FP1 Melbourne: Sainz-Bestzeit, Vettel mit Motorsorgen

Von Vanessa Georgoulas
Carlos Sainz war im ersten Training im Albert Park der Schnellste

Carlos Sainz war im ersten Training im Albert Park der Schnellste

Im ersten freien Training auf dem veränderten Albert Park Circuit war Ferrari-Pilot Carlos Sainz der Schnellste. Den zweiten Platz belegte sein Teamkollege Charles Leclerc. Vettel bekundete Probleme mit dem Motor.

Die Formel-1-Stars durften bei strahlendem Sonnenschein und 20 Grad Aussentemperatur das erste freie Training in Melbourne in Angriff nehmen und die meisten Fahrer verloren keine Zeit, um sich mit der neuen Streckenführung vertraut zu machen. Valtteri Bottas war der Erste, der eine gezeitete Runde drehte und legte mit 1:26,761 min eine erste Messlatte.

Auch Sebastian Vettel, der nach seiner Covid-Erkrankung zurückgekehrt ist und in Australien seinen ersten GP in diesem Jahr bestreiten wird, liess sich schon früh eine Rundenzeit notieren, reihte sich aber hinter dem Finnen im Alfa Romeo ein. Bottas durfte sich dennoch nicht lange über den ersten Platz freuen, erst wurde er von Lando Norris auf Platz 2 verwiesen, kurz darauf musste er diese Position Daniel Ricciardo überlassen.

Auch Stroll reihte sich vor dem früheren Mercedes-Piloten ein, genauso wie Verstappen, der mit 1:23,101 min 35 Tausendstel über der frühen Bestzeit von Norris blieb. Stroll ärgerte sich bereits früh über Lewis Hamilton, der sich zunächst ausserhalb der Top-10 befand, kurz darauf aber auf Platz 7 vorrückte. Der Kanadier funkte hörbar verärgert: «Hamilton hat mich aufgehalten», und die Regelhüter kündigten an, sich die Szene in der 13. Kurve genauer anzuschauen. Sie kamen aber zum Schluss, dass keine eingehendere Untersuchung nötig sei.

Verstappen schaffte es kurz vor Ablauf der ersten zehn Trainingsminuten mit 1:21,625 min an die Spitze, geriet aber wie Hamilton und Stroll ins Visier der Stewards wegen einer Szene mit Nicholas Latifi in der vierten Kurve. Doch auch in diesem Fall beschlossen die Rennkommissare, die Szene nicht weiter zu untersuchen.

Charles Leclerc verbesserte sich auf den zweiten Platz, während sich sein Ferrari-Teamkollege Carlos Sainz verbremste. Auch AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly blieb nicht fehlerfrei, er verpasste den Scheitelpunkt der zweiten Kurve, konnte aber unverrichteter Dinge weiterfahren.

Ferrari-Duo an der Spitze

Nach 15 Minuten lautete die Reihenfolge: Verstappen vor Norris, Leclerc, Ricciardo, Esteban Ocon, Hamilton, Stroll, Yuki Tsunoda, Vettel und Gasly. Sainz, Fernando Alonso, Bottas, George Russell, Alex Albon, Guanyu Zhou, Latifi, Sergio Pérez, Mick Schumacher und Kevin Magnussen, wobei die beiden Haas-Piloten noch keine gezeitete Runde geschafft hatten.

Verstappen drückte die Bestmarke auf 1:20,909 min, bevor nach 20 Minuten die rote Flagge geschwenkt wurde. Die Unterbrechung hatte Sergio Pérez ausgelöst, aus dessen Heck sich Eingangs der Start-Ziel-Geraden ein Teil seines Fahrzeugs gelöst hatte. Dieses wurde schnell entfernt und nach drei Minuten durften die GP-Fahrer weitermachen.

Zur Halbzeit führte Verstappen das Feld immer noch an, Sainz, Vettel, Norris, Leclerc, Ricciardo, Ocon, Tsunoda, Stroll und Pérez folgten auf den weiteren Top-10-Positionen. Alonso, Hamilton, Gasly, Russell, Bottas, Albon, Zhou, Latifi, Schumacher und Magnussen komplettierten die Zeitenliste. Letzterer ratterte kurz nach Halbzeit in der dritten Kurve durchs Kiesbett, konnte aber weiterfahren.

Verstappen verbesserte sich auf 1:20,857 min, musste die Top-Position kurz darauf dennoch Leclerc überlassen, der die 5,278 km in 1:20,825 min schaffte. Verstappen konterte wenige Minuten später mit 1:20,626 min. Auch Hamilton konnte sich verbessern, er schaffte die drittschnellste Rundenzeit, während Leclerc mit 1:20,377 min erneut die Spitzenposition übernahm, die er gleich darauf Sainz überlassen musste. Der Spanier brannte eine Zeit von 1:20,325 min in den Asphalt, während sich sein Landsmann Alonso in der elften Kurve drehte.

Sorgen für Sebastian Vettel

20 Minuten vor dem Ende war Sainz immer noch der Schnellste vor Leclerc, Verstappen, Norris, Hamilton, Ricciardo, Bottas, Ocon, Tsunoda und Pérez. Russell, Vettel, Gasly, Zhou, Stroll, Albon, Alonso, Latifi, Magnussen und Schumacher folgten auf den weiteren Plätzen. Doch dabei blieb es nicht. Ocon konnte sich etwa verbessern, und auch Magnussen legte zu. Der Däne hatte die Pressekonferenz verpasst, weil er in der Nacht auf Freitag mit Übelkeit zu kämpfen hatte.

Sainz verbesserte sich auf 1:19,806 min und vergrösserte seinen Vorsprung auf seinen Teamkollegen auf mehr als eine halbe Sekunde. Sehr viel schlechter lief es für Vettel, der eine Viertelstunde vor dem Ende ein Problem mit dem Motor bekundete und seinen Aston Martin-Renner am Streckenrand abstellte. Damit löste der vierfache Champion die zweite Unterbrechung der Session aus. Wie schon zuvor legte der Heppenheimer selbst Hand an, um einen allfälligen Brand im Heck zu vermeiden.

Nach fünf Minuten wurde die Strecke wieder freigegeben und den GP-Piloten blieben noch zehn Minuten, um sich zu verbessern, und einige Fahrer nutzten diese Chance. Dazu gehörte etwa Pérez, der sich mit 1:20,399 min auf der dritten Position vor seinem Teamkollegen einreihte. Die Bestzeit war Sainz aber nicht zu nehmen, er belegte auch nach einer Stunde mit 1:19,806 min die erste Position vor seinem Teamkollegen.

1. Training, Melbourne

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:19,806 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:20,377
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:20,399
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:20,626
05. Lando Norris (GB), McLaren, 1:20,878
06. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:21.004
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:21,027
08. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:21,155
09. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:21,229
10. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:21,247
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:21,289
12. George Russell (GB), Mercedes, 1:21,457
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:21,661
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:21,701
15. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:21,821
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:21,869
17. Alex Albon (T), Williams, 1:22,754
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:23,186
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:23,924
20. Mick Schumacher (D), Haas, 1:24,349

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