Ralf Schumacher nach Crash von Mick: Risiko höher

Von Mathias Brunner
Kevin Magnussen und Mick Schumacher

Kevin Magnussen und Mick Schumacher

Mick Schumacher überstand einen schweren Unfall in Saudi-Arabien zum Glück unverletzt. Sein Onkel Ralf Schumacher ist davon überzeugt: «Mick hakt das schnell aber, aber nun fehlt ihm die Erfahrung.»

Der heftige Crash von Mick Schumacher in Saudi-Arabien hatte mehrere Folgen: Einen Schaden von bis zu einer Million Dollar, wie Haas-Teamchef Günther Steiner gesagt hat, und Mick konnte an jenem Rennen nicht teilnehmen, in dem sein Stallgefährte Kevin Magnussen als Neunter weitere Punkte erobert hat.

Ralf Schumacher stockte der Atem, als er den Unfall seines Neffen Mick miterlebte. Der Sky-GP-Experte sagt: «Micks Crash sah sehr dramatisch aus, aber jeder Rennfahrer hakt so einen Unfall ganz schnell ab. Es war offensichtlich, dass es für ihn gar nicht so schlimm ausgegangen ist, er ist ja auch super-fit. Da ist eher der gekränkte Stolz, weil er auf einer schnellen Runde war und einen Fehler gemacht hat.»

Dass Haas die Nennung von Mick dann beim Autosport-Weltverband FIA zurückzieht und nur mit dem Wagen von Magnussen an den Start geht, war für den sechsfachen GP-Sieger Ralf Schumacher absehbar: «Das Team musste sich dazu entscheiden, damit genug Material für das nächste Rennen in Melbourne da ist. Haas konnte das Risiko eines weiteren Unfalls nicht eingehen, sonst hätten sie in Melbourne vielleicht nicht antreten können.»

«Das Risiko nach so einem Crash ist da natürlich höher. Das ist aber schon ein Problem für Mick, denn jetzt fehlt ihm ein Rennen an Erfahrung. Der Fehler hatte sehr starke Konsequenzen, sehr ärgerlich. Das Wichtigste ist aber natürlich, dass ihm nichts passiert ist.»

Was dem 46-jährigen Ralf sehr gefällt: «Der Haas-Rennwagen ist in diesem Jahr sehr gut gelungen. Letztes Jahr wollte keiner einen Ferrari-Motor haben, und jetzt ist er mit der stärkste Motor im Feld. Kevin Magnussen war schon immer ein Riesentalent, schon vor Jahren bei Haas. Doch dann ging die Team-Entwicklung in die falsche Richtung, wie ein Strudel nach unten. Dass sehen wir jetzt auch bei Hamilton, wenn es mal mit dem Auto nicht so gut klappt, startet selbst er nur auf P16. So erging es Magnussen lange auch.»

«Dazu ist Magnussen aufgefallen mit vielen Fehlern und aggressiven Überholmanövern, die nicht funktionierten. Jetzt fährt er viel cleverer. Ich war am Anfang nicht so von seiner Formel-1-Rückkehr überzeugt, aber da haben Gene Haas und das Team eine sehr gute Entscheidung getroffen, wie sich nun zeigt.»

«Was Mick von Magnussen lernen kann, ist noch mehr ans Limit heranzugehen. Bestimmt auch im Umgang mit dem eigenen Team kann er von ihm noch dazulernen und auf jeden Fall auch vom reinen Speed her. Mick war bis zu seinem Unfall auf Augenhöhe oder sogar schneller als Magnussen; was noch gekommen wäre, dass wissen wir nicht. Aber Magnussen ist eine andere Nummer als Nikita Mazepin, da muss Mick dranbleiben und am Ende dann schneller sein. Er ist im zweiten Jahr seiner Formel-1-Karriere, er kann noch viel dazulernen.»

Ergebnisse Formel 1, Dschidda

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, +0,549 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, +8,097
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18, +10,800
05. George Russell (GB), Mercedes W13, +32,732
06. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, +56,017
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, +56,124
08. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03, +1:02,946 min
09. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-22-Ferrari, +1:04,308
10. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, +1:13,948
11. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo C42-Ferrari, +1:22,215
12. Nico Hülkenberg (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, +1:31,742
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, +1 Runde
Out:
— Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, Crash
— Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault
— Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari
— Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes
— Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, Crash
— Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03, kein Start, Antriebsstrang
Nicht am Start:
— Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, Crash im Qualifying

WM-Stand Fahrer

01. Leclerc 45 Punkte
02. Sainz 33
03. Verstappen 25
04. Russell 22
05. Hamilton 16
06. Ocon 14
07. Pérez 12
08. Magnussen 12
09. Bottas 8
10. Norris 6
11. Tsunoda 4
12. Gasly 4
13. Alonso 2
14. Zhou 1
15. Schumacher 0
16. Stroll 0
17. Hülkenberg 0
18. Albon 0
19. Ricciardo 0
20. Latifi 0

WM-Stand Konstrukteure

01. Ferrari 78
02. Mercedes 38
03. Red Bull Racing 37
04. Alpine 16
05. Haas 12
06. Alfa Romeo 9
07. AlphaTauri 8
08. McLaren 6
09. Aston Martin 0
10. Williams 0

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