Las Vegas-GP: Blamable Premiere, verblüffende Fakten
Die Formel 1 kehrt nach Las Vegas zurück, im November 2023 wird auf dem weltberühmten Strip gefahren. Erstaunlich: Das Rennen findet am Samstag statt. Und das ist in der Königsklasse gar nicht so selten.
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Seit 30. März steht fest: Die Formel 1 gibt in Las Vegas ein Comeback, als Nachtrennen. Die Fahrer sind begeistert. Aber ein Detail der aufregenden Nachricht ist vielen Lesern nicht entgangen: Das Rennen findet an einem Samstag statt.
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Seit Jahren sind wir es gewohnt, dass Formel-1-Läufe am Sonntag stattfinden, doch wenn wir zurückblicken, dann sind verblüffend viele WM-Läufe an anderen Tagen ausgetragen worden: Von den bislang 1059 F1-Rennen seit Silverstone 1950 sind immerhin 57 an einem Samstag über die Bühne gegangen – der letzte davon war der Grosse Preis von Südafrika 1985 in Kyalami bei Johannesburg. Apropos Silverstone 1950: Der erste Formel-1-WM-Lauf fand an einem Samstag statt, und der Traditions-GP von Grossbritannien rückte erst ab 1984 permanent auf einen Sonntag-Termin!
Die WM 1950 begann in Sachen Wochentage merkwürdig: Debüt der Königsklasse also an einem Samstag, dann folgte der Grosse Preis von Monaco, als erstes Sonntag-Rennen, danach das damals zur WM zählende Indy 500, an einem Dienstag ausgetragen! Ein Blick zurück zeigt: 986 Rennen der Formel 1 erfreuten die Fans an einem Sonntag, am Samstag wurde also 57 Mal gefahren, dazu 9 Mal an einem Montag, ein Mal am Dienstag, zwei Mal am Mittwoch, ein Mal am Donnerstag und drei Mal an einem Freitag. Las Vegas wird übrigens zum sechsten Nachtrennen der Formel 1. Erstmals in der Nacht wurde in Singapur 2008 gefahren, es folgten die Rennen in Abu Dhabi (ab 2009), Bahrain (2014 umgestellt auf Nachtrennen), Katar 2021 und Saudi-Arabien 2021. Die Formel 1 ist bisher in den USA zehn Orten gefahren: in Indianapolis (1950–1960 im Rahmen des Indy 500) und später von 2000–2007 (Kombination aus Oval und Infield), in Sebring (1959), Riverside (1960), Watkins Glen (1961–1980), Long Beach (1976–1983), Las Vegas (1981/1982), Detroit (1982–1988), Dallas (1984), Phoenix (1989–1991) und Austin (seit 2012). 2022 kommt Miami hinzu.
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Die GP-Premiere der Formel 1 in Las Vegas war einer Königsklasse unwürdig. Ausgerechnet das WM-Finale 1981 fand auf dem riesigen Parkplatz des Caesars Palace-Hotels statt, wo ein Micky-Maus-Kurs ohne Charakter eingezwängt wurde. Drei Piloten konnten damals noch Weltmeister werden: Williams-Fahrer Carlos Reutemann (49 Punkte), Brabham-Pilot Nelson Piquet (38) sowie Ligier-Fahrer Jacques Laffite, der 43 WM-Zähler nach Nevada mitbrachte. Ein Problem für die Fahrer: Der Kurs führte gegen die Uhrzeigerrichtung. Zudem war es im Training ungewöhnlich warm für die Jahreszeit. Piquet musste sich von jenem Masseur behandeln lassen, der sich normalerweise um den Boxer Sugar Ray Leonard kümmerte.
Reutemann fuhr Pole-Position, neben ihm ging Williams-Stallgefährte Alan Jones ins Rennen. Der Australier und der Argentinier waren sich spinnefeind, Jones machte vor dem Rennen klar, dass es keine Hilfe für Reutemann geben würde. Im Rennen ging Jones sofort in Führung, während Reutemann gleich zurückfiel und nur als Fünfter aus der ersten Runde zurückkehrte. In Runde 2 kam es für Carlos knüppeldick: An seinem Williams hatte sich der vierte Gang verabschiedet. Als er später auch noch vom WM-Rivalen Piquet überholt wurde, war Reutemann so gebrochen wie sein vierter Gang. Er wurde nur Achter. Piquet hatte andere Probleme: Sein Nacken machte schlapp. Er rettet sich nur 1,5 Sekunden vor Laffite als Fünfter ins Ziel, das waren exakt jene zwei Punkte, die er brauchte, um Reutemann in der WM zu überholen – der Brasilianer wurde erstmals Weltmeister.
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