen uns die Organisatoren machen können.»

Reden wir noch über den Sport.

Der Eindruck vom ersten Formel-1-Wintertest auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya: Ferrari und Red Bull Racing sind stark, McLaren lauert in der Nähe, Mercedes steckt in Schwierigkeiten. Beim zweiten Wintertest und dann beim Saisonauftakt in Bahrain blieben RBR und Ferrari vorne, mit Mercedes als dritte Kraft, aber McLaren war nur noch Mitläufer. Was ist passiert?

Beim Bahrain-Test kämpfte das zweitälteste Formel-1-Team (nach Ferrari) mit grossen Bremsproblemen. Es half auch nicht, dass Daniel Ricciardo wegen Corona in Isolation bleiben und Lando Norris das ganze Programm alleine fahren musste.

Am ersten Rennwochenende auf dem Bahrain International Circuit waren die Fortschritte bei McLaren bescheiden: Lando Norris auf Startplatz 13, Daniel Ricciardo als 18. schon im ersten Quali-Segment ausgeschieden. Im Rennen kamen der Australier und der Engländer auf den Plätzen 14 und 15 ins Ziel. Kein Auto in den Top-Ten, das gab es 2021 in der ganzen Saison nur einmal, in Ungarn (Ricciardo Elfter, Norris ausgeschieden).

Bei den Bahrain-Testfahrten kam McLaren wegen überhitzender Bremsen kaum zum Fahren, im Rennen wurde es dem Motor zu warm. McLaren-Technikchef James Key sprach davon, dass man sich in Sachen Kühlbedarf wohl verrechnet habe.

McLaren-Teamchef Andreas Seidl zur Situation bei den achtfachen Gewinnern der Konstrukteurs-Meisterschaft: «Wir mussten sehr viele Ressourcen darauf verwenden, die Probleme mit den Bremsen an der Vorderachse in den Griff zu bekommen.»

«Wir sehen, dass der Wagen nicht so leistungsfähig ist, wie er sein sollte. Wir haben nicht genügend Grip, weder mechnischen noch aerodynamischen. Wir arbeiten im Rennwagenwerk mit Volldampf an neuen Teilen. Wir glauben daran, dass das Grundkonzept des Autos stimmt. Die Balance des Wagens stimmt. Wir haben einfach zu wenig Grip.»

«Wir haben hier in Dschidda am Freitag solide angefangen, ohne grössere Probleme. Es hilft uns, dass die Bahn sehr viel Haftung aufbaut. Vielleicht liegt die Charakteristik der Strecke dem Auto besser als jene von Bahrain. Aber Wunder erwarte ich keine.»

2. Training, Dschidda

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:30,074
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18, 1:30,214
03. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:30,320
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18, 1:30,360
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:30,513
06. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:30,664
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:30,735
08. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:30,760
09. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:30,832
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03, 1:30,886
11. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, 1:30,944
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03, 1:30,963
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, 1:31,169
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:31,372
15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes, 1:31,527
16. Nico Hülkenberg (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:31,615
17. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:31,615
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, 1:31,814
19. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, 1:31,866
20. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-22-Ferrari, 1:32,344

1. Training, Dschidda

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:30,772 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18, 1:30,888
03. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:31,084
04. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:31,139
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03, 1:31,317
06. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03, 1: 31,505
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18, 1:31,563
08. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:32,026
09. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:32,364
10. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, 1:32,381
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes, 1:32,506
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:32,582
13. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:32,594
18. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:32,608
14. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:32,839
16. Nico Hülkenberg (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:33,034
15. Alex Albon (T), Williams FW43B-Mercedes, 1:33,087
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, 1:33,529
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, 1:34,429
20. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-22-Ferrari, keine Zeit

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